Bayer mit B.I.S.

  • http://f3.webmart.de/f.cfm?id=…=threadview&a=1&t=2941948



    Diese Situation kann ich mir allerdings auch nicht erklären!

    Gruß FA-CHEF
    Kaderbeurteilungs Messmethoden von mmikee
    1.Objektive Kaderanalyse nach Berbatov
    2.Approximationsverfahren nach Voronin, Juan oder Schneider
    3.Ramelow-Schätz-Verfahren

  • Zitat

    Original von Bergischer Löwe
    Du musst die Veränderungen in deinem Leben annehmen und dich mit ihnen arrangieren, anstatt sich gegen sie zu wehren.


    Kann ich morgen vorbeikommen und Deine Frau vögeln? Wie nein? Warum nicht? Du musst doch loslassen können!


    Sorry, ist jetzt ein wenig drastisch und überzogen, aber wer provoziert muss mit entsprechenden Reaktionen rechnen...


    Man muss also alles was kommt kommentarlos hinnehmen und sich einfach arrangieren? Warum nennst Du das nicht einfach "anpassen"? Einfach buckeln und machen. Dann passt das schon...


    Keine Sorge, dass man sich nicht gegen alles wehren muss und kramphaft an sinnlosem Festhalten sollte, das ist vollkommen klar. Das hier aber so darzustellen, als sei es vollkommen normal und in Ordnung, das spottet eigentlich jeder Beschreibung.


    Es ist zwar mittlerweile zur Normalität geworden, dass Leute in Massen entlassen werden. Aber stellen wir uns doch einmal die Frage: wie kommt es so weit, dass Leute entlassen werden?


    Nun, vermutlich, geht es dem Unternehmen nicht gut. Wer aber hat das zu verantworten? Der Arbeiter am Fliessband? Nein, der macht die Unternehmensplanung und Führung nicht. Dann doch wohl eher die Führungskraft / das Management oder etwa nicht? Ist es da nicht absolut billig, dass oftmals die, die das Unternehmen in den Dreck gefahren haben auch noch dafür zuständig sind, das aus dem Dreck wieder rauszuholen? Leute, die schon bewiesen haben, dass sie es nicht können? (bei BenQ-mobile waren von deutsche Seite aus die gleichen Manager zuständig, die Siemens-Mobile vorher in die Scheisse gefahren haben!!!) Und ist es nicht billig, dass das meistgenommene Mittel der schlichte Personalabbau ist, weil ihnen nix anderes einfällt? Übrigens nur in den unteren Ebenen, im Management i.d.R. nicht. Und wenn, dann a) mit satten Abfindungen und b) vermutlich der Möglichkeit ratz-fatz irgendwo anders wieder unterzukommen...


    Und ist es nicht traurig, dass es mittlerweile in vielen grossen Unternehmen nur noch um den Aktienkurs an erster Stelle geht?


    Ja, das ist alles normal. Geworden. Leider. Aber deswegen muss man das noch lange nicht hinnehmen und gut finden, sondern kann versuchen, etwas dagegen zu tun. Das ist kein krampfhaftes Festhalten und schon gar nicht destruktiv. Destruktiv ist, alles hinzunehmen was kommt. Dann braucht man irgendwann keine Menschen mehr, sondern kann in der Tat Roboter ans Fliessband setzen oder dressierte Affen. (Sach)verstand und soziale Kompetenz würden dann immer weniger gefragt.


    Niemand hat etwas gegen den Kapitalismus an sich, aber Auswüchse wie bei BIS, wie bei BenQ und anderen, die sind mit Globalisierung allein nicht mehr zu erklären und hinzunehmen. Porsche steht auch mitten im Wettbewerb. Porsche hat aber ein fähiges Management, zufriedene Angestellte UND einen guten Aktienkurs. Zufall? Ich denke nein...


    Und dass es anderswo anders ist, ist eben auch kein Zufall, ich denke auch, dass es das bei BIS nicht ist. Den Fans im Stadion dann auch noch eine Meinungsäußerung untersagen zu wollen, mag zwar rechtlich haltbar sein, aber richtig ist das nicht. Vermutlich gibts Order vom Konzern, ich denke nicht, dass WH das auf seinem eigenen Mist erdacht hat (seine Äußerung dazu ist dennoch unter aller Kanone). Eine freie - niemanden beleidigende - Meinungsäußerung muss gestattet sein.


