Bayer: Kritik an Skibbe wächst

  • Weil Bayer ursprünglich oben mitspielen wollte, nun aber ins Mittelmaß abgerutscht ist, gab es nun erstmals Rufe der Fans gegen den Trainer. Denn Klub ist nun nicht einen Schritt weiter als unter Skibbes Vorgängern.


    Den vermeintlich Schuldigen für die dürftigen Darbietungen der vergangenen Wochen hatten die Fans von Bayer Leverkusen gefunden. "Skibbe raus" schallte es beim 1:1 (1:1) gegen Mainz erstmals von den Rängen der BayArena.
    Der 41 Jahre alte Trainer räumte ein, dass solche Schmähungen nicht spurlos an ihm vorüber gehen. "Persönlich trifft einen das natürlich, so etwas hört man nicht gern", sagte Skibbe, aber die Mannschaft hätte Unterstützung bis in die letzten Sekunden verdient gehabt.


    Skibbe wurde seinem Ruf gerecht, eher schön zu reden, was nicht schön anzusehen war. Er sprach von einem "leidenschaftlichem und sehr guten Spiel", das sein Team nach 20 Minuten geliefert hätte. Doch es half nichts mehr: Weil Bayer ursprünglich oben mitspielen wollte, nun aber ins Mittelmaß abgerutscht ist, rückt Skibbe verstärkt in den Fokus der Kritik. "Wir haben uns vom Saisonstart mehr erhofft", sagt Mittelfeldspieler Simon Rolfes.


    Rudi Völler hat den Trainer vor gut einem Jahr inthronisiert und verteidigt seinen Freund gegen die Kritik. "Diese Rufe hat Michael nicht verdient, er leistet gute Arbeit", findet der Sportchef. Nach zwölfmonatiger Amtszeit steht Bayer 04 Leverkusen aber wieder genau da, wo Skibbe den Job bei Bayer von Vorgänger Klaus Augenthaler beziehungsweise Interimstrainer Rudi Völler übernommen hat.


    "Ich kann die Unzufriedenheit der Fans verstehen", gesteht Skibbe. Kritische Töne schlägt er dennoch nicht an, im Gegenteil. Obwohl sein Team im Heimspiel zuvor dem Hamburger SV den ersten Saisonsieg ermöglicht hatte und am Samstag nicht einmal den Tabellenvorletzten besiegen konnte, bewertet der Trainer das Spiel seiner Mannschaft immer wieder positiv. "So lange wir uns so viele hochkarätige Torchancen herausspielen, bin ich mir sicher, dass wir in die Erfolgsspur zurückkehren. Gegen Mainz hätten wir gewonnen, wenn das irreguläre Abseitstor nicht gegeben worden wäre", sagte Skibbe.
    Dessen Team war nach 29. Minuten tatsächlich durch ein Tor des im Abseits stehenden Mainzers Imre Szabics in Rückstand geraten, ehe Sergej Barbarez kurz vor dem Pausenpfiff ausgleichen konnte. Was Skibbe nicht sagte, war, dass seine Abwehr bisher über weite Strecken der Saison dilettierte, einzig Torhüter Jörg Butt bewahrt sein Team vor mehr Gegentoren. Im Mittelfeld fehlen die Ideen, und der Angriff ist erschreckend harmlos. Barbarez kommt zwar langsam in Fahrt und hat gegen Mainz sein zweites Saisontor erzielt, vergibt aber genau wie Andrej Woronin beste Einschusschancen. Und Stefan Kießling, für knapp sechs Millionen Euro aus Nürnberg geholt, hat noch keinen einzigen Treffer auf seinem Konto. Der Verlust des zu Tottenham Hotspur gewechselten Torjägers Dimitar Berbatow ist noch immer nicht kompensiert.


    Die vom Mutterkonzern Bayer AG geforderte Europapokal-Qualifikation erscheint derzeit unrealistisch. Bayer-Sportchef Meinolf Sprink sagt: "Wir laufen der Musik etwas hinterher." Geht es am Mittwoch in Bochum schief, erwarten Trainer und Mannschaft am Samstag ein äußerst angespanntes Heimpublikum und ein ungemütlicher Gegner – Bayern München kommt in die BayArena.


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    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann