"Saisonziel bleibt das internationale Geschäft"
München - Rudi Völler hat in der DSF-Sendung Doppelpass Stellung bezogen zu der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei Bayer Leverkusen.
Einen Wechsel zum Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt schloss der ehemalige Teamchef der Nationalmannschaft derweil kategorisch aus. Tröstende Worte fand der Bayer-Sportchef für den HSV und seinen Trainer Thomas Doll. Sport1.de hat die wichtigsten Aussagen Völlers zusammengestellt: Rudi Völler über...
"Normalerweise gewinnt man so ein Spiel. Nichts gegen Mainz, aber die haben in der zweiten Hälfte zweimal auf das Tor geschossen. Wir haben richtig guten Fußball gespielt und hatten unglaublich viele Torchancen. Unsere Möglichkeiten nutzen wir aber einfach noch nicht. Das zieht sich schon bisher durch die ganze Saison. Daher haben wir auch noch zu wenig Punkte auf dem Konto."
Anspruch und Image von Bayer Leverkusen:
"Wir sind eine Werkself, das finde ich gar nicht negativ, sondern absolut positiv. Trotzdem wollen wir sportlich von uns reden machen, wir wollen ins internationale Geschäft. Das haben wir die beiden letzten Jahre geschafft, obwohl wir nach Vorgaben der Bayer AG die Gehaltsstruktur senken mussten. Das wollen wir auch in diesem Jahr schaffen. Wenn du jahrelang Champions League gespielt hast, ist die Erwartungshaltung im Umfeld natürlich groß. Klar sind wir sind im Moment in der Bundesliga nicht gut gestartet und befinden uns im Niemandsland, aber der Weg nach oben ist gar nicht so weit. Wir machen einfach zu wenig aus unseren spielerischen Möglichkeiten, und das ist mit Abstand unser größtes Problem seit Saisonbeginn."
die Probleme von Stefan Kießling:
"Stefan Kießling ist ein richtig gutes Talent, das natürlich in große Fußstapfen treten muss. Mit Dimitar Berbatov muss er einen absoluten Weltklassespieler ersetzen. Mit dieser Aufgabe ist er momentan noch ein wenig überfordert. Er wird aber ganz sicher noch kommen. Er bekommt von uns die Zeit, sich zu entwickeln. Die Unbekümmertheit, die er in Nürnberg hatte, hat er ein bisschen verloren. In den nächsten Spielen wird aber bestimmt der Knoten bei ihm platzen."
die Kritik ab Sergej Barbarez:
"Momentan sind wir mit ihm noch nicht ganz zufrieden. Sergej ist jedoch auf einem gutem Weg. Gegen Mainz hat er ein tolles Spiel gemacht und auch sein Tor erzielt. Davor war er beim Auswärtssieg in Gladbach der überragende Mann. Das Publikum nimmt ihn auch noch nicht so richtig an, aber das darf man nicht überbewerten: Egal, wo er gespielt hat, hat er ja immer das Publikum ein bisschen gespalten."
eine angebliche Rückkehr von Ze Roberto nach Leverkusen:
"Da ist nichts dran. Er und sein Berater haben so extreme Gehaltvorstellungen, die bei uns nicht mehr möglich sind."
einen Wechsel zu Eintracht Frankfurt:
"Zu Eintracht Frankfurt habe ich ein herzliches Verhältnis, ich kenne die Verantwortlichen sehr gut und treffe mich auch hin und wieder mit ihnen privat. Ich bin aber Leverkusener und werde dies auch mit großer Wahrscheinlichkeit bleiben."
die Krise beim Hamburger SV:
"Momentan passt es noch nicht in Hamburg. Trotzdem ist die Mannschaft gut. Wenn sich das aber alles eingespielt hat, werden sich die Ergebnisse wieder einstellen. Die Kritik jetzt ist genauso übertrieben wie die Euphorie vor einem halben Jahr."