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05.10.2006 - Champions League: VfL Gummersbach - Sandefjord TIF 36:25 (15:15)
Auch beim zweiten Auftritt in der Königsklasse benötigte der VfL eine Halbzeit, um auf Touren zu kommen. Wie vier Tage zuvor beim Spiel in Reykjavik entschädigte die zweite Hälfte des Spiels, da war der norwegische Meister nur noch ein Sparringspartner. Am Ende feierten 1745 Fans in der Leverkusener Wilhelm-Dopatka-Halle den zweiten Sieg in den letzten Minuten mit Standing Ovations, wieder einmal hatten die Gummersbacher mit ihrem Tempohandball einen Gegner alt aussehen lassen.
VfL-Trainer Alfred Gislason hatte mit Christian Ramota im Tor und mit Michael Spatz auf Rechtsaußen begonnen. Während nach 21 Minuten Nandor Fazekas zwischen die Pfosten rückte, blieb Vedran Zrnic bis zum Schluss auf der Bank. Zunächst waren die Angriffsaktionen des VfL aber wirkungslos, die 5-1-Deckung der Norweger mit Geir Jomaas als Indianer störte erfolgreich und zur großen Überraschung liefen in dieser Anfangsphase die Gäste die Gegenstöße und die zweite Welle. Nach dem 5:5 (8.) wurde Sandefjord immer mutiger, ging zum ersten Mal in Führung und setzte sich sogar auf 6:9 ab. Da wurde es Alfred Gislason zu bunt, der VfL-Coach nahm nach 13:45 Minuten seine Auszeit und erinnerte an die abgesprochene Marschroute. Beim 10:10 durch Daniel Narcisse schien (18.) der Bann gebrochen, zumal wenig später der Spielmacher auf 14:12 erhöhte (26.). Gefahr drohte dem Gummersbacher Tor eigentlich nur über den Kreis und Linksaußen sowie vor allem durch den Mittelmann Geir Jomaas, der wie angekündigt der herausragende Akteur der Norweger war und dies an diesem Abend auch mit zehn Toren als bester Schütze dokumentierte. So war es nur einer Glanztat von Nador Fazekas zu erdanken, dass der VfL mit einem Unentschieden in die Pause ging, denn in letzter Sekunde parierte der Ungarn den Wurf des frei durchgelaufenen Jomaas.
Irgendwie hatte Sandefjord damit das Tagewerk schon erledigt, denn nach dem Kabinenaufenthalt wirkten die Norweger erschlafft und müde. Das machte sich vor allem in der Rückwärtsbewegung bemerkbar. Die zweite Reihe, die auch im Angriff sehr behäbig agierte, entdeckte nun die Langsamkeit. Als der VfL den Turbo einschaltete, konnte die Norweger nicht mehr mithalten. Eine Auszeit nach 35:45 Minuten beim 21:16 stoppte nun den Gummersbacher Handballexpress nicht mehr. Über 25:18 und 30:20 bis zum 36:25 bot der VfL noch allerhand Attraktives für die Galerie, das Schaulaufen sollte schließlich für das nächste Spiel in Leverkusen Werbung sein. Die Höhepunkte kamen an diesem Abend nicht nur wie gewöhnlich von der Linksaußenpostion.
Gudjon Sigurdsson warf wieder acht Tore, aber genau soviel Bälle versenkte Michael Spatz auf Rechtaußen und machte damit wohl sein bestes Saisonspiel.
Trainerstimmen:
Öystein Havang (Sandefjord TIF):
Wir haben in der ersten Hälfte gut mitgehalten. Ich denke, wir wurden vielleicht unterschätzt. Wir haben uns in dieser Phase gut verkauft, standen in der Abwehr gut und sind einige schöne Gegenstöße gelaufen. In der zweiten Halbzeit hatten wir keine Chance mehr. Wir waren beim Zurücklaufen viel zu langsam für diese schnellen Angriffe der konterstarken Gummersbacher.
Alfred Gislason (VfL Gummersbach):
Ich bin nicht zufrieden. In den beiden Spielen der Champions League haben wir in der ersten Halbzeit schlecht gespielt. Das kann früher oder später Punkte kosten. Ich hatte gewarnt nach der Analyse, so schlecht wie das
Ergebnis gegen Celje ausdrückte, ist Sandefjord nicht. Wir waren in der ersten Halbzeit zu langsam, haben zu viele technische Fehler gemacht und leichtfertig die Bälle weggeworfen. In der zweiten Hälfte waren wir natürlich besser, so dass wir verdient gewonnen haben. Trotzdem bin ich mit dem gesamten Spiel nicht zufrieden.
Die Fotos folgen