Über das "Mode-Thema"Gewalt im Stadion

  • Zitat

    Original von BigB


    Soweit ich weiß durften die Herren mit dem schlechten Ruf gar nicht erst anreisen.


    Ändert nichts an der Tatsache, dass Präventivhaft mit der Begründung "sieht so aus, als könnte" an Methoden aus vergangenen Zeiten erinnert.
    Wenn man meint, keine Alternative zu haben, dann einfach alle einbuchten?


    Wo kommen wir eigentlich hin, wenn man auf Verdacht Personen einsperren kann?

  • wir leben hier in einer demokratie und da ist es nicht erlaubt, jmd auf verdacht einzubuchten. der einsatzleiter gehört suspendiert. was denken sich solche leute?

    w11 - 3. Liga 16/17


    Baumann - Bicakcic, Bernat, Ignjovski (R. Hilbert) - V. Stocker, T. Müller, Halilovic, Jairo, L. Gustavo (H. Altintop) - R. Kruse, Aubameyang


    W11-Liga 4 Meister 2015

  • Es ist doch klar..


    wenn es wirklich zu schwereren Ausschreitungen gekommen wäre, dann wäre der Einsatzleiter der Vollidiot gewesen, der nicht die "Gefahr" erkannt hat... und es wäre für ihn schlimmer gekommen wenn es geknallt hätte, anstatt er 300 leute einfach festnimmt..


    so beschissen wie es ist, aber in den augen des Dfb´s und der Politik hat er sicherlich richtig gehandelt..

  • @ BigB


    Ich hoffe, dass dir mal so etwas passiert. Dann bist du nämlich der erste der wieer groß rumheult.
    Wie kann man so einen Quatsch den die Bremer Polizeit da abgezogen hat auch noch gutheißen???
    Es war durchaus bekannt das die Busse früh ankommen und was ist dagegen einzuwenden, dass die Leute vorher in der Stadt noch ein Bierchen trinken?


    Bei dem geistigen Dünnschiss den du hier schreibst (im Hoffenheim-Thread ja noch schlimmer) kriegt man echt Augenkrebs. Wahnsinn

    Nüchternheit ist eine Illusion, die durch den Nichtgebrauch von Alkohol entsteht

  • Zitat

    Original von FL-Thomas
    @ BigB


    Ich hoffe, dass dir mal so etwas passiert. Dann bist du nämlich der erste der wieer groß rumheult.
    Wie kann man so einen Quatsch den die Bremer Polizeit da abgezogen hat auch noch gutheißen???


    Habe ich mit keiner Silbe getan. Bitte genau lesen, bevor du hier Leute beschuldigst.


    Ich denke RemscheiderJung hat es ganz gut auf den Punkt gebracht.

  • Zitat

    Original von BigB


    Habe ich mit keiner Silbe getan. Bitte genau lesen, bevor du hier Leute beschuldigst.


    Ich denke RemscheiderJung hat es ganz gut auf den Punkt gebracht.


    Es reicht schon wenn du sagst, dass du die Cops verstehen kannst.


    Und mit deinem geistigen Dünnschiss hat er vollkommen recht Junge!
    Du hast gesagt, dass die Cops keine andere Alternative hatten... Gehts noch?

  • Sorry, wenn ich aber weiß, dass die Polizei wegen vergangener Schmützel zwischen den Ultras der Vereine extrem vorsichtig und angespannt ist, dann laufe ich da nicht mit 300 Mann um 9:30 Uhr in der City auf!


    Dass das nicht gut geht, hätte jedem klar sein müssen.

  • dann müsste man ja auf jeden rockkonzert oder bei jeder demo präventiv leute festsetzen, weils knallen könnte

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  • in der Tat. Hatte auf Spiegel was gelesen von Randalen und gedacht "ok, wenn man da dann einschreitet, klar." Aber wenn es wirklich nur Präventivmaßnahmen gewesen sind, dann gehört der Einsatzleiter ganz fix suspendiert. Was ist denn das für ein Rechtsverständnis? Ich vermute, dass es Ärger geben könnte, also buchte ich Dich ein?


    Die Frage nach den Alternativen stellt sich nicht. Auch die Polizei hat sich an Gesetze zu halten und ich bezweifle, dass das rechtens war, was da abgelaufen ist.

