Die Freude über das erste Stürmertor hielt sich doch in engen Grenzen. Zwar beendete Sergej Barbarez in Hannover die lange Dursttrecke der Bayer 04-Stürmer, doch unterm Strich stand für Leverkusen nur ein Punkt.
„Wir haben die erste Hälfte dominiert, doch in der zweiten sehr stark nachgelassen“, fasste Kapitän Carsten Ramelow die 90 Minuten absolut treffend zusammen.
Mit geänderter Startelf und Taktik reagierte Michael Skibbe auf die vergangenen Spiele. Karim Haggui, Carsten Ramelow, Tranquillo Barnetta und Andreij Voronin kamen für Gonzalo Castro, Fredrik Stenman, Michal Papadopulos und Pirmin Schwegler, die noch in Frankfurt angefangen hatten.
Hinten stellte Skibbe auf Dreierkette um, vorne spielte Voronin vor Barbarez. Bayer 04 kam mit den Umstellungen gut klar und bekam die Partie schnell in den Griff.
Schnelle Chance
Barnettas Flanke von links köpfte Madouni nach 5 Minuten nur Zentimeter über die Latte. Der Schweizer legte eine starke erste Hälfte hin, gefiel durch viel Laufarbeit und suchte immer den Abschluss.
Viel Pech, dass sein Schuss nach Vorlage von Voronin nur an den linken Pfosten klatschte (17.). Und nochmals Barnetta im Strafraum, sein Drehschuss aber zu schwach und genau auf 96-Keeper Enke (22.).
Hannover nur mit einer Handvoll Kontern im eigenen Stadion, die kaum mal bis in den Strafraum kamen. Ganz anders Bayer 04: Voronin hätte nach Traumpass von Schneider schon das 1:0 machen müssen, schob aber aus 13 Metern unbedrängt rechts vorbei (31.).
Barbarez trifft
Dank Schneider fiel endlich der ersehnte Treffer eines Angreifers. Barbarez startete in den Strafraum und verlängerte den Pass aus der Drehung ins Tor (38.). Klar verdiente Halbzeitführung für Leverkusen, die durchaus hätte deutlicher ausfallen können.
Auch in die zweite Hälfte kam Bayer gut rein. Barnetta lief nach Voronins Seitenwechsel allein auf Enke zu, zielte wieder direkt auf den Keeper (54.). Auch Schneider und Voronin kamen mit ihren Schüssen nicht an Enke vorbei (61.).
Doch nach einer Stunde baute Bayer zusehends ab, ließ Hannover immer mehr Raum. Mit einem Doppelwechsel belebte Trainer Dieter Hecking das Offensivspiel der 96er.
Verdienter Ausgleich
Hashemian scheiterte aus spitzem Winkel an Butt, der am Ende mehr als ein Dutzend Ecken auf sich zufliegen sah. Das Erfreulichste für Bayer 04 war nur noch das Comeback von Stefan Kießling, der nach 67 Minuten für Voronin kam.
Fast folgerichtig, dass Hannover noch zum Ausgleich kam. Brdaric drückte einen Ball aus fünf Metern über die Linie, den Butt nach einem Zweikampf mit Hashemian prallen ließ (74.).
Bayer konnte nicht mehr reagieren und wurde in der Nachspielzeit fast noch ausgekontert. Nach eigenem Eckball und Ballverlust überstand man eine 3-5-Unterzahl mit Müh und Not.
Hannover 96: Enke - Cherundolo, Balitsch, Vinicius, C. Andersson - Schröter, Huszti, Yankov - Bruggink - Stajner, Brdaric
Bayer 04: Butt - Schneider, Juan, Madouni, Haggui - Ramelow, Rolfes - Freier, Barbarez, Barnetta - Voronin
Tore: 0:1 Barbarez (38.), 1:1 Brdaric (74.)
Einwechslungen: 60. Troest für Schröter, 60. Hashemian für Bruggink, 67. Kießling für Voronin, 73. Jendrisek für C. Andersson, 75. Schwegler für Barnetta
Gelbe Karten: Stajner, Brdaric
Schiedsrichter: Dr. Markus Merk
Zuschauer: 31.155