Man sollte auch nicht vergessen dass der Poldi Transfer quasi mit dem Daum-Gehalt fast 1:1 ausgeglichen wird. Und vor ein paar Jahrne gab der Fc doch noch seine Genussschnecks aus, wenn ich mich nicht irre. Also ich glaube dass der FC bei 8.5 Mios nächstes Jahr ins Minus rutschen wird. Das gleicht auch der Zuschauerschnitt nicht aus. Michael Meier wird jeztzt einfach volles Risiko ghen udn wenn es nächstes JAhr nicht klappen sollte mit dem Aufstieg ist 1. Daum weg und 2. das Geld auch...
Der Köln-THREAD
-
-
-
Zitat
Original von Viererkette
Das mag ja alles richtig sein aber seit der Messias dort weilt scheint Meier nur noch mit dem Ausstellen diverser Verrechnungsschecks beschäftigt zu sein.
Nur:
Irgendwann ist jedes Scheckheft alle !
Da magst du sicher recht haben. In diesem Fall gäbe es zwei Szenarien:
A: Effzäh spielt wieder erstklassig, bekommt noch mehr Kohle rein (Sponsoren) und etabliert sich
B: Effzäh ist pleite und dümpelt ein paar Jahre in der zweiten Liga, Daum ist fott und alles beginnt wieder bei Null.
Das zweite ist natürlich zu bevorzugen Allerdings zeigen die Beispiele Dortmund und Schalke leider auch, welche Konsequenzen totale Misswirtschaft für Clubs mit einem gewissen Standing haben (oooh, die große Tradition, die sooooooooo tollen Fans und so'ne Scheiße, in diese Kategorie gehört der KV Müngersdorf nunmal)
Richtig, keine! Schlacke ist komplett blank, interessiert aber kein Schwein. Bei Dortmund gab es ein wenig Brimborium, jetzt geben die regelmäßig mehr Kohle aus, als wir. So (also ohne Konsequenzen) wirds bei den Unaussprechlichen auch sein. In Fußballdeutschland wird eben gerne mit zweierlei Maß gemessen, und das weiß Pleiten-Meier ganz genau
-
Zitat
Original von Alucard
Man sollte auch nicht vergessen dass der Poldi Transfer quasi mit dem Daum-Gehalt fast 1:1 ausgeglichen wird. Und vor ein paar Jahrne gab der Fc doch noch seine Genussschnecks aus, wenn ich mich nicht irre. Also ich glaube dass der FC bei 8.5 Mios nächstes Jahr ins Minus rutschen wird. Das gleicht auch der Zuschauerschnitt nicht aus. Michael Meier wird jeztzt einfach volles Risiko ghen udn wenn es nächstes JAhr nicht klappen sollte mit dem Aufstieg ist 1. Daum weg und 2. das Geld auch...Dann muss der BVB wohl aushelfen.......
-
Zitat
Original von Hoffi04
Da magst du sicher recht haben. In diesem Fall gäbe es zwei Szenarien:A: Effzäh spielt wieder erstklassig, bekommt noch mehr Kohle rein (Sponsoren) und etabliert sich
B: Effzäh ist pleite und dümpelt ein paar Jahre in der zweiten Liga, Daum ist fott und alles beginnt wieder bei Null.
Es gibt noch mehr Szenarien!
A2: Effzäh spielt wieder erstklassig, bekommt noch mehr Kohle rein (Sponsoren) und STEIGT TROTZ ALLEM WIE IMMER WIEDER AB!
Die sind und bleiben einfach zu schlecht!
Allerdings würde ich persönlich auf B tippen. Aber wenn dann solls schmerzhaft sein. Am letzten Spieltag aus den Aufstiegsplätzen gerutscht fänd ich persönlich lustig!
-
Im fc-brett träumen die Ziegen tatsächlich davon, sie könnten Ramelow verpflichten, da Daum ja so gute Beziehungen zu ihm hat.
Ich glaube, die koksen mittlerweile alle.
