Zeig' Rassismus die rote Karte!

  • U 21: Der Bremer darf zwei Spiele nicht mitwirken


    UEFA sperrt Aaron Hunt
    Aaron Hunt, 20-jähriger Angreifer des Bundesliga-Spitzenreiters Werder Bremen, wurde von der Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wegen grob unsportlichen Verhaltens für zwei internationale Spiele einer Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gesperrt. Hunt soll im Trikot der U21-Nationalelf zwei englische Spieler beleidigt haben.



    Gesperrt: Der Bremer Stürmer Aaron Hunt im Dress der U-21-Nationalmannschaft.
    © dpa Nach dem 0:2 der deutschen "U21"-Auswahl gegen England in Leverkusen vor vier Wochen hatten die dunkelhäutigen englischen Spieler Micah Richards und Anton Ferdinand beklagt, dass sie als "Monkeys" ("Affen") beschimpft worden waren. In englischen Medien war konkret der Name Aaron Hunt genannt worden. Der Sohn einer englischen Mutter hatte aber stets seine Unschuld beteuert: "Ich habe keine rassistischen Ausdrücke gebraucht. Natürlich hat es in diesem Spiel von beiden Seiten einige heftige verbale Auseinandersetzungen gegeben, aber so etwas passiert in jedem Spiel".


    Die UEFA allerdings bestrafte Hunt, der vor dem Komitee erneut vergeblich seine Unschuld beteuert und darauf hingewiesen hatte, dass er zuvor selbst provoziert und beleidigt worden war. Der Bremer Angreifer ist nun wegen grob unsportlichen Verhaltens für zwei internationale Spiele einer Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gesperrt. Hunt hat drei Tage Zeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen.



    kicker.de

  • Habe ich es doch gefunden hier das Interview von Adebowale Ogungbure.


    Rassismus im Osten
    „Affe, Bimbo, Nigger - das höre ich jede Woche”


    Alle berichten vom Rassismus in Fußballstadien. Hier erzählt Adebowale Ogungbure (25) aus Leipzig, was eigentlich heißt, ein Rassismus-Opfer zu sein. Wer das liest, versteht Deutschland nicht mehr.


    Herr Ogungbure, wenn Sie mit Sachsen Leipzig in der Oberliga spielen, werden Sie immer wieder beschimpft, weil Sie eine andere Hautfarbe haben. Warum machen Menschen so was?


    Adebowale Ogungbure (25): Ganz einfach: Weil diese Leute Idioten sind. Die sind dumm, haben keine Erziehung und in der Schule nichts gelernt. Wenn sie gebildet wären, würden si das nicht tunt.


    Nach Beleidigungen im Spiel gegen den Halleschen FC waren Sie in der Seele so verletzt, dass Sie den Hitler-Gruß gezeigt haben.


    Ich habe damals fast geweint. Über 90 Minuten wurde ich aufs Übelste beleidigt. Als ich das Feld Richtung Kabine verließ, riefen die Idioten von der Haupttribüne: „Scheiß-Nigger!“ „Bimbo!“, „Affe, verpiss dich!“ Mit gesenktem Kopf bin ich weiter und weiter gelaufen. Aber auf einmal standen sieben, acht Halle-Fans vor mir. Sie spuckten mich an und ließen mich nicht vorbei. Einer versuchte mich zu schlagen. Da habe ich ihnen den Hitler-Gruß gezeigt. Ein paar Zuschauer stürmten dann das Feld, würgten und bespuckten mich. Aber ich musste mich doch wehren...


    Sie bekamen wegen des Hitler-Grußes mit der Polizei großen Ärger, es kam zur Anzeige, weil das in Deutschland eine verbotene Geste ist.


    Ja. Das kam sogar auf BBC in Nigeria. Mein Vater hat es da gesehen, es war für ihn ein Riesenschock. Jetzt ist er gesundheitlich angeschlagen und braucht immer Medikamente. Trotzdem sagt er: „Ade, du bleibst in Deutschland. Ich will dich wieder in der Bundesliga sehen. Beiß dich durch!“ Zum Glück hat Sachsen Leipzig voll hinter mir gestanden. Christoph Zenker, einer unserer Fans, hatte die Idee zu Aktion „Wir sind Ade!“. Meine Mitspieler bemalten ihr Gesicht mit schwarzer Farbe und ich meins mit weißer.


    Doch vor fünf Wochen gegen Halle wurden Sie wieder beleidigt.


    Ja. Schlimmer als je zuvor. Denn die Fans riefen meinen Namen. Immer Adebowale, Scheiß-Nigger!“ oder Adebowale, Bimbo!“ Das hat noch viel, viel mehr wehgetan. Zum Glück ist Leipzig ein Fifa-Stadion mit Kameras. Ich hoffe, dass jetzt die Täter gefasst werden. Und der Schiedsrichter hat es aufgeschrieben. Dafür wurde Halle ja bestraft.


    Sie sind bald acht Jahre hier. Wann wurden Sie zum ersten Mal mit Rassismus konfrontiert?


    Es begann vor rund einem Jahr. Wir gewannen 2:0 gegen Pößneck. Da kamen erstmals die U-U-U-U-Rufe, und ein paar Idioten nannten mich immer wieder Bimbo oder Affe. Komisch war: Nach diesem Spiel kam das nachher fast jede Woche vor.


    Jede Woche?