    Und bei der GdP-Aktion war sie das auch. Ging ja auch nicht um Bayer...es ist schlicht LÄCHERLICH, was hier abgelaufen ist in Lev. Wovor haben die denn Angst? Wenn Sie von ihrer Entscheidung überzeugt sind, andere Mittel nicht möglich sind oder wären, dann könnte man doch auch locker kritische Äußerungen zulassen. Wenn der Hauptgrund aber die unersättliche Gier nach Rendite Rendite Rendite ist...

  • Zitat

    Original von FA-Chef
    http://f3.webmart.de/f.cfm?id=…=threadview&a=1&t=2941948



    Diese Situation kann ich mir allerdings auch nicht erklären!


    Ich schon...


    Ein Jahr nachdem ich aus der Ausbildung übernommen wurde wurde mein Übernahmebetrieb (Aktiv-kohleproduktion ) dichtgemacht.


    Auf meine Nachfrage beim zuständigen Bereichsbetriebsrat der IG-Chemie ( damals hieß die noch so, Heute IGBCE ) wann wir denn mit Informationen rechnen könnten wie die Stillegung von statten geht und wie das Vermittlungsverfahren der betroffenen Mitarbeiter gestaltet werden solle bekam ich als Antwort : ( Achtung WÖRTLICHES Zitat ) " Geht mir nicht mit eurer dämlichen Fragerei auf die Nerven, lasst mich lieber in ruhe meine Arbeit machen ".


    Weitere 15 jahre Später wurde der Bereich in den ich damals versetzt wurde ( Silicone ) Ausgegliedert und ein Joint Venture mit General Electrics geründet, die GE-Bayer Silicones GmbH &CO KG. Der in diesem Fall zuständige Gerwerkschaftliche Betriebsrat erzählte uns damals : Was ist denn wohl besser : Ausgliederung oder Schließung mit Verlust des Arbeitsplatzes ?
    Gut, die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach, da wählt man doch lieber die Ausgliederung.
    Haben auch fast alle getan, außer unserem Betriebsrat, der liess sich noch schnell vorher versetzen...


    Ein weiteres Beispiel für die zuverlässigkeit des Gewerkschaftlichen BR :


    Bei der Einführung des neuen Beurteilungssystems bei Bayer Hieß es damals : Wenn ihr euch ungerecht beurteilt fühlt, dann legt Einspruch ein, wir helfen euch dann.


    Hab ich dann auch gemacht.


    die Hilfe die ich dann bekam ( 3 tage vor einberufung der paritätischen kommission die den Einspruch bearbeiten sollte ) kam von einem Kollegen der "Kolleginnen und Kollegen für eine durchschaubare Betriebsratarbeit"
    der mich anrief und sagte : ich hab grade zufällig mitgekriegt das du Einspruch gegen deine Beurteilung eingelegt hast. Hast du eigentlich alle Infos wie dein Einspruch aussehen muß damit er überhaupt angenommen und verhandelt wird ?


    Hatte ich natürlich nicht, da sich unsere IGBCE Betriebsräte mit solchen Kleinigkeiten wie hinreichenden Informationen für die Belegschaft ja nicht befassen können.


    Besagter Kollege hat dann zusammen mit mir in 5 Stündiger Kleinarbeit eine Stichhaltige Begründung für jeden einzelnen Punkt meines Einspruchs ausgearbeitet.


    dann bei der Paritätischen kommision war das erste was man mir erzählte. Wir können ja garnicht beurteilen ob diese beurteilung falsch ist, wir können nur auf Formfehler achten...


    mein Fazit aus diesen Begegnungen mit den gewerkschaftlichen BR's :


    Solange die nicht freigestellt sind kann man mit denen klarkommen, und dann tun die auch noch was . Sobald die einen Platz auf der Wahlliste haben der zur Freistellung berechtigt ist's mit dem engagement vorbei !


    es mag ausnahmen geben, ich kenne aber keine .

    Die heutige Gesellschaft wird durch zwei Extreme geprägt:
    Präzision und Gestammel.
    Meine Äußerungen sind ein Hybrid daraus!

  • Zitat

    Original von FA-Chef
    http://f3.webmart.de/f.cfm?id=…=threadview&a=1&t=2941948
    Diese Situation kann ich mir allerdings auch nicht erklären!


    Es gibt noch eine weitere Erklärung, dich ich (und ich bin gewerkschaftliche Betriebsräten, lieber Prost, aber hoffentlich die Ausnahme, die Du meintest) ständig erlebe. Fehlende persönliche Betroffenheit führt zu fehlendem Engagement. Eben deshalb ist das Engagement des Fanbeirates gar nicht hoch genug zu bewerten und das ist der Grund, weshalb mir der Umgang des Vereins oder des Konzerns damit so stinkt.


    Ständig beklagen wir, dass keiner mehr wählen geht, dass Jugend völlig politisch uninteressiert ist und dass wir alle langsam aber sicher keinerlei internationalem Vergleich mehr Stand halten. Und kaum einer bewegt sich mal und tut was. Passiert das dann doch, sind alle vollkommen aufgeregt, aber auf negative Art. Statt konstruktiv mit dem Thema umzugehen und zu überlegen, wie man gemeinsam vielleicht was auf die Beine stellen kann, vermutet man lieber persönliche Vorteilsnahme bei dem, der sich einsetzt und boykottiert lieber.


    Ich kenne aus täglichem Erleben die Situation, dass es erst ans Eingemachte gehen muss, bevor viele sich bewegen. Solange der Kollege an der Anlage nebenan betroffen ist, halte ich besser selbst mal die Füße still, sonst bin ich gleich der nächste auf der Liste. Gesicht zu zeigen und jemandem, von dem die Existenz abhängig ist, deutlich zu sagen, dass man sein Spiel nicht mitzuspielen bereit ist, ist eine ganz schwere Sache, vor allem, wenn davon auch noch andere Existenzen mit betroffen sind. Da guckt man lieber mal vorsichtig zu, denkt sich seinen Teil, tut ansonsten aber so, als sei man nicht da.


    Und deshalb müssen wir auf Fanseite sehen, dass wir das Thema weiter unterstützen.

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Zitat

    Original von Prost
    ...
    es mag ausnahmen geben, ich kenne aber keine .


    Frostbeule


    Ich Präzisiere :


    Ich kenne aus meiner Zeit bei Bayer keine freigestellten gewerkschaftlichen Betriebsräte die zu den Ausnahmen gehören :LEV19


    Nicht freigestellte BR's habe ich mehrere aus unterschiedlichen Fraktionen kennengelernt, die zum größtenteil auch wirklich versucht haben was zu bewegen

    Die heutige Gesellschaft wird durch zwei Extreme geprägt:
    Präzision und Gestammel.
    Meine Äußerungen sind ein Hybrid daraus!

    Einmal editiert, zuletzt von Prost-SVB ()

  • Hi !


    Hier eine kleine Korrektur...


    • Oberbuegermeister ist Ernst Küchler (SPD)
    • Buergermeister ist Irmgard Goldmann (CDU) und
    • Buergermeister ist Karl Schweiger (BÜRGERLISTE)


    Paul Hebbel (CDU) ist schon eine gewisse Zeit schon kein (Ober)buegermeister mehr :)


    Cu.

  • Hi !


    Moechte noch ein paar Worte loswerden:


    Das Argument Gloibalisierung ist so verlogen und auch so daemlich, das man sich ueberlegen muss, was will der, der dieses Argument anfuehrt, eigendlich. Einmal sind es viele Leute, die von sich glauben auf das richtige Pferd zu setzen, das sie es sind, die als Gewinner aus der Geschichte kommen werden. Aber von Anfang an:


    Die "Globalisierung" fing schon frueh an, die Seidenstrasse ist so ein Beispiel der Globalisierung, oder die Handelsrouten nach Indien (wo der Ehrgeiz dann herkam, eine alternative Route zu finden und man zufaellig Amerika dadurch fand), alles Globalisierung. In den 80er war es der superfleissige und sehr genuegsame Arbeitsroboter aus Japan. In der Frueh, kurz vor Arbeitsanfang ein Liedchen getraellert und noch ein paar sportliche Uebungen, das war damals die Geheimwaffe aus Fernost. Heute haben die Japaner immer noch die Probleme, die sie selbst geschaffen haben. Immoblienenblasen, enttaeuschte und demotivierte Mitarbeiter, ein Wirtschaftsystem was lange Zeit am totalen Kollaps entlang sich schleppte. Heute sind es die Chinesen. Wobei die grosse Masse der Chinesen auch kein wirklichen Nutzen haben, teilweise werden schon jetzt ihre Loehne gekuerzt weil westliche Einkaeufer die Preise druecken...


