Quelle: express.de
DUSELSIEG!
Von ALEXANDER HAUBRICHS
Koblenz – Der Run auf Paul Freier begann recht zaghaft. Leverkusens Profis brauchten einige Sekunden, um zu realisieren, dass sie noch einmal an der Pokalblamage vorbei geschrammt waren.
Mit 5:3 (2:2, 1:1) gewann der Bundesligist nach Elfmeterschießen beim Zweitliga-Aufsteiger Koblenz.
„Wir haben gewonnnen. Das wie ist völlig egal“, fasste Jörg Butt die 120 Minuten plus Zugabe zusammen.
Zweimal war der Neuling im Profigeschäft in Führung gegangen. Erst schoss der starke Ex-Kölner Evangelos Nessos mit einem direkt verwandelten Freistoß die TuS in Front, Juan glich aus.
Dann schien für einen Ex-Leverkusener ein Märchen wahr zu werden: Kenan Sahin drehte sich um Tranquillo Barnetta und traf ins Eck. Aber Schneider egalisierte kurz vor Schluss. Und dann versagten Sahin, der über Cottbus in Koblenz gelandet war, die Nerven: In der 120. Minute brauchte er nur noch querlegen. Doch er konnte sich nicht entscheiden, die Chance war vertan.
Im Elfmeterschießen versagte der Underdog dann völlig. „Das ist wirklich bitter. Wir waren so nahe dran“, haderte Anel Dzaka, früher ebenfalls für Bayer aktiv, mit dem Schicksal und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
Die Bayer-Profis berührte das nach dem Erfolg im Pokal-Krimi wenig. „Unser Trainer hat uns geraten, notfalls bis zum Elfmeterschießen die Ruhe zu bewahren – das haben wir getan.“
Michael Skibbe war deshalb sogar zufrieden: „Nur dieser Blackout kurz vor dem Elfmeterschießen hat mich gewurmt. Ansonsten haben wir ein tolles Pokalspiel gegen einen kompakten Gegner gesehen. Hier werden sich noch einige schwer tun. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen.“
Abhaken unter dem Motto: Hauptsache gewonnen. Und jetzt geht es um richtig viel Geld. Kommende Woche muss Bayer zum FC Sion in die Schweiz. erstes Spiel im UEFA-Cup. Da tut so ein Duselsieg im Pokal gut.