    Ja. Die ersten zwei, drei Spiele versuchte ich, es zu verdrängen. Einige Leute sagten mir: „Ade, du bist Profi, du musst das ignorieren.“ Nein, ich bin auch ein Mensch. Wenn du das einmal, zweimal, dreimal, viermal hörst, geht es irgendwann nicht mehr. Du kannst an nichts anderes mehr denken, es geht nicht mehr aus deinem Kopf. Du kannst irgendwann einfach nicht mehr.


    Hatten Sie irgendwann Angst, zu den Spielen zu fahren?


    Angst kenne ich nicht. Aber ich mache mir Sorgen wegen dieser Idioten. Immer im Kopf dieses U-U-U-U, die Nigger- oder Bimbo-Rufe. Die sollen mich einfach in Ruhe lassen. Aber: Dieses rassistische Denken kommt auch von Spielern.


    Inwiefern?


    Gegen Meuselwitz zum Beispiel hat ein Spieler mich mit dem N-Wort beschimpft. Da habe ich ihn getreten. Wissen Sie, im Fußball kann mich einer A...loch nennen oder sagen: Verpiss dich! Das ist okay. Aber zwei Dinge kann ich nicht akzeptieren: Wenn jemand meine Mutter beleidigt oder mich wegen meiner Hautfarbe. Aber es ist ein Gesellschaftsproblem in Deutschland.


    Ist der Rassismus im Osten verbreiterter als im Rest der Rrepublik?


    Als ich in Cottbus spielte, hätte ich das verneint, obwohl ein Freund von mir, auch ein Farbiger, dort fremdenfeindlich beschimpft wurde. Aber meine Sichtweise hat sich verändert, seit ich in Leipzig wohne.


    Sie wurden privat angefeindet?


    Ja. Das schlimmste Erlebnis war an einer Ampel. Ich stand da, weil rot war. Eine ältere Frau und ihr Mann schauten zu mir ins Auto. Sie sagte zu ihrem Mann: „Schau, was der Nigger für ein Auto fährt!“ Ich hatte die Fenster geschlossen, konnte es aber von ihren Lippen lesen. So etwas tut weh. Und das ist anders als in Nürnberg oder München. Da sind die Leute viel toleranter. Das Schwierige ist aber....


    Ja, bitte...?


    ...du kannst die Gedanken des Nazitums in Deutschland nicht einfach wegschmeißen. Man kann das nicht von heute auf morgen ändern. Ich glaube, die Täter haben keine Arbeit. Denen ist langweilig: Wenn du um acht Uhr aufstehst, schon Bier trinkst, wirst du frustriert. Aber man müsste die Nazis viel konsequenter einsperren und da wie kleine Kinder unterrichten.


    Anti-Rassismus-Kurse also?


    Ja, den ganzen Idioten erklären, wie es auf der Welt funktioniert – die haben keinen Horizont. Viele denen wohnen hier und sind noch nicht mal nach Berlin gekommen. Ein Beispiel: Wenn im Fernseher etwas über Afrika kommt, zeigen die immer nur Löwen, Elefanten oder Antilopen. Das ist Klischee. Man muss mehr über die Völker erfahren. Volkerkunde sollten diese Idioten im Knast kriegen. Und das jeden Tag, inklusive Sonntag, ohne Pause. Bis sie es kapieren.


    Sie planen jetzt eine Aktion gegen den Rassismus. Wie soll die aussehen?


    Ich möchte Rassismus-Opfer wie Gerald Asamoah, Patrick Owomoyela, Moses Sichone. Marvin Compper, Daniel Gunkel oder Franzis Kioyo für ein Benefizspiel gewinnen und dann gegen eine deutsche Auswahl spielen. Wir suchen Sponsoren, vielleicht macht ja Adidas mit. Mit den Einnahmen möchte ich in Nigeria ein Haus für Jugendlich bauen.


    Warum gerade da?


    Ich sehe da Kinder, die mit Drogen oder Waffen auf der Straße sind. Ich versuche, mit ihnen zu reden, ihnen Perspektiven zu zeigen. Ich bringe dann immer Fußballschuhe und Trikots aus Deutschland mit. Das sind zwar Kleinigkeiten, aber das hilft ein bisschen.


    Haben Sie realisiert, welche Wahlerfolge die NPD in Mecklenburg-Vorpommern feiern konnte?


    Ja, das hat mich beunruhigt. Ich habe das gesehen, weil ich täglich N24 schaue. Ich interessiere mich für alles, was in Deutschland passiert. Weil ich schon seit fast acht Jahren hier lebe und Deutschland meine zweite Heimat geworden ist.


    Das ist doch schizophren, nach allem was passiert ist. Warum?


    Das fragen mich alle Leute. Es hat zwei Gründe: Zum einen identifiziere ich mich total mit der Mentalität der Leute. Wissen Sie, die, die solche Sachen schreien, sind Idioten. Idioten gibt es überall, auch in Nigeria. Zum Zweiten: Mein Sohn Jethro Ayo lebt hier in Nürnberg bei seiner Mutter. Ich kann doch nicht einfach mein Kind im Stich lassen, nur weil ein paar Idioten mich beschimpfen.



    SPORT BILD-Printausgabe, 08.11.2006

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Etwas älter dennoch auch empfehlenswert:



    Als die Wahrheit auf den Platz kam
    Von den Rängen rufen sie: Nigger, Bimbo. Und einmal ist Adebowale Ogungbure noch Schlimmeres passiert


    Wenn er Fußball spielte, auf einer staubigen Straße in Lagos, mit seinen Freunden, und wenn seine Mannschaft zurücklag, dann haben sie sich gegenseitig beschworen: „Lasst uns spielen wie die Deutschen!“ Rennen, kämpfen, nicht aufgeben. „Deutsche Maschinen“, sagten sie, wenn sie tatsächlich eines dieser Spiele noch gewinnen konnten. Sie meinten es als Kompliment. Deutschland, das waren für Adebowale Ogungbure und seine Freunde vor allem gute Fußballspieler: Franz Beckenbauer, Pierre Littbarski und Lothar Matthäus. Deutschland war gut.