    Und, wenn der Reichtum sich weiter konzentiert, dann wird sich dieser Reichtum ueber kurz oder lang selbst entwerten. Hoert sich abenteuerlich an, ist aber so, nur als Beispiel: ein Produkt was wir gerade zur Serienreife bringen, ist ein Medikament fuer die Dialyse. Kosten fuer Entwicklung und bis zur Marktreife bringen, mehr als 1 Millarde Dollar. Da stellt man sich doch die Frage, wuerde so ein Produkt fuer 10-100 Millionaere entwickelt ? Sicherlich nicht, bei 100 Millionaeren bei einem Kostenpunkt von 1 Millarde Dollar. Das rechnet sich dann nicht. Man kann also das Ganze mit vielen Beispielen schmuecken. Technologien, Dienstleistungen etc.pp. Wenn es nicht fuer den Massenmarkt zugaenglich ist, ist die Wahrscheinlichkeit recht gering. Auch wenn nun einer sagt, so ein Ferrari ist doch auch kein Massenprodukt, aber sehr wohl viele der Techniken die da verwendet werden. Modifiziert und weiterentwickelt. Popliges Beispiel LCD Monitore im Ferrari. Wuerde es keinen Massenmarkt fuer LCD Monitore geben, wuerde man sicherlich nicht die LCD Technik extra fuer den Ferrari entwickeln. Und so weiter und sofort.


    Kommen wir zur Globalisierung zurueck: warum haben unsere Nachtbarn wie die Oesterreicher, Daenen oder Norweger keine Probleme mit der Globalisierung ?


    Frage mal ein wenig anders gestellt: da wird nun die Unternehmenssteuer um 5 Millarden Euro entlastet. Dieses Geld haben wir wohl, aber keine 1,6 Millarden Euroum aeltere Mitarbeiter eine laengere Zeit mit ALG 1 zu versorgen. Schon merkwuerdig...


    Cu.

  • Übrigens möchte ich an die Geschichte mit Opel in Bochum oder LG in Aachen hinweisen. Das Spiel ist immer vergleichbar. Der vermeintlich sichere große Arbeitgeber wird zu einer Falle.

    Gruß FA-CHEF
    Kaderbeurteilungs Messmethoden von mmikee
    1.Objektive Kaderanalyse nach Berbatov
    2.Approximationsverfahren nach Voronin, Juan oder Schneider
    3.Ramelow-Schätz-Verfahren


  • Kann ich ganz dick unterschreiben, es ist erschreckend wie uninformiert und uninteressiert die breite Masse ist. Wenn man sich mit Kollegen unterhält merkt man immer wieder wie mächtig die BILD-Zeitung ist. Wenn dann noch Verbödungsfernsehen geschaut wird dann haben wir bald US-Standart, was von der politischen Elite gern gesehen wird, denn dumme Menschen lassen sich wunderbar beeinflussen.


    Hoffe auf viel Resonanz für alle Protestaktionen und wünsche den Bayer-Leuten viel Erfolg.


    PS:
    Zitat FA-Chef : "Ich denke das Thema sollte nicht zu sinnlosen Diskussionen mit uneinsichtigen User führen"
    Ich dachte immer das eine Diskussion auch andere Meinungen zuläßt. Und sooo falsch waren einige Anmerkungen von "Bergische Löwe" nicht. Bittere Wahrheiten müssen nicht falsch sein.

  • Für diejenigen, die es wohl gerne hätten, dass ich ein wenig von meiner in ihren Augen unangebrachten Haltung abrücke und wengistens eine Art von Mitgefühl zum Ausdruck bringe, habe ich schlechte Nachrichten. Ich sehe meinen Standpunkt gestärkt, denn er ist im Gegensatz zu so manch sozial-anbiederndem Gehabe wenigstens aufrichtig und konsequent.


    Ich kann nicht wissen, wer in eurem Freundes- und Bekanntenkreis von den Bayer-Entlassungen betroffen ist. Oder inwieweit ihr um euren eigenen Arbeitsplatz bangt. Ich kann euch nur sagen, was in meinem Freundes- und Bekanntenkreis los ist.