  • Zitat

    Original von BigB


    Natürlich hat man das. Nur wenn man als 6-Bus-starke Fußball-Otto-Vereinigung auftritt, muss man damit rechnen, unter genauer Beobachtung zu stehen. Vor allem wenn das Ziel mehr als offensichtlich die Zuführung von Alkohol in einem Zeitraum von 6 Stunden ist.


    Es ist doch überall so, dass bei großen Menschenaufläufen höhere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.


    Eigentlich ist ja alles gesagt worden, nur noch soviel. Wenn das nächste mal am Bahnhof Wiesorf 6 Busse mit Rentnern aufschlagen, die danach die Innenstadt terrorisieren, will ich wissen wo die Polizei ist, die ich mit meinen Steuergeldern auch finanziere. Unter genauer Beobachtung müssten die nämlich auch stehen.


    Horschti



    BTW: Nen freund von mir hat da nen Fussbruch erlitten und nein der Familienvater samt Sohn waren noch niemals in irgendwelche Aktionen der Fraktion Körperverletzung im Gegenseitigen Einverständnis unterwegs.. Aber ich weiss, die Polizei macht ja immer alles richtig!

  • Ist doch alles nichts neues, nur die Größenordung macht stutzig. Wären 10 Leute in Gewahrsam genommen worden würde doch kein Hahn danach krähen, oder ? Normalerweise fragt auch niemand wieso, weshalb und hatte es überhaupt einen Grund. Im Endeffekt kann die Polizei nach Gutdünken oder Sympathie entscheiden wen sie verhaften oder auch nicht. DAS ist für mich der Skandal. Egal ob Du etwas verbrochen hast oder nicht. Früher nannte man sowas Sippenhaft und ist meines Wissens seit 45 nicht mehr erlaubt.


    Das heutzutage 5 Fanbusse losfahren ohne das szenekundige Beamte etwas davon wissen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Besonders wenn es sich Fans handelt die evtl. Probleme machen könnten. Die Bremer Polizei war also vorbereitet. Sie hätte die Busse abfangen können, einen Platzverweis für die Innenstadt und die Leute bis zum Spiel irgentwie irgentwo unter Kontrolle halten können. Nein, man wartet auf den (kleinsten) Anlass und wirft alle in den Knast. Im Stadion auf jeden draufhauen der nicht genau das macht was ICH will, wenn das nicht hilft Pfefferspray, wird schon den Richtigen treffen.


    Super, alle Probleme auf einmal gelöst, gute Presse sowieso, die schreiben eh nur den Polizeibericht ab. Bürgerkriegsähnliche Zustände abgewehrt, wir sind die Guten. Der Polizeieinsatzleiter kann politische Karriere machen, harte Hunde findet das gemeine Volk immer Gut.


    So weit, so schlecht. Nur hat man vergessen das es bei solchen Größenordnungen auch glaubwürdige Zeugen gibt. Das nicht nur die Polizei fotografiert und filmt. Wenn mehrere hundert Strafanzeigen und Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft Bremen auflaufen, werden sich schon ein paar Leute Gedanken machen (müssen).


    Auch wenn die Frankfurter um 10 Uhr morgens nicht alle zur Stadtbesichtigung nach Bremen gekommen sind und die Gegengewalt im Stadion bestimmt nicht klug war, hoffe ich das die Vorfälle nicht unter den Teppich gekehrt werden.
    Die Polizei muß sich an Recht und Gesetz halten, auch in schwierigen, stressigen Situationen. Dafür werden sie ausgebildet und bezahlt. Und wenn Leute wirklich Straftaten begehen kann man sie auch verhaften und verurteilen, es wird doch gerade im Stadion alles gefilmt. Aber einfach losprügeln wenn einem danach ist und wahllos (mit Tränengas) Unbeteiligte verletzen kennt man eigentlich nur von den Bösen. Massenverhaftungen sollte es in einem Rechtstaat auch nicht geben.

  • Der Vorstand der Eintracht hat nun offiziell bei der Bremer Polizei um Stellungnahme gebeten. Man überlegt zudem gegen das Vorgehen der Bremer Polizei vorzugehen.... Quelle: Videotext


    Ich finde das hätte unsere Polizei beim letzten Derby auch mal ruhig mit den Ziegenfans machen können :D Kleiner Scherz....