    Seit sieben Jahren lebt Ogungbure, der 24-jährige Nigerianer, hier. Vor den Wochenenden kann er nicht mehr schlafen. Er hat Angst davor, dass deutsche Zuschauer wieder rufen: Nigger, Bimbo. Dass sie sich wie Affen benehmen, wenn sie ihn sehen. Dass er wieder nach Atem ringen muss.


    Seit Adebowale Ogungbure für den FC Sachsen Leipzig in der 4. Liga spielt, lässt sich beobachten, wie es manchmal zugeht, wenn die Welt zu Gast bei Freunden ist. Am 25. März zum Beispiel beließen es Fans des Halleschen FC nicht bei bösen Worten. Sie stürmten nach dem Spiel den Platz und bespuckten den schwarzen Spieler. Einer griff Ogungbure an den Hals und würgte ihn. Von hinten wurde er geschlagen. Von der Haupttribüne brüllten sie: Nigger raus! Da hob Adebowale Ogungbure den Arm zum Hitlergruß. Er wollte sich irgendwie wehren, und vielleicht hat er es sogar auf die richtige Weise getan. Nach dem Spiel wurde ermittelt gegen Ogungbure, weil er in der Öffentlichkeit ein verfassungsfeindliches Symbol gezeigt hatte. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Nordostdeutsche Fußballverband verurteilte den Halleschen FC zu einer Geldstrafe von 600 Euro. Weil dessen Fans Feuerwerkskörper abgebrannt hatten.


    Fast zwei Monate nach dem Spiel sitzt Ogungbure vor einem Leipziger Café. Mit Baseballmütze, goldenem Kreuz um den Hals und einem T-Shirt, auf dem Jamaica steht. Er hat ein Handtuch auf die Schulter gelegt, als hätte er gerade trainiert. Tatsächlich kommt er aus Hamburg, wo er der Fifa vom alltäglichen Rassismus auf deutschen Fußballplätzen erzählt hat. Gelassen wirkt er. Er erzählt, was er in Deutschland gelernt hat. Pünktlich zu sein. Dass die Mannschaft wichtiger ist als der Einzelne. Und dass es in Deutschland Strafen gibt, wenn man zu spät zum Training kommt, sogar, wenn man das Auto falsch parkt. Darum versteht er nicht, warum die Gewalttäter, die ihn angriffen, nicht bestraft werden. „Ich habe hier noch nie gesehen, dass ein Hund angespuckt wird“, sagt er. Die Gelassenheit weicht einem Lachen, das kein Spaß ist. Adebowale Ogungbure erzählt auch, was ihm seine Mutter in Lagos beigebracht hat: „Alle Menschen zu respektieren, egal, ob groß oder klein, schwarz oder weiß.“ Irgendwann springt er auf. Eine Politesse steuert in die Richtung, wo er sein Auto geparkt hat.


    Die Frage an den Nordostdeutschen Fußballverband nach den Konsequenzen aus dem rassistischen Exzess von Halle ist schnell beantwortet. „Zurzeit ist alles gesagt“, schimpft der Geschäftsführer Holger Fuchs ins Telefon. Dann legt er auf. Verbandspräsident Hans-Georg Moldenhauer, zugleich DFB-Vizechef, weiß, dass das Problem zu groß ist, um es unter den Teppich zu kehren. Er trifft sich mit ostdeutschen Innenministern und Vereinsbossen, um Maßnahmen wie Stadionverbote zu koordinieren, die seit April auch in der Oberliga ausgesprochen werden können. Er spricht vom Frust der Fans von Traditionsvereinen wie Halle, die in der 4. Liga herumkrebsen: „plus Arbeitslosigkeit“.


    Zum Skandal, dass der Verband die Treibjagd von Halle ungestraft ließ, sagt Moldenhauer, der Verlauf des Verfahrens sei unbefriedigend gewesen. Doch er kündigt an, dass der Verband noch „vor dem Sportgericht eine Schlussfolgerung ziehen wird“. Demnächst.


    Die Spieler des FC Sachsen Leipzig waren schneller. Sie schmierten sich für ein Foto schwarze Farbe ins Gesicht und verkündeten: „Wir sind Ade!“ Fast 1000 Fans unterstützten die Aktion, stellten sich mit Namen und Foto an Ades Seite. Der sagt, dass er sehr stolz ist auf seine Mitspieler und die Fans. Von seinem Präsidenten bekam er hingegen den Rat, sich „professionell“ zu verhalten. Aber wie lässt man sich professionell ins Gesicht spucken?


    Als Ogungbure Ende April aus dem Tunnel des Leipziger Zentralstadions auf das Feld lief, schaute er zuerst auf den Fanblock von Energie Cottbus II. Die wenigen Angereisten aus Cottbus hatten keine rot-weißen Schals dabei, statt der üblichen Trikots trugen sie weiße T-Shirts. Ogungbure sah das Plakat, das sie ausrollten, sofort: „Ihr seid Ade, wir sind weiß.“


    Ogungbure war außer sich. Er wollte nicht spielen. Nur raus aus dem Stadion. Der Trainer und die Mitspieler redeten auf ihn ein. Und seine Mutter hatte ihm noch etwas beigebracht, daran erinnerte er sich in diesem Moment: „Wo dein Bett steht, ist deine Heimat.“ Er dachte, ich lasse mich von keinem rausschmeißen. Er spielte. Die Menschen mit den weißen T-Shirts verließen zur Pause das Stadion.


