VON RALPH ELSEN
(RP) Ohne Juan müssen die Leverkusener heute in Bochum bestehen. Trainer Skibbe geht davon aus, dass Haggui in der Abwehr seinen Mann stehen wird. Auch Kießling und Freier erhalten warme Worte vom Coach.
Kein Wunder, dass da Weitblick gefordert ist. Vier Punkte trennen Bayers Fußball-Profis nach knapp einem Drittel der Saison von einem internationalen Platz. Vier Zähler aber sind es auch nur bis zum Rotlichtbezirk der Tabelle. Da macht es also Sinn, wenn Trainer Michael Skibbe vor dem Duell beim VfL Bochum (heute, 20 Uhr) die Seinen zu höchster Aufmerksamkeit anregt – nach oben wie nach unten. „Wir wissen, dass wir im Moment in beide Richtungen schauen müssen. Mit einem Punkt in Bochum würden wir den Abstand zum VfL wahren. Aber unsere Zielsetzung geht natürlich darüber hinaus, und deshalb haben wir den Anspruch, dort zu gewinnen“, betont Skibbe.
Im Vergleich zur Partie gegen Mainz wird es zwingend eine Veränderung in der Leverkusener Formation geben. Juan, der mit Abstand beste Innenverteidiger des Teams, muss passen wegen seiner Platzwunde am Kopf – und es ist auch noch keineswegs sicher, dass der Brasilianer am Samstag gegen die Bayern wieder in die erste Elf zurückkehrt. „Die Wunde ist zu groß und zu frisch, als dass er im Moment spielen könnte“, betont Skibbe, der sich im Abwehrzentrum bereits auf die Besetzung Ahmed Madouni und Karim Haggui festgelegt hat. „Karim soll sich keinen großen Kopf machen nach seiner frühen Auswechslung gegen Mainz. Ich bin davon überzeugt, dass er wieder zu guter Form findet“, meint Skibbe, und der Tunesier ist dabei nicht der einzige, dem Bayers Coach solchen festen Glauben entgegenbringt.
Stefan Kießling etwa sieht der Fußballlehrer nach schweren Wochen klar im Aufwärtstrend. „Er wirkt jetzt wieder viel zielstrebiger und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er voll Tritt fasst bei uns“, sagt der Trainer. Und bei Paul Freier verhalten sich die Dinge nicht viel anders, „denn er hat gegen Mainz viel frischen Wind auf unsere rechte seite gebracht und darf berechtigt darauf hoffen, bald wieder zur Anfangsformation zu zählen“, wie Skibbe erläutert.
Heute in Bochum ist Freier vermutlich die wahrscheinlichere Option auf einen Einsatz von Beginn an. Das allerdings würde erneut voraussetzen, dass Bernd Schneider den ungeliebten Part hinten rechts in der Viererkette übernähme. „Schnix kann unser Spiel auch von hinten ankurbeln“, sagt Skibbe, schränkt aber ein: „Im Mittelfeld ist er mir trotzdem lieber.“
Gegner werden besser
Wenn die Punkte in Bochum verteilt sind, habendie Leverkusener sämtliche Duelle gegen die acht unten platzierten Teams der Liga hinter sich. Mit der Partie am Samstag gegen die Bayern folgen Spiele gegen die in der Tabelle besser Gestellten wie Nürnberg, Energie Cottbus, Arminia Bielefeld oder Hertha BSC Berlin.