Von KAY FETTE und VIM VOMLAND
66 Tore in sechs Jahren. Sergej Barbarez (35) war eine der schillerndsten HSV-Figuren der letzten Bundesliga-Spielzeiten. „Ich bin Hamburger“, sagt er, „aber jetzt spiele ich im roten Trikot mit der Nr. 9 von Bayer Leverkusen.“
Und morgen muss er den HSV abschießen. Schon um seinen Tor-Frust zu bekämpfen. Bislang hat der Bosnier für Bayer erst einmal getroffen.
Mitleid mit seinem Ex-Klub kennt er nicht:
„Ich habe keinen Einfluss mehr darauf, was da passiert.“
Den hat jetzt wieder Rafael van der Vaart (23). Der Holländer soll Trainer Thomas Doll nach 15 Pflichtspielen ohne Sieg retten.
Er sprüht nur so vor Tatendrang: „Ich habe acht Wochen wegen meiner Verletzung (Sehnenriss im Oberschenkel, d. Red.) gefehlt. Ich bin total heiß, will endlich wieder loslegen.“
Für den Krisen-Klub könnte der Spielmacher die Lebensversicherung sein.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer: „Rafael hat letzte Saison in 19 Spielen neun Tore erzielt. Er ist so wichtig für uns.“
Allerdings: Van der Vaart muss bei Bayer das letzte HSV-Aufgebot auf den Rasen führen. Jarolim, de Jong, Demel, Wicky, Reinhardt (alle verletzt) und Mahdavikia (gesperrt) sind nicht dabei.
Doll: „Wir werden in Leverkusen trotzdem eine Klasse-Truppe haben.“
Aber reicht es auch für den ersten Saison-Sieg? Van der Vaart: „Wir werden kämpfen. Und ich weiß, dass wir bald wieder Erfolg haben werden.“
Den soll Barbarez morgen verhindern. Wenn‘s nach Bayer-Sport-Direktor Rudi Völler geht: „Sergej ist ein richtiger Führungsspieler. Es wird noch viel besser werden.“
Bleibt die Frage:
Rettet van der Vaart Doll – oder schießt Barbarez seinen HSV ab?
Quelle : BLÖD-online