    Sie ließen etwas zurück, eine Art Gift. Ogungbure, der filigrane Techniker drosch gegen den Ball, als trüge der die Schuld, zwischendurch schrie er seine Mitspieler an und hüpfte dazu auf der Stelle, als würde es ihn zerreißen. Während sie in den Verbänden Maßnahmen diskutieren und Zuständigkeiten koordinieren, geht der Spießrutenlauf für Adebowale Ogungbure weiter.


    Zwei Mal im Jahr fliegt er nach Hause. Vorher ruft er in Italien an, der Ukraine, in England und Griechenland. Da spielen viele von denen, mit denen er damals in Lagos auf der Straße kickte. Zwischen den Spielzeiten treffen sich die Weltreisenden des Fußballs in diesem riesigen afrikanischen Moloch auf der Straße und spielen Fußball, bis es dunkel wird. Wie früher. Ogungbure sitzt in seiner kleinen Wohnung in Leipzig und erzählt davon.


    Er holt Fotos aus Plastiktüten. Auf den Fotos trägt er weiße oder grüne oder blaue Trikots, immer wieder steht er da für ein Mannschaftsfoto. Stolz sieht er aus auf den Bildern und glücklich. Das Leben, das von ihm fotografiert wurde, scheint nur aus Fußball zu bestehen. „Das ist Jonathan Akpobori“, sagt er und zeigt auf einen Kopf. Akpobori spielte für Rostock in der Bundesliga. Einer seiner vielen Fußballfreunde.


    Es gab welche auf den Straßen von Lagos, die nahmen Drogen und liefen irgendwann mit Waffen herum. Ogungbure spielte Fußball. Die ihn sahen, sagten: „Was für ein Talent.“


    So schaffte er es aus Lagos nach Benin. Da entdeckte ihn ein Spielervermittler. Ogungbure hatte Angebote aus Amsterdam und aus Singapur. Er entschied sich für den 1. FC Nürnberg, machte einige Bundesligaspiele. Danach kamen Reutlingen und Cottbus in der 2. Liga. Seinen Wechsel nach Leipzig schildert er als eine Art Betriebsunfall. Er habe bei einem ungarischen Verein unterschrieben, der auch in der Champions- League spielte. „Den Namen habe ich vergessen.“ Der Wechsel platzte. Aber die Ungarn drohten, Ogungbure von der Fifa sperren zu lassen, wenn er irgendwo einen zweiten Profivertrag unterschreiben sollte. Also Amateurliga. Also Leipzig.


    Ogungbure zählt die Rechnungen auf, die er zahlen muss: Strom, Telefon, Miete, Auto. Als sein Vater in Lagos im Krankenhaus war, zahlte er auch dessen Rechnungen. Er zahlt für die Schule, die sein Bruder besucht. Fußball ist für Ogungbure längst nicht mehr nur der Spaß von früher. Er ist der Ernährer der Familie.


    Es ist heiß, auf dem Trainingsplatz rennen die Spieler von Sachsen Leipzig dem Ball hinterher. Sie ackern und kämpfen. Wenn Ogungbure den Ball annimmt, beginnt ein Tanz. Er streichelt den Ball um die Körper und Beine, die von allen Seiten heranspringen. Dann spielt er da hin, wo niemand ist, aber ein guter Stürmer hinlaufen müsste. Oft hinken die Laufwege seiner Mitspieler seinen Geistesblitzen hinterher. Und die Füße seiner Gegenspieler treffen erst nach dem Pass ein und lassen Ogungbure nach den Zweikämpfen einige Sekunden lang humpeln.


    Wieder ein Wochenende, Adebowale Ogungbure läuft im fast leeren Zentralstadion gegen Neugersdorf auf, einen Absteiger. Ogungbures Vertrag läuft in wenigen Wochen aus. Er mag Sachsen Leipzig, aber er hasst die 4. Liga. Noch hat er nicht entschieden, ob er bleiben wird. Seine Mannschaft schießt vier Tore. Ogungbure steht hinten und läuft ab und zu einem Stürmer den Ball ab, indem er seinen Körper um den Ball windet, bis er ihm am Fuß klebt, während der Gegner durch die Luft fliegt. Über die Mittellinie läuft er kaum, das verbietet der Trainer. Disziplin ist wichtiger als Kunst. Am Ende feiern zehn Sachsen-Fans mit Sprechchören ihren Ausnahmespieler. Ogungbure macht mit seinen Mitspielern die Welle. Es war ein guter Tag. Spielprämie, Siegprämie. Keine rassistischen Beleidigungen. Der Gästeblock hinter dem Tor war leer.


    www.tagesspiegel.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • "Wer das liest, versteht Deutschland nicht mehr"


    Traurig aber war, wieviel Warheit da doch drin steckt. :LEV16 Wo soll das nur noch enden?? - Schlimmer noch wo sind wir nur angekommen. Meine Meinung hatte ich ja schon im "Über das "Mode-Thema"Gewalt im Stadion-Thread" geschrieben. Ich nehme diese Worte hier einfach nochmal mit rüber.


