Bayer 04 sucht neue Sponsoren
Meinolf Sprink ist Sportbeauftragter der Bayer AG. In dieser Funktion plauderte er beim
„talk am sonntag” im evangelischen Gemeindehaus in Steinbüchel aus dem prall gefüllten Nähkästchen.
VON TOBIAS KRELL
STEINBÜCHEL Meinolf Sprink kann auch sehr ruhig werden. Und zwar dann, wenn er einmal nicht weiter weiß. Das verriet der Konzernbeauftragte Sport der Bayer AG beim „talk am sonntag” im evangelischen Gemeindehaus an der Steinbücheler Straße. „Ich habe ein, zwei richtig gute Freunde, die ich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen kann, die mir dann Rat geben und keinem davon erzählen, worüber wir gesprochen haben”, sagte Sprink. Ruhig erlebten ihn die rund 60 Besucher des Abends allerdings nicht. Zu jedem Thema wusste er etwas zu sagen und verriet auch so manches Detail aus seiner Arbeit.
SMS von der Handball-Trainerin
Etwa, dass am Tag darauf, die Geschäftsführerin eines Nicht-Leverkusener-Bayer-Vereins vorbeikommen wolle, um sich bei ihm auszuheulen. Oder, dass er vor der Veranstaltung noch Kurznachrichten mit Renate Wolf, der Trainerin der Handballerinnen von Bayer 04, ausgetauscht habe. „Sie schrieb mir eine SMS, dass ihre Mannschaft knapp gegen Göppingen gewonnen hat. Ich habe geantwortet: ,Schwein gehabt‘. Darauf meinte sie: ,Stimmt‘”, verriet der Sportbeauftragte. Dass trotz aller festen Etat-Planungen bisweilen auch schon mal Vereine mehr Geld bekommen als gewöhnlich, erklärte er an zwei Beispielen. Für die Feier zum 100. Geburtstag des TSV seien die Zuwendungen erhöht worden. Und als eine Gesetzesänderung die Sanierung der RTHC-Halle um 180000 Euro verteuert habe, habe der Konzern diese Summe als Sonderspende zur Verfügung gestellt.
Die Fans der Leverkusener Kicker musste Sprink teilweise vertrösten. Einen Termin für den Stadion-Ausbau etwa konnte er noch nicht nennen. Auch in Sachen Trikot-Sponsor ab 2007 gebe es nichts Neues. „Bei RWE laufen zur Zeit die Überlegungen. Wenn sie den auslaufenden Vertrag nicht verlängern, dann ist das in Ordnung. Etwas Vergleichbares zu bekommen, wäre jedoch eine große Herausforderung. Die beste Bewerbung für einen besonderen Trikotsponsor ist sportlicher Erfolg”, erklärte er. Ohnehin sei eine Agentur beauftragt worden, weitere Sponsoring-Partner für Bayer 04 zu finden.
Ein kurzweiliger Abend
Clemens Hutten, der sich mit Elisabeth Schmidt beim Fragenstellen abwechselte, war sehr zufrieden mit dem Abend. „Das war äußerst kurzweilig”, betonte er. Um Sprink in die Talkreihe bekommen zu können, musste deren Termin ausnahmsweise verschoben werden. Doch die vielen interessierten Zuhörer störte es nicht, dass der „talk am sonntag” diesmal am Dienstag stattfand.
Denn am Sonntag hätte Meinolf Sprink passen müssen: wegen Bayers Partie gegen Schalke. Doch da war zumindest ein Teil der Besucher ohnehin ebenfalls im Leverkusener Stadion.
QUELLE: RHEINISCHE POST VOM 5. OKTOBER