  • Ist doch alles irre. Ich bin ein freier Bürger, und möchte mich überall in Deutschland frei bewegen dürfen.
    Es ist auch nicht zu akzeptieren, dass Fans ein Innenstadtverbot bekommen.


    Irgendwelche Präventativmaßnahmen sind gequirlte Scheiße - solange nichts passiert, haben sich die Cops zurückzuhalten.


    Wenn ich auswärts fahre, bin ich auch schon gern Stunden vorher in dem Ort um mir die Stadt anzugucken, was nettes zu essen und paar Bierchen zu trinken. Übringens trinke ich die Bierchen auch gern mit gegnerischen Fans und diskutiere mit ihnen übers Spiel.

  • In dem Fall muss man aber differenzieren und objektiv bleiben.


    Du kannst keinen Mob, mit der Stärke von 250 Personen, durch eine Stadt ziehen lassen, der den Verkehr blockiert bzw. behindert, um seine Anwesendheit zu demonstrieren.
    Sowas fällt in der Anzahl ja schon fast unter "öffentliche Versammlung", was bürokratisch angemeldet werden müsste?


    Mag spießbürgerlich klingen, aber wer Verhältnismäßigkeit fordert, muss sich auch selber dran halten. Dabei geht es auch nicht um einen Einzelfall, sondern ums Prinzip.

  • Polizeieinsatz gegen Fußballfans
    Eine Frage der Verhältnismäßigkeit
    Die Bremer Polizei muss sich nach ihrem Einsatz beim Bundesligaspiel am Wochenende massive Kritik anhören. Sie hatte für vier Strafanzeigen 234 Fans stundenlang präventiv in Gewahrsam genommen, offenbar unter miserablen Haftbedingungen. VON JAN ZIER


    Es ist vor allem die Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel, die immer mehr zur Debatte steht. Dass sich die Bremer Polizei beim jüngsten Bundesligaspiel an alle "rechtsstaatlichen Grundsätze" gehalten hat - mittlerweile sind sich selbst die regierenden Grünen nicht mehr so sicher. Das Landesparlament wird sich am Donnerstag mit dieser Frage befassen müssen. Derweil sind aus Frankfurt gleich mehrere Strafanzeigen gegen den Einsatzleiter der bremischen Polizei eingegangen. Selbst der Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG verlangt inzwischen ganz offiziell eine "Stellungnahme" vom Bremer Polizeipräsidenten. Die Rede ist von der "unverhältnismäßig hohen Zahl der Gewahrsamnahmen" vor der Partie am Samstag.


    234 Eintracht-Fans waren Stunden vor dem Fußballspiel eingekesselt, festgenommen und jedenfalls teilweise mit Kabelbindern gefesselt worden. Doch nur ganze vier von ihnen bekamen am Ende eine Strafanzeige, wegen Sachbeschädigung und zum Teil gefährlicher Körperverletzung. Alle Gefangenen mussten bis 18 Uhr im Polizeigewahrsam ausharren - sie waren, wie Augenzeugen sagen, "über Stunden hinweg wie die Tiere eingepfercht". 13 Mann mussten sich eine acht Quadratmeter große Einzelzelle teilen, berichten mehrere Betroffene, Leitungswasser gab es erst nach vier Stunden, von Essen oder einer wärmenden Wolldecke in der kalten Zelle ganz zu schweigen. Und weil selbst bei Überbelegung die Zellen nicht ausreichten, mussten gut 50 Fans mit einem Gefängnisbus vorliebnehmen. Mehrere Fan-Betreuer der Eintracht kritisierten den Polizeieinsatz als "martialisch" und "bar jeder Verhältnismäßigkeit". Die Frankfurter Neue Presse schrieb von einem "Massen-Verhaftungs-Wahn", von "Willkür" der Polizei, von "schikanösen" Methoden. Und die Fan- und Förderabteilung der Eintracht kritisiert die "Aufweichung von Grundrechten". Dafür eigne sich der Fußball "exzellent".


    180 der 234 Festgenommenen werden von den Sicherheitskräften den "Ultras" zugerechnet, weitere 30 den Hooligans. Die Übrigen sind demnach gemeine Fans. Von allen zusammen ging ein "nicht kontrollierbares Gefahrenpotenzial aus", sagt die Bremer Polizei. Gut ein Viertel des festgesetzten Personenkreises, 52 an der Zahl, seien laut Polizei bei Fußballspielen schon mal als "Gewalttäter" in Erscheinung getreten. Man habe verhindern müssen, dass die "gewaltbereiten Fans unkontrolliert in die Innenstadt einsickern".