    Warscheinlich sehen andere Leute Adebowale's Worte auch noch als blind an. Ich kann da nur ein Beispiel aus Erfahrung von einem Magdeburgspiel nennen, wo kommt man denn hin oder ist angekommen wenn man seine eigenen farbigen Spieler mit "Lauf du Neger" anfeuert. Tut mir Leid bei mir ist es da vorbei. Die anderen Ereignisse die man noch erleben konnte möchte ich gar nicht erst nennen - die Eintrittskarte wird mich immer an dieses wohl längste je erlebte Fussballspiel erinnern. Dazu die Strassenschlacht bei Sieg des eigenem Teams.


    Sicher ist auch nicht alles schön in Cottbus. Nur nach Adebowale's weis ich wenigstens warum Cottbus im Osten von den anderen so gehasst wird, da macht man halt nicht wöchentlich mit diesen Ereignissen Schlagzeilen. Wenn man neben dem Fussball auch noch das Beispiel mit dem älteren Ehepaar liest kann einem echt schlecht werden.

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • :LEV16


    Der Gewalt ergeben
    Robert Ide wundert sich über den Nordostdeutschen Fußballverband


    Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind gesellschaftliche Probleme. So argumentiert der Nordostdeutsche Fußballverband, und falsch ist diese Argumentation ja nicht. Um Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf ostdeutschen Fußballplätzen zu erklären, reicht sie aber nicht aus. Gesellschaftliche Probleme müssen gelöst werden. Der NOFV scheint sich daran bislang nicht zu beteiligen.


    Vor sieben Monaten wurde der nigerianische Oberliga-Fußballer Adebowale Ogungbure beim Spiel seines Klubs Sachsen Leipzig gegen den Halleschen FC aus rassistischen Motiven körperlich angegriffen. Beide Vereine wurden vom NOFV mit Geldstrafen belegt, jedoch nur, weil Leuchtraketen auf den Platz geflogen waren. Die Attacken auf den Nigerianer blieben bislang ungestraft.


    Nach erneuten fremdenfeindlichen Ausfällen Hallescher Fans im Oktober verhing der NOFV endlich härtere Strafen. Nun reduzierte ein Berufungsgericht des Verbands die Geldstrafe und strich die Auflage, dass „der Verein sicherstellen muss, dass es auf den Rängen keine fremdenfeindlichen Bekundungen gibt“.


    Am Wochenende musste das Oberligaspiel zwischen Zwickau und Chemnitz wegen Fanrandale unterbrochen werden, Zwickaus Präsident Volker Seifert trat entnervt zurück. Und was tut der NOFV? Der Verband schiebt alle Schuld auf die Gesellschaft – und ignoriert, dass er selbst dazu gehört. Eine bessere Kooperation mit Polizei und Fanprojekten, auch harte Strafen und Beratung für die Vereine, das müssten die Signale des organisierten ostdeutschen Fußballs sein.


    Der NOFV macht derzeit nicht den Eindruck, dazu in der Lage zu sein. Wenn dieser Einduck falsch ist, müsste man wohl annehmen, dass er nicht willens ist.


    www.tagesspiegel.de



    Fans randalieren und auch Ade Ogungbure benimmt sich daneben


    Plauen/Leipzig. An seinem eigentlich heiligen Sonntag musste Gerhard Mewes, Schiri-Boss beim Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV), hart ran, Abbitte leisten beim in Plauen derb verschaukelten FC Sachsen Leipzig. Mewes entschuldigte sich bei Sachsen-Manager Achim Jungnickel für eine Schiedsrichter-Leistung, die es lässig in die NOFV-Annalen schaffte, für einen Mann, der von allen guten Geistern verlassen war und sich in 90 denkwürdigen Minuten unbedingt für die Plauener Ehrenbürgerschaft empfahl.


    Torsten Jauch (Bensheim) habe im bisherigen Saisonverlauf tolle Leistungen gebracht, sagte Mewes, die Ansetzung beim brisanten Oberliga-Hit sei aus Sicht des Verbandes nur logisch gewesen. Dass Jauch dem FCS einen unstrittigen Elfer verweigerte, dazu eine brutale Notbremse gegen Max Watzka übersah, im Zweifel regelmäßig für Plauen entschied, schockierte auch Mewes. „Wir haben die Entschuldigung natürlich angenommen“, sagte Jungnickel, „kaufen können wir uns leider nix dafür.“


    Sachsen-Chefcoach Ede Geyer, der sich in Plauen nach der 0:1-Pleite ein – kostengünstiges – Schweigegelübde auferlegt hatte, machte sich gestern ein Stück weit Luft. „Unsere Spieler kamen sich schon ein bisschen verarscht vor.“ Die offenkundige Benachteiligung und das hoffentlich schlechte Gewissen beim NOFV könnte den Leutzschern eventuell bei der Personalie Ade Ogungbure helfen. Der Nigerianer benahm sich nach dem Abpfiff wie die Axt im VFC-Wald, verpasste dem Plauener Zapyshnyi einen schulbuchmäßigen Kinnhaken. Wunderbar zu sehen am Sonnabend in „Sport im Osten“. Ede Geyer: „Meines Wissens nach gibt es in der Oberliga keinen TV-Beweis.“ Auch Manager Jungnickel vertrat diese – falsche – Ansicht. Wolfgang Zimutha, Sportgerichts-Vorsitzender des Sächsischen Fußball-Verbands, klärte auf: „Der TV-Beweis kann sehr wohl herangezogen werden.“ Bedeutet: Ogungbure, der sich hinterher auch noch eine Beinahe-Schlägerei mit Kapitän Rene Twardzik lieferte, droht eine längerfristige Sperre, die schon beim morgigen Nachholspiel in Cottbus greifen könnte. Da auch seine beiden Abwehrkollegen Miroslav Rada (schwere Knöchelprellung) und Marcel Roszgonyi (nach Gelb-Rot gesperrt) ausfallen, dürften die Leutzscher Sorgen noch größer werden. Um eine vereinsinterne Sanktion wird Ogungbure jedenfalls nicht kommen. „Ade soll sich jetzt auf seinen Beruf konzentrieren, damit hat er genug zu tun“, ätzte Geyer unter Bezug auf ein Aufsehen erregendes Sport-Bild-Interview des Abwehrchefs, in dem er unter anderem ein Benefiz-Spiel gegen Ausländerfeindlichkeit und Nachhilfe in Völkerkunde fordert.


