"In der BayArena haben andere nichts zu holen"

  • Am 1. Spieltag war er ganz schnell draußen. Rote Karte nach nur sieben Minuten Einsatz. Jetzt ist Marko Babic wieder drin. Hinten links in der Viererkette, aber mit Drang nach vorne. Offensiv gibt sich der kroatische Nationalspieler auch im Interview.


    BayArena Magazin: Marko, Du hast am Samstag Dein 12. Tor im 123. Bundesligaspiel erzielt. Es war ja ein recht glücklicher Treffer...


    Babic: Ja klar, ein bisschen Glück war schon dabei. Ich wollte eigentlich rüberspielen auf Andrej, aber der war gedeckt. Also habe ich’s einfach mal mit rechts versucht. Und drin war er. Es war ein sehr wichtiges Tor, das uns sehr geholfen hat, die nötige Ruhe zu entwickeln.


    BayArena Magazin: Dein Schuss mit rechts war nicht gerade ein Hammer...


    Babic: (lacht): Ich fand, der war unhaltbar. Nein, Spaß beiseite, normalerweise hält der Kasey Keller so einen Ball. Aber Fehler passieren halt im Fußball. Und warum sollen die immer nur uns passieren?


    BayArena Magazin: Die drei Punkte waren hochverdient. Was habt Ihr besser gemacht, als in den Spielen zuvor?


    Babic: Wir standen sehr viel besser und waren viel näher am Gegner als zuletzt. Außerdem fielen die Tore mal zum richtigen Zeitpunkt.


    BayArena Magazin: Waren die Gladbacher so schwach, oder wart Ihr so stark?


    Babic: Die Gladbacher hatten davor ja alle vier Heimspiele gewonnen. Wir wussten also, dass uns ein heißer Tanz erwarten würde. Entsprechend konzentriert sind wir in dieses Spiel gegangen. Die ersten Minuten mussten wir ein bisschen Druck aushalten. Aber dann haben wir wirklich gut gespielt. Wie heißt es immer so schön: Man spielt immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt. Wir haben wenig zugelassen und waren deshalb klar besser. Letztlich hätten wir auch noch höher gewinnen können. Chancen genug waren da.


    BayArena Magazin: Wie fühlst Du Dich auf Deiner neuen Position hinten links in der Abwehr?


    Babic: Es ist zwar nicht meine Wunschposiition, aber natürlich spiele ich da, wo der Trainer mich hinstellt. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Und ich kenne die Position ja auch von der kroatischen Nationalmannschaft her, wo ich diese Rolle bei der WM spielte. Außerdem bin ich glücklich, wieder in der Mannschaft zu sein und helfen zu können.


    BayArena Magazin: „Die Mannschaft steht, sofern sich keiner verletzt“, sagt Michael Skibbe. Klingt nach einem Stammplatz für Dich...


    Babic: Ach, was heißt schon Stammplatz. Ich weiß ja, wie schnell so etwas gehen kann. Du musst dich immer wieder aufs Neue beweisen, musst im Training immer Gas geben und eben dann bereit sei, wenn du gefordert bist. Ich habe genügend Selbstvertrauen und weiß, dass ich das Zeug zum Stammspieler habe. Es ist aber auch wichtig, eine gute Bank zu haben. Und die haben wir. Von daher kann man jeden Spieler bedenkenlos bringen.


    BayArena Magazin: Auf links gibt‘s nun die kroatisch-schweizerische B-Achse Babic/Barnetta. Wie siehst Du Euer Zusammenspiel?


    Babic: Es klappt schon ganz gut mit Tranquillo. Aber natürlich kann noch einiges besser werden. Das ist ja völlig normal, wir haben ja erst zwei Spiele in dieser Form miteinander auf der linken Seite gespielt. Da ist die Abstimmung der Laufwege noch nicht optimal. Aber ich bin da sehr zuversichtlich, dass wir zwei gut harmonieren werden.


    BayArena Magazin: Nach Deinem verkorksten Saisonstart hatten Dich einige Kritiker nicht mehr auf der Rechnung. Empfindest Du so etwas wie Genugtuung?


    Babic: Nein, ich bin ein Mensch, der nur nach vorne denkt. Sicher, der Start verlief sehr unglücklich für mich. Ich kam gegen Aachen nach 70 Minuten rein und bekam dann nach sieben Minuten diese Rote Karte. Dann war ich für drei Spiele gesperrt, hatten einen Kurzeinsatz gegen Schalke und war eine knappe Halbzeit in Stuttgart dabei.


    BayArena Magazin: Du warst meilenweit von einem Stammplatz entfernt...


    Babic: Sagen wir mal, es war eine schwere Zeit. Ich bin aber keiner, der sich in solchen Situationen hängen lässt. Das widerspricht einfach meinem Naturell. Außerdem bin ich ja auch schon ein paar Jährchen dabei und weiß, wie schnell sich alles wieder ändern kann. Im Positiven wie im Negativen.


    BayArena Magazin: Nun habt Ihr eine schwere englische Woche vor der Brust: Erst zu Hause gegen Mainz, dann in Bochum, dann das Topspiel gegen die Bayern. Zeit für eine Serie?


    Babic: So weit würde ich jetzt erst mal nicht denken. Erst mal steht jetzt Mainz auf dem Programm. Auf diese Aufgabe müssen wir uns jetzt voll konzentrieren. Von Serien zu sprechen, bringt nicht viel. Wir sollten von Spiel zu Spiel denken, auch wenn sich das abgedroschen anhört.


    BayArena Magazin: Mainz steckt ganz tief im Keller. Vor Eurem letzten Heimspiel waren die Hamburger allerdings in der gleichen Lage und Ihr ein guter Aufbaugegner für sie. Ihr müsstet also gewarnt sein...


    Babic: Ich beschäftige mich nicht so sehr mit dem Gegner. Es ist völlig egal, wer in welcher Verfassung nach Leverkusen kommt. Wer in der Bay-Arena antritt, der darf hier nichts zu holen haben. Wir können zu Hause sicher jeden Gegner schlagen, wenn wir konzentriert und engagiert zur Sache gehen. Das wissen wir, und daran sollten wir von Anfang auch keine Zweifel aufkommen lassen.


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