Babic und Voronin treffen

  • Leverkusens Serie in Gladbach hält


    Das spielstarke Leverkusen holte sich in Gladbach in einer auf durchschnittlichem Niveau stehenden Partie einen hochverdienten Sieg. Die meist zu ungestüm angreifende Borussia konnte sich gegen eine diszipliniert und taktisch klug aufspielende Gäste-Elf kaum Chancen erspielen. Anders Bayer, das aus einer Vielzahl an Möglichkeiten sogar zu wenig machte und höher hätte gewinnen können.


    Nach der 1:2-Pokalschlappe bei Regionalligist Osnabrück nahm Gladbachs Coach Jupp Heynckes gleich sieben (!) Personalwechsel vor: Im Tor räumte Heimeroth seinen Platz für Stammkeeper Keller. Davor kamen in der Viererkette Kirch, Svensson und Compper für Helveg, Levels und Kluge, der ins Mittelfeld vorrückte und David Degen auf die Bank verdrängte. Schließlich ersetzten Delura, Insua und Neuville die Kollegen El Fakiri, Sonck und Rafael. Auch Leverkusen flog in Duisburg (2:3 n.V.) aus dem Pokal. Trainer Michael Skibbe brachte für den verletzten Ramelow (Knöchel) Madouni - Schwegler rutschte so von der Verteidigerposition ins Mittelfeld.


    Sehr verhaltene Auftaktphase im Borussia Park - beide Teams beharkten sich vor allem im Mittelfeld. Gladbach war zwar optisch überlegen, aber in seinen Aktionen zu hektisch, um die verunsichert wirkenden Leverkusener in Bedrängnis bringen zu können. Wie aus heiterem Himmel gingen die Gäste dann mit der ersten echten Torchance des Spiels in Führung: Barbarez passte in halblinker Position diagonal zu Babic, der in den Sechzehner eindrang und Richtung Mitte kurvte. Aus 13 Metern zog der Kroate mit seinem schwächeren rechten Fuß ab und Keeper Keller rutschte der Ball durch die "Hosenträger" (12.).


    Die Borussia intensivierte ihre Angriffsbemühungen nach dem Rückstand, doch weder Compper (15.) noch Kahe (17.) konnten ihre Kopfballchancen nutzen. Die Heynckes-Elf, die dann früh wechseln musste - Levels kam für den erneut verletzten Svensson (18.) - wirkte in der Folge in ihren Aktionen zu ungestüm und dabei fehlerhaft. Durchdachter und technisch versierter präsentierten sich die durch die Führung deutlich selbstbewusster auftretenden Leverkusener, freilich ohne zunächst zu Chancen zu kommen. Gleiches galt für die Fohlenelf, die im gesamten ersten Durchgang nicht in der Lage war, eine zwingende Tormöglichkeit herauszuspielen.


    Je länger die Partie dauerte, desto souveräner kontrollierte das disziplinierte Bayer, das vor der Pause hätte erhöhen müssen: Doch weder Voronin (35., 44., 45.) noch Haggui (36.) konnten teilweise glasklare Chancen in einen in dieser Phase fast schon überfälligen Zwei-Tore-Vorsprung ummünzen.


    Nach dem Wechsel, nun mit David Degen für Insua, forcierte die Borussia das Tempo. Der Schweizer brachte über rechts frischen Wind, war zunächst ständiger Unruheherd. Doch immer noch blieb vieles Stückwerk bei den Hausherren, es gelang nicht, die sichere Abwehr der Skibbe-Elf auszuhebeln. Neuvilles Freistoß wurde eine Beute von Butt (54.), der auch aufmerksam am rechten Strafraumeck gegen David Degen klärte (56.). Bayer, das verhalten in die zweiten 45 Minuten gestartet war, hatte dann in einer nun sehr temporeichen Partie erneut mehrmals die Vorentscheidung auf dem Fuß: Doch weder Babic (59.) noch der gut aufgelegte Barbarez (68.) nutzten ihre Möglichkeiten.


    Gladbach hatte nach der guten Anfangsphase nach Wiederanpfiff seinen Faden schon wieder verloren. Und die Gäste schlugen nach vielen vergeblichen Anläufen verdientermaßen das zweite Mal zu: Schneiders langer Pass in den gegnerischen Strafraum fand Voronin, der halblinks aus 13 Metern Keller mit einem trockenen Schuss keine Abwehrchance ließ (74.).


    Leverkusen überstand dann mit einer souveränen Defensivabteilung um Juan den Schlussspurt der Fohlenelf ohne Probleme und spielte den Vorsprung locker über die Zeit.


    Leverkusens Serie in Gladbach hielt: Auch im 16. Auswärtsspiel bei der Borussia blieb Bayer unbesiegt, wertete seine Bilanz auf nun drei Siege und 13 Unentschieden auf und kann nun am kommenden Spieltag gegen Mainz nachlegen. Gladbach nimmt in Frankfurt einen erneuten Anlauf, den ersten Zähler in der Fremde mitzunehmen.


    kicker-online