    Einige Leipziger Schlachtenbummler orientierten sich offenbar an Ades Auftritt. Nach dem Spiel gab es handfeste Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und „Fans“. Bilanz: Vier leichtverletzte Beamte, eine Polizistin musste ins Krankenhaus, sieben vorübergehende Festnahmen. Nachwehen garantiert. Sachsen-Präsident Rolf Heller, in Plauen nicht vor Ort, war geschockt angesichts der schlimmen Ereignisse. „Ich hoffe vor allem, dass es den Verletzten bald wieder besser geht und verurteile solche schlimmen Dinge.“ Eine Strafe für den Klub erwartet er nicht. „Wenn sich Chaoten auf der Rückfahrt daneben benehmen, kann der Verein auch nichts machen.“



    Im Keller
    Von WINFRIED WÄCHTER


    Wer soll noch ruhigen Gewissens seine Kinder mit auf den Fußball-Platz nehmen, wenn Randalierer die Szenerie immer mehr bestimmen? Da auch der Nachhauseweg offenbar nicht mehr sicher ist, werden sich die „normalen“ und fußballinteressierten Anhänger verstärkt zurückziehen. Die Fan-Kultur scheint im Keller angelangt.


    Wer nur daran denkt, die Anhänger des Gegners zu beschimpfen und zu verunglimpfen, zeigt schon mit seinen geistlosen Rufen, dass er nicht viel im Kopf hat. Wer auch noch vor körperlichen Attacken nicht zurück schreckt, ist kriminell und hat im Stadion nichts zu suchen.


    Bei allem Verständnis für die Enttäuschung nach einer schlechten Schiedsrichterleistung: Es gehört sich für einen Sportler nicht, seinen Kontrahenten zu schlagen. Sachsen-Kicker Ade Ogungbure, der in vielen Stadien auf übelste Weise beschimpft wurde, hatte alle Sympathien auf seiner Seite, die er mit seinem Verhalten nach dem Abpfiff in Plauen aufs Spiel setzte. Wenn auch noch die Kicker auf dem Rasen ihre Kinderstube vergessen, den Respekt vor dem Gegner verlieren und sich nicht viel besser benehmen als die Randalierer, leisten sie genau denen Vorschub. Solche Bilder wie aus Zwickau und Plauen oder von verletzten Polizisten entfachen jedenfalls keine Freude auf die nächste Partie. Abgesehen davon, dass sie Vorurteile über die neuen Bundesländer nähren.


    www.fc-sachsen.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Ich bin ausgeflippt, weil er mich die ganze Zeit Bimbo genannt hat!


    Von CHRISTIAN KYNAST
    Das WM-Sommermärchen gibt’s nur noch im Kino. Hier sehen wir Fußball-Deutschland im Herbst.


    Neuer Tiefpunkt in der seit Wochen quälenden Situation um Gewalt und Rassismus in unseren Stadien.


    So kann es doch nicht weitergehen!


    Der Fall: Punktspiel des FC Sachsen Leipzig beim VFC Plauen in der Oberliga Nordost. Leipzigs Ade Ogungbure (25) schlägt seinem Gegenspieler Andriy Zapyshnyi (34) nach Abpfiff (1:0) mit der Faust ins Gesicht.


    Der Ex-Profi (Nürnberg, Cottbus) zu BILD: „Ich bin ausgeflippt, weil der mich während des Spiels ‚Nigger‘ und ‚Bimbo‘ genannt hat, meine Familie als Affen beschimpfte. Außerdem hat er gesagt, ich soll mich zurück nach Afrika verpissen.“


    Da verlor der Nigerianer im Team von Trainer Ede Geyer die Beherrschung.


    Plauens Ukrainer Zapyshnyi behauptet: „Ich habe nichts gesagt.“


    Er will Ogungbure nicht anklagen: „Wir haben doch gewonnen.“


    Randale in Zwickau!Präsident tritt
    unter Tränen
    zurück

    Hat er möglicherweise ein schlechtes Gewissen?


    Ogungbure gestern: „Der Schlag war ein Fehler, das darf mir nicht passieren. Aber zwei Dinge kann ich nicht akzeptieren: Wenn jemand meine Mutter beleidigt oder mich wegen meiner Hautfarbe. Wir sind doch alle gleich.“


    Er möchte nach Frankreich oder England wechseln: „Ich werde jede Woche bepöbelt – danach kann ich die Uhr stellen. Das Ganze macht mich kaputt. Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende.“


    Ein Spieler flieht vor dem Rassismus, beschämend für unseren Fußball.


    BILD hat DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (61) mit dem Fall konfrontiert.