    Einer meiner besten Freunde wurde bereits vor mehr als 10 Jahren, im Laufe der damaligen ersten großen Bayer-Schlankheitskur, davon betroffen. Er arbeitete jahrelang als Werksstudent in allen Schichten die sonst keiner übernehmen wollte. Eines Tages sprach sein Vorgesetzter in der Chefetage der Personalabteilung vor, denn er wollte meinen Freund gern in Festanstellung übernommen wissen, weil die Personaldecke in seinem Betrieb arg dünn geworden war. Das Ansinnen wurde von der Personalabteilung mit den Worten abgeschmettert: "Ihr erwünschter Mitarbeiter passt nicht in das Schema unserer neuen Unternehmensphilosophie." Mein Freund bekam nicht nur die in Aussicht gestellte Festanstellung nicht, sondern war umgehend auch seinen Job als Werksstudent los. Wie er auf die Firma Bayer zu sprechen ist, brauche ich wohl nicht näher zu beschreiben. Er hat in den letzten 10 Jahren, weil ihm nichts anderes übrig blieb, so ziemlich jede Arbeit angenommen die Geld einbringt. Saturn, Hermes Versand, Taxi, Nachtfahrten mit Medikamentenlieferungen.


    Warum ich mich trotzdem dagegen sträube, die Wut über die Zustände in unserem Land vor Ort an der Bayer AG festzumachen, liegt in weiteren Fällen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis begründet, die genau so betroffen sind, aber nichts mit Bayer zu tun haben. Eine meiner Nichten wurde jüngst im Rahmen von Einsparmaßnahmen bei der FordBank in Köln "abgewickelt" und hat bislang nur eine befristete Halbtagsstelle als Ersatz. Schon in den Jahren zuvor wurden im Bekanntenkreis Ford-Mitarbeiter ihren Job los. Wird die Ford AG deswegen zum Sündenbock gestempelt? Wo sind die Transparente, die den Arbeitsplatzabbau bei Ford anprangern?


    Ein guter Bekannter war in der ICE-Fertigung im Opladener Bahnwerk beschäftigt. Er ist zwar noch bei der Bahn, ist aber nach einem Jahr im Werk Halle und einem weiteren Jahr im Werk Paderborn inzwischen zum dritten mal umgezogen und inzwischen am Niederrhein gelandet. Aber viele Kollegen von ihm sind arbeitslos geworden. Wird die Bahn AG deswegen an den Pranger gestellt? Wo sind die Protestbanner bei den Hertha-Spielen, deren Sponsor schließlich die Bahn ist?


    Ein weiterer guter Bekannter ist ein paar Jährchen älter als ich, und wurde vor kurzem seinen Job bei Agfa Gevaert quitt. Mit Mitte 50 war's das wohl für ihn, das weiß er, und das wissen wir auch. Ist Agfa deswegen ein Buhmann in der Region, um den noch viel Aufhebens gemacht würde?


    Um alle diese Menschen (und noch mehr als diese), die mir am Herzen liegen und von denen ich euch hier erzählt habe, wird kein Aufhebens gemacht. Für sie gibt es keine Aktionen im Stadion, keine Protestmärsche oder was auch immer. Ihr Schicksal interessiert keine Sau, da müssen sie allein mit klar kommen. Keiner von euch, die ihr euch bei eurem Bayer so schön in eurem eigenen Saft schmort, wird für diese Menschen irgendeinen Beitrag zu deren Problembewältigung leisten. Das ist noch nicht einmal ein Vorwurf, denn wie solltet ihr auch.


    Aber genau das ist es was mich an der Bayer-Hysterie nervt. Die von Entlassungen Betroffenen oder Bedrohten tun gerade so, als sei ihr Existenzkampf etwas besonderes, dem auch besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Da kann ich euch nur sagen: wir haben in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis verdammt genug Menschen mit ähnlichen Sorgen wie den euren. Nur nöhlen die nicht halb so viel, und vor allem nicht halb so laut wie ihr. Seht selbst zu wie ihr mit der Situation klarkommt. Wir haben mit unseren eigenen Sorgen weiß Gott genug am Hals, da ist kein Platz mehr für euch.