    Als Indiz wertet die Polizei vor allem "einen äußerst lauten Böller" sowie feindselige Sprüche wie: "Die Bullen können uns nichts, wir bleiben zusammen und machen, was wir wollen", oder: "Wo sind die Bremer Ultras, kommt her und ihr kriegt aufs Maul." Die Beamten seien bespuckt und geschlagen worden, so ein Polizeisprecher. Zudem seien Böller sowie Signalmunition nebst Abschussgeräten gefunden worden.


    Doch es gibt auch ganz andere Stimmen, aus Frankfurter Fankreisen, von Sozialarbeitern, die auch vor Ort waren - und sagen, dass es "keine Gewalt" gegeben habe, nur ein paar Rufe wie "Randale, Bambule, Frankfurter Schule", jedenfalls nichts, was jenseits des "durchaus Üblichen" gelegen habe. Gesprächsversuche habe die Polizei abgeblockt, sagen sie, stattdessen alle Verdächtigen präventiv inhaftiert. Augenzeugen berichten zudem, dass die Polizei zur Halbzeitpause im Stadion "wahllos" auf Fans eingeschlagen habe, auch auf Frauen, nachdem zuvor offenbar "unschöne Worte" gefallen und Plastikbecher geflogen waren. Frankfurter Ultras klagen über "außerordentlich brutales" Vorgehen der Polizei.


    Werders Fanbeauftragter Dieter Zeiffer mag den Polizeieinsatz nicht kommentieren, hat die Frankfurter Fans im Stadion jedoch als "unerhört aggressiv" erlebt. Mehrere Hundert Frankfurter seien schon frühmorgens in die Stadt gekommen, um "Unruhe" zu stiften und "provokativ" zu wirken. Von "Randale" mag er dabei nicht sprechen. Jedoch sei einé szenebekannte Ultra-Frau aus Bremen auf Aufklebern öffentlich, persönlich und massiv mit Gewalt bedroht worden.



    Mittlerweile sind fast ein Dutzend Anzeigen wegen Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung gegen die Polizei eingegangen. Der innenpolitische Sprecher der Bremer Grünen, Björn Fecker, wollte den Polizisten "keinen Vorwurf machen". Jedoch müsse der Einsatz "kritisch hinterfragt" werden: "Wer Menschen massenhaft einkesselt und inhaftiert, muss die Verhältnismäßigkeit sehr gut begründen können." Das Innenressort wollte sich gestern noch nicht zu den Vorwürfen äußern.


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    AUS DEM POLIZEIBERICHTUhrzeit 9.30 Uhr, Ort: Sielwall.


    "Für die dort formierten Einsatzkräfte war deutlich eine aggressive Stimmung aus dem Aufzug spürbar. Verbal äußerte sich die Stimmungslage aus den lautstark skandierten Sprüchen: ,Wo sind die Bremer Ultras, kommt her und ihr kriegt aufs Maul' und ,"Die Bullen können uns nichts, wir bleiben zusammen und machen was wir wollen!' Es war offenkundig, dass man es darauf anlegte, Bremer Fans zu finden und sich mit diesen körperlich auseinander zusetzen. Ansprechversuche der Einsatzkräfte […] wurden mit Beleidigungen quittiert. Nachdem zunächst ein äußerst lauter Böller an der Sielwallkreuzung zur Explosion gebracht worden war, ging die Gruppierung in breiter Front über die Fahrbahn […]. [Sie wurde] gestoppt und eingeschlossen. Um zu verhindern, dass die gewaltbereiten Fans unkontrolliert in die Bremer Innenstadt einsickern und damit ein unkalkulierbares Risiko für einkaufende Bürger und Besucher des Weihnachtsmarktes darzustellen drohten, entschloss sich der Einsatzleiter zu dieser Maßnahme. Darüber hinaus hätte es ohne Zweifel beim Aufeinandertreffen mit Bremer Fans eine körperliche Auseinandersetzung gegeben. Aus diesem Grunde bestand zur Verhinderung unmittelbar bevorstehender Begehung von schweren Straftaten keine andere […] Möglichkeit, als die Ingewahrsamnahmen anzuordnen."




    http://www.taz.de/regional/nor…er-verhaeltnismaessigkeit