    Zwanziger betroffen: „Wir verurteilen jede Art von Rassismus. Aber auch Selbstjustiz können wir nicht akzeptieren. Das darf kein Spieler selbst in die Hand nehmen, sonst schaukelt sich die Situation immer weiter hoch.“


    Auch Leipzig-Trainer Geyer sagt: „Der Faustschlag ist genauso wenig zu akzeptieren wie die vorangegange Beleidigung. Wir reden über eine Geldstrafe.“


    Vom Verband haben weder Ogungbure oder Zapyshnyi etwas zu befürchten.


    NOFV-Sportgerichts-Vorsitzender Wolfgang Zimutha zu BILD: „Es steht nichts im Bericht von Schiedsrichter Torsten Jauch.“


    BILD meint: Ein Unding, wenn dieser Fall ohne Folgen bleibt!


    Quelle: Bild.de


    [Blockierte Grafik: http://img140.imageshack.us/img140/1236/1ze1.jpg]

    "Wenn du mit Bayer den Titel holst, dann schreibst du Geschichte. Das ist etwas für die Ewigkeit."

  • Ich habe diese rote karte in Rostock auch nicht hoch gehalten! Wäre das von unserem Verein gekommen, dann würde ich se hochhalten aber dieser schei** kommt ja von der Mafia dfb!

    gegen Hertha, Frankfurt, Cottbus und den KSC
    und in Hannover, Stuttgart und Nürnberg....es war geil mit euch!
    BAYER & DER OFC!

  • :LEV16



    Rechtsextreme treffen sich in 96-Vereinsheim

    Rund 50 Rechtsextreme, darunter NPD-Mitglieder, haben die Vereinsgaststätte von Hannover 96 Anfang November für ein geheimes Treffen genutzt. Das bestätigte 96-Geschäftsführer Ralf Schnitzmeier am Dienstag. Unter den Rechtsextremisten der Gruppierung "Stammtisch Nationale Kräfte" (SNK) war unter anderem Jürgen Rieger. Der Hamburger Anwalt war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil er ein Hotel in Delmenhorst kaufen wollte, um dort ein rechtes Schulungszentrum einzurichten.


    [URL=http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID3346444,00.html]http://www.ndr.de[/URL]


    [URL=http://www1.ndr.de/ndr_page_video/0,,OID3346444_VID3351114,00.html]Video >> play[/URL]



    Rechtsextremismus
    NPD tagte bei Hannover 96


    Eine Gruppe von Rechtsextremisten hat offenbar das Vereinslokal von Hannover 96 für eine Tagung genutzt. Nach Angaben des Fußball-Bundesligisten wusste die Pächterin nicht, dass es sich bei den Mietern um Neonazis handelte.


    Das geheime Treffen von Rechtsextremisten im Vereinsheim des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 am 3. November sorgt für Wirbel. „Rund 50 Rechtsextremisten, darunter auch Mitglieder der NPD, haben Anfang November in einem Saal des 96-Lokals getagt“, sagte am Dienstag der 96-Geschäftsführer Ralf Schnitzmeier und bestätigte damit Medienberichte.


    Die Rechtsextremisten hätten sich beim Anmieten des Saals nicht als solche zu erkennen gegeben. Unter den Teilnehmern soll auch der rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger gewesen sein. Dieser war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil er ein Hotel in Delmenhorst kaufen wollte, um dort ein rechtes Schulungszentrum einzurichten.


    „Die Pächterin des Lokals hat mir versichert, dass die Männer nicht als Rechtsextreme und auch der Zweck der Versammlung nicht zu erkennen gewesen waren“, sagte Schnitzmeier. Leider ließe sich so ein Treffen kaum verhindern. „Der Verein Hannover 96 distanziert sich jedenfalls ausdrücklich von Rechtsextremismus.“


    Eine Verantwortung für die Vermietung wies der Verein zurück. Eine Buchung der Tagungsräume in der Gaststätte liege nicht in der Verantwortung des Klubs. Gleichwohl habe der Verein die Missbilligung rechter Veranstaltungen innerhalb des Vereinsheims deutlich zum Ausdruck gebracht. Gemeinsam mit der Pächterin wurden Absprachen getroffen, um zukünftig entsprechende Veranstaltungen schon im Vorfeld verhindern zu können.


    www.welt.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

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  • Fußball / Oberliga
    Vier Spiele Sperre für Ogungbure


    Der Abwehrspieler des FC Sachsen Leipzig, Adebowale Ogungbure, ist vom Sportgericht des NOFV für vier Pflichtspiele gesperrt worden. Damit wurde der Faustschlag des Nigerianers gegen den Plauener Spieler Andryi Zapyshnyi geahndet. Der Vorfall hatte sich nach Beendigung des Oberligaspiels zwischen dem VFC Plauen und Sachsen Leipzig ereignet.


    Der Vorsitzende Richter Wolfgang Zimutha blieb nach drei Stunden Verhandlung unter der eigentlichen Mindeststrafe von sechs Spielen Sperre. Dennoch überlegt Sachsen-Manager Jungnickel, Widerspruch einzulegen. "Ich denke die Höchststrafe von sechs Spielen hätte nach der Beweisaufnahme auf die Hälfte reduziert werden können, weil es auch ein Vorspiel gab."


    Denn auch Plauens Zapyshnyi wurde verurteilt. Er erhielt eine Geldstrafe von 300 Euro. Das Sportgericht sah es als erwiesen an, dass er Ogungbure zuvor provoziert hat. Die Kosten des Verfahrens trägt Sachsen Leipzig zu 75 Prozent und der VFC Plauen zu 25 Prozent.

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    www.mdr.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Zwar schon etwas älter dennoch ganz interessant. Für alle Interessirten hier etwas zum Lesen zum Thema "Gefahr von rechts - wie Rechtsradikale den Fußball unterwandern".