    Wer es bis heute immer noch nicht mitbekommen hat, dass inzwischen die meisten Menschen in unserem Land mit massiven Existenzproblemen zu kämpfen haben; und immer noch glaubt, sein eigenes Schicksal sei aber besonders bemitleidenswert, der hat wirklich den Knall nicht gehört.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Bergischer Löwe:
    du beschreibst viele Probleme, viele Ereignisse, aber du hast noch nicht erkannt worum es jetzt vielen geht.
    Die meisten zeigen sich nicht solidarisch weil es um BIS geht, sonder weil sie selbst schon betroffen sind. Doch immer wieder gab es nur das von Frostbeule erwähnte stillhalten.
    AGFA streicht stellen, jeder hofft das er nicht zu den unglücklichen gehört, die unglücklichen erhalten eine Abfindung.
    Ich glaub 1 Jahr nach der letzten Entlassungswelle und der eigenständigkeit der Fotosparte, gehen dort ganz die Lichter aus. Alle die sich vorher zu den Glücklichen zählen konnten gingen nun ganz leer aus.
    Grade aus dieser Ecke erhält die Aktion großen zusrpuch. Die fühlen sich nicht benachteiligt, oder fragen warum bei ihnen nichts geschehen ist.
    BIS muss jetzt einfach nur als Stellvertreter herhalten.


    Ich denke ich spreche im Namen aller, wenn ich sage das das Maß voll ist, lange haben alle nur zugeschaut, doch jetzt tun wir was. Hat lange gedauert, besser spät als nie.
    Jeder sollte sich im klaren darüber sein das mit der Bayer AG auch der Verein und die Stadt fallen.
    Also hängt noch viel mehr als nur BIS an diesen Aktionen, als es anfangs den anschein hat.


    PS: wir sehn uns in Bochum :D

    Erik Meijer: „Es ist nichts schei.sser als Platz zwei.“

  • Also, eine Sache, die Bergischer Löwe erwähnt hat kann ich schon gut verstehen. Es ist nunmal so, dass grade die großen Unternehmen in ziemlichem Zugzwang sind um konkurenzfähig zu bleiben. Und da Arbeiter nunmal sehr teuer sind, wird natürlich da gespart.
    Das Problem ist nicht, dass die großen Konzerne den Arbeitern böses wollen oder dass sie ihnen komplett egal sind. Es fehlen einfach die nötigen Anreize die Arbeiter zu behalten. Wenn die Beschäftigungen nicht so teuer wären, gäbs das Problem nicht. Ist als ein Problem der Politik.
    Ansonsten finde ich Bergischer Löwe in seiner Arroganz echt zum kotzen. Ob man nun die Entlassungen irgendwie verstehen kann oder nicht hat doch nichts mit Solidaritätsbekundungen gegenüber den Entlassenen zu tun. Ich wette viele Leute der Leverkusener Fanszene sind entweder direkt betroffen oder haben Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte, die davon betroffen sind. Und da finde ich es nur richtig denen ein wenig Mut zu machen und zu zeigen, dass einem was an ihnen liegt.
    Deine Beispiele mit der Deutschen Bahn und Hertha und RWE und Lev finde ich lächerlich, weil wen interessiert denn bitte der Hauptsponsor? Das is doch was ganz anderes. Hier geht es vielen um ihre Stadt und um ihre Familien und Freunde.
    Natürlich kann nicht für jeden Deiner aufgezählten Bekannten, dem ähnliches passiert ist eine Protestaktion gestartet werden. Aber in speziell diesem Falle geht es nunmal um viele Leute die es direkt oder indirekt betrifft und die sind nunmal während eines Heimspiels alle versammelt...


    Also, kurz zusammengefasst, kann Bayer schon nachvollziehen, aber finde auch die Solidaritätsbekundungen absolut richtig!

    Yo no soy marinero,
    Yo no soy marinero
    Soy capitan
    Soy capitan
    Soy capitan

  • Zitat

    Original von YBL-Captain
    Also, eine Sache, die Bergischer Löwe erwähnt hat kann ich schon gut verstehen. Es ist nunmal so, dass grade die großen Unternehmen in ziemlichem Zugzwang sind um konkurenzfähig zu bleiben. Und da Arbeiter nunmal sehr teuer sind, wird natürlich da gespart.