    Seit den 80er-Jahren bereits versuchen neonazistische Gruppierungen immer wieder, Fan- und Hooliganszenen zu unterwandern, um dort ihren Nachwuchs zu rekrutieren. Dass in manchen Teilen Deutschlands inzwischen ganze Fußballvereine im braunen Sumpf versinken, ist eine neue erschreckende Erkenntnis. Ihre fünfmonatige Recherche führte die RUND-Redakteure Steffen Dobbert und Christoph Ruf unter anderem nach Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Brandenburg und ins Saarland, wo sie mit Mitgliedern aus der rechtsradikalen und der antifaschistischen Szene sprachen und sich mit Politikern trafen. Lesen Sie in unserer Titelgeschichte, wie rechtsextreme Kameradschaften und Parteien wie die NPD Strukturen von Fußballvereinen missbrauchen, um ihr neonazistisches Weltbild zu verbreiten.


    Nazis im Spiel


    Vom 24. bis 31. Januar läuft auf der RUND-Homepage die Themenwoche über die Gefahr von rechts - wie Rechtsradikale den Fußball unterwandern. Lesen Sie jeden Tag einen weiteren Beitrag zum Titelthema der Februar-Ausgabe von RUND.


    Alle Artikel unter:
    www.rund-magazin.de

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    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • Werder Bremen geht gegen Rechtsradikale vor


    Drei Wochen nach dem brutalen Überfall einer rechtsradikalen Schlägertruppe auf eine Fan-Gruppierung im Ostkurvensaal des Weser-Stadions konnten erste Namen der Täter ermittelt werden. Werder Bremen leitete daraufhin unverzüglich entsprechende Maßnahmen ein.


    In der Nacht zum Sonntag, 21.01.2007, hatte das vereinsunabhängige Fan-Projekt Bremen e. V. den Ostkurvensaal an eine unabhängige Fan-Gruppierung (kein eingetragener Fan-Club) für eine Feier weiter vermietet. Im Verlauf dieser Veranstaltung drangen Schläger in den Saal ein; einige der Partygäste wurden von den Angreifern krankenhausreif geschlagen.


    Nach Kenntnisnahme des Überfalls begann Werder Bremen unverzüglich bei Fan-Projekt, Polizei und über den Fanbeauftragten des Vereins nach Hintergründen und Namen zu recherchieren. Es lagen jedoch laut Polizei keine Anzeigen vor. Eine Mauer des Schweigens erschwerte die Recherchen.


    Erst im Rahmen weiterer Nachforschungen wurden Werder Bremen Namen von Tätern genannt. In diesen Fällen wird Werder Bremen nach rechtlicher Prüfung die entsprechenden Stadionverbote aussprechen.


    Werder Bremen verurteilt auf das Schärfste jede Form von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung und wird auch weiterhin mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen vorgehen. Der Verein bittet die Öffentlichkeit um entsprechende Unterstützung und Zivilcourage im Kampf gegen Fußball-Gewalttäter.


    Das Fan-Projekt Bremen e. V. wird Anzeige erstatten und Hausverbote für den Ostkurvensaal aussprechen. Werder Bremen begrüßt und unterstützt diese Maßnahmen ausdrücklich.


    www.werder-online.de


    Mehr hier:
    www.werder.foros.de

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

  • [Blockierte Grafik: http://a1767.g.akamai.net/v/17…i-diskriminierung_ani.gif]


    Dafür! Dagegen!
    Für mehr Zivilcourage & gegen Diskriminierung

    www.vfl-bochum.de



    Grad gesehen, gute Aktion. :bayerapplaus :LEV5
    Klasse, daß ein Verein so eindeutig gegen Rassismus Stellung bezieht.


    [SIZE=7]Mich bitte nicht wegen dem eingefügten Banner zu spamen, wenn nicht gewollt dann möge ein Mod diesen bitte selbst entfernen. Ich denke aber es sollte sicher keine Folgen haben.[/SIZE]

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

    Einmal editiert, zuletzt von ingo82 ()

  • Ist mir gerade in einem Spiegel-Artikel begegnet:


    "Beginnend mit dem Endspiel der U21-Europameisterschaft morgen, werden künftig alle Partien sofort abgebrochen, wenn Fans die Spieler mit rassistischen Gesängen beleidigen. Das teilte die Uefa heute mit."


    Dann bin ich ja mal gespannt, auf die nächste Saison.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Ist mir gerade in einem Spiegel-Artikel begegnet:


    "Beginnend mit dem Endspiel der U21-Europameisterschaft morgen, werden künftig alle Partien sofort abgebrochen, wenn Fans die Spieler mit rassistischen Gesängen beleidigen. Das teilte die Uefa heute mit."


    Dann bin ich ja mal gespannt, auf die nächste Saison.


    vorallem wenn man schon 3:0 zurückliegt...
    dann kann ja nach den rechten "eh nichts mehr passieren"...

  • Das halt ich für den falschen Weg!
    Damit wird denen noch viel mehr Beachtung geschenkt und es wird schlimmer.
    Wie schon gesagt, wenn man aussichtslos hinten liegt werden die das dann versuchen auszureizen.
    Ich finde man müsste einfach diese Typen beobachten und rausschmeißen oder so. Aber so leiden alle aufgrund ein paar Idioten

  • naja, es ist ja schon davon auszugehen, dass es nicht nur den Spielabbruch und das für die eigene Mannschaft negativ gewertete Spiel gibt. Da werden ja auch noch Strafen danach folgen.