    Nun ja, es gibt durchaus auch andere Beispiele. Gerade läuft eine groß angelegte Kampagne, in der sich auch führende Unternehmen zum Standort Deutschland bekennen. Oft sind diese Unternehmen ausgesprochen innovativ in den Ideen für das Weiter- und Überleben. Ich kann mich an der Stelle nur wiederholen. Jeder abgebaute Arbeitsplatz ist einer zuviel und hier ist Fantasie und Einfallsreichtum nicht nur an der Stelle gefordert, an der man selbst um seinen Arbeitsplatz bangt, sondern vor allem an den Stellen, an denen über zig Arbeitsplätze entschieden wird.


    Edit: Hier der Link zu der angesprochenen Initiative: Initiative Pro Standort Deutschland

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Zitat

    Aber genau das ist es was mich an der Bayer-Hysterie nervt.


    also bergischerLöwe, von einer Hysterie habe ich noch nichts bemerkt, eher kommst Du sehr hysterisch rüber.
    Die Banneraktion sollte lediglich eine Sympathiekundgebung für die Mitarbeiter sein, der Zusammenhang Sponsor-Fußballclub ist doch da eher zu erkennen als sonst wo.


    Außerdem ging es in der Folge um das Verbot des Vereins, seine Meinung kund zu tun.


    Hier ging es nicht um rechte Parolen oder sonstiges politisches Zeug, sondern lediglich um eine Sympathiekundgebung, die mit einem Maulkorb verboten werden sollte.


    Anfeuern ja, Meinung nein.


    Aber scheinbar wurmt Dich ja auch irgendwas gewaltig, ansonsten verstehe ich nicht wie "hyterisch" Dich das ganze Thema bewegt. Nur weil Du Einzelkämpfer bist und Dich ganz toll den Veränderungen des Lebens stellen kannst müssen Bayer-Fans nciht den Mund halten.


    Außerdem gibt es Menschen die nicht mal so eben selbstständig werden können und ganz einfach "nur" angestellt arbeiten wollen.

  • Zitat

    Original von tommi
    PS:
    Zitat FA-Chef : "Ich denke das Thema sollte nicht zu sinnlosen Diskussionen mit uneinsichtigen User führen"
    Ich dachte immer das eine Diskussion auch andere Meinungen zuläßt. Und sooo falsch waren einige Anmerkungen von "Bergische Löwe" nicht. Bittere Wahrheiten müssen nicht falsch sein.


    Ist sogar dieser Satz falsch zu verstehen? Habe ich Meinungen nicht zugelassen? Ich möchte gerne möglichst konstruktiv diskutieren. Derzeit reiben sich viele Postings an den teilweisen sehr aggressiven Aussagen von User "bergischer löwe". Das mag Spass machen, bringt aber in der Sache nur bedingt einen Fortschritt.


    Vielleicht ist sogar jedes einzelne Wort was er schreibt richtig, aber in dieser Form kann man nur schwer miteinander diskutieren, sondern man liefert sich einen reinen Schlagabtausch.


    Normalerweise ist mir das total egal, weil die User es selbst wissen müssen, aber hier geht es um die Leute die wir untersützen wollen, eben nach dem Mottto "BIS HIER HIN UND NICHT WEITER".


    Ich bin auch nicht mit allen Aussagen der direkt Betroffenen einverstanden, trotzdem muss man hier nicht andere Standpunkte mit Worten wie "der hat wirklich den Knall nicht gehört." (Zitat Bergischer Löwe) belegen.

    Gruß FA-CHEF
    Kaderbeurteilungs Messmethoden von mmikee
    1.Objektive Kaderanalyse nach Berbatov
    2.Approximationsverfahren nach Voronin, Juan oder Schneider
    3.Ramelow-Schätz-Verfahren

  • Vielleicht an dieser Stelle ein kurzer Nachtrag aus dem Munde eines Leverkusener Unternehmers mit mehr als 50 Angestellten, der sagt, bevor meine Mitarbeiter auf durch gute Arbeitsleistung erworbene Sondervergütungen verzichten, verzichte zunächst einmal ich und wenn ich statt 5 % Dividende bzw. Ertrag für mich dann nur 3 % erwirtschaftet habe, dann habe ich immer noch genug und meine Leute auch.


    So kann es gehen.

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Zitat

    Original von Bergischer Löwe
    Um alle diese Menschen (und noch mehr als diese), die mir am Herzen liegen und von denen ich euch hier erzählt habe, wird kein Aufhebens gemacht. Für sie gibt es keine Aktionen im Stadion, keine Protestmärsche oder was auch immer. Ihr Schicksal interessiert keine Sau, da müssen sie allein mit klar kommen.


    Hast Du einen Beitrag dieser Art auch im Enke-Thread verfasst? Ich hab den Überblick da leider nicht mehr. Aber konsequent wäre es ja gewesen. Und das bist Du ja. Sehr sogar. Keinesfalls sozial-anbiedernd...das stimmt. Aber auch soziales Verhalten kann konsequent sein.

  • Zum Thema BIS und meiner Meinung dazu schreibe ich nichts.
    Schliesslich ist dies ein Fussball-Forum und kein Wirtschafts-Forum. Zitiere DL-Zoidberg: "Sonst schmeissen die mich ausm Forum"


    Von einem Protest halte ich aber absolut nichts. Wer sich mit den BIS-Leuten solidarisieren will, der soll dies abseits des Fussballstadion tun.


    Nicht das ein möglicher Protest im Stadion noch zum Eigentor wird und die Bayer AG eine andere defizitäre Gesellschaft abstösst und an die Wand fahren lässt, wie zum Beispiel die Fussball GmbH.


    Für diejenigen, die es nicht wissen: Bayer ist an der BIS nur zu 60 % beteiligt.


    Bayer-Beteiligungen 31.12.2005

  • Zitat

    Original von KADETT001


    Nicht das ein möglicher Protest im Stadion noch zum Eigentor wird und die Bayer AG eine andere defizitäre Gesellschaft abstösst und an die Wand fahren lässt, wie zum Beispiel die Fussball GmbH.


    Bayer-Beteiligungen 31.12.2005


    Hm,das wäre in meinen Augen eine kindische Maßnahme ohne unternehmerisches Denken.
    So nach dem Motto:Ihr habt uns die Standortschließung madig gemacht,dafür nehmen wir euch euer liebstes Kind weg. Wie sollten die das dann verkaufen.
    Wenn die ihre Imagefördernde Abt.,die im Focus der ganzen (Fußball-)Republik steht,deswegen schliessen würden,wäre das Image des Konzerns völlig dahin.

  • Als ich im Vorfeld des MZ-Spiels von dem Verbot des "Bayer mit B.I.S.S"-Transparentes erfuhr, passte das nur zu gut in das üble Bild, das der Verein seit geraumer Zeit im Umgang mit den EIGENEN Fans abgibt:
    :LEV17 Verbot der Verteilung von Flyern der Faninitiative im Stadionumfeld
    :LEV17 Verbot der vorgesehenen Ehrung von Co-Trainer Peter Herrmann durch die Faninitiative
    Statt dessen hegt und pflegt man die zahlenden :LEV11 Mitglieder des Bayer 04-Clubs...
    Ende der 80er Jahre war ich als Fanvertreter bei einem Experten-Hearing zum Thema "Stadion 2000 - Wege in die Zukunft" in München eingeladen. Schon damals wurde skizziert, was heute auch bei unserem Verein zur Realität geworden ist: McDreck im Stadion, Family Street, Business Seats, VIP-Logen etc.
    Statt vielfältiger bunter Fankultur beherrschen Marketingkonzepte und Managementprinzipien die Arenen!
    Was habe ich mich am Samstag gefreut, als die Protestaktion dann doch begann: GEIL, GEIL, GEIL :bayerapplaus :bayerapplaus :bayerapplaus
    Unsere Fanszene hat's ja trotzdem drauf!
    Es gibt Gottserdank ja immer noch Bayer-Fans
    :LEV5 die Ihre Intelligenz nicht beim Eintritt in den Bayer 04-Club abgegeben haben
    :LEV5 die gesunden Menschenverstand auf geniale Weise mit Kreativität und Zivilcourage verbinden
    Auf geht's, Leute - heute abend in Bochum, am Samstag gegen Bayern und dann solange wie's nötig ist:


    "Trainer, Spieler, Manager, sie kommen und sie geh´n,
    Doch wir, wir werden immer in unsrer Kurve steh´n!"


    Und weder Holzhäuser noch einer seiner Lakaien wird uns einen Maulkorb verpassen!


    :LEV8