-
„Wir müssen durch die Hölle“
Kölns Manager Michael Meier erklärt in BamS, warum Daum weitermacht und was den Klub erwartet
Von PHILLIP ARENS
Bild am Sonntag: Herr Meier, warum hat Christoph Daum den 1. FC Köln so lange auf sein Bekenntnis warten lassen?
Michael Meier: Nach dem 0:2 gegen Fürth hat er seinen Frust rausgelassen. Das war zwar ehrlich von ihm, doch der Zeitpunkt war sehr unglücklich. Auch, dass er alle Interpretationen offen ließ. Endlich ist diese Baustelle geschlossen.
War Ihnen klar, dass Daum bleibt?
Er hat sehr gezweifelt und fühlte sich unsicher, ob er dem FC in der 2. Liga helfen kann. Ich war letzte Woche jeden Tag mit ihm zu Verhandlungen unterwegs. Da habe ich ihm gesagt: ‚Wir haben alle eine Scheiß-Saison hingelegt. Aber wir sind mit vielen Spielern, die genau das Feuer haben, das Du immer forderst, ganz weit.’ Dann hat er mir geantwortet: ‚Michael, Du hast Recht!’ Deshalb hatte ich keine Angst, dass er aufgibt.
Hat Daum durch sein Zögern nur seine Forderungen durchdrücken wollen?
Stop – das Konzept war seit langem verabschiedet. Daran hatte sich nichts geändert.
Daum will sieben Neue ...
Die Rechnung ist einfach. Wir geben Fabio, Sinkiewicz und Johnsen in der Abwehr ab. Dazu brauchen wir einen Sechser, einen Rechtsverteidiger, einen Mann für vorne und einen Torwart. Macht sieben Spieler.
Kann Köln sich das leisten?
Wir fahren den FC nicht an die Wand.
Was erwartet den FC in der neuen Saison?
In dieser Liga zu bestehen, ist ein Lernprozess. Egal, ob für Daum oder auch für Meier. Uns erwartet nächstes Jahr die Hölle. Da können wir nur durch, wenn wir eine geschlossene Mannschaft haben und alle Klubgremien einen Schulterschluss üben.
Haben Sie daran gedacht, die Brocken hinzuwerfen?
Je enger es wird, desto mehr gehe ich in einer Aufgabe auf. Zugegeben, die in Köln kostet viel Kraft. Deswegen resigniere ich nicht"
-
Zitat
Original von Ulf04
Die Rechnung ist einfach. Wir [B]geben Fabio, Sinkiewicz und Johnsen in der Abwehr ab. [/B]Der ist auch gut, in jedem anderen Klub würde es heissen, wir verlieren Sinkiewicz. Aber beim Gönnerhaften FC hört sich das mal wieder anders an. WELTKLASSE!
-
Zitat
Er hat sehr gezweifelt und fühlte sich unsicher, ob er dem FC in der 2. Liga helfen kann. Ich war letzte Woche jeden Tag mit ihm zu Verhandlungen unterwegs. Da habe ich ihm gesagt: ‚Wir haben alle eine Scheiß-Saison hingelegt. Aber wir sind mit vielen Spielern, die genau das Feuer haben, das Du immer forderst, ganz weit.’ Dann hat er mir geantwortet: ‚Michael, Du hast Recht!’ Deshalb hatte ich keine Angst, dass er aufgibt.
Könnte auch aus nem Groschenroman stammen ...
-
Zitat
Original von Viererkette
Könnte auch aus nem Groschenroman stammen ...
Stimmt, könntest Du heute eigentlich einen drauf ausgeben.
-
Zitat
Original von Viererkette
Könnte auch aus nem Groschenroman stammen ...
Mir kommen vor Rührung die Tränen,
reicht mir bitte jemand ein Taschentuch. -
-
[Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/m035.gif] Bitte sehr.
-
Zitat
Original von Bob
Stimmt, könntest Du heute eigentlich einen drauf ausgeben.
Worauf Du Dich verlassen kannst. Heute bin ich dran !!!
-
wir könnten einen Torhüter anbieten?!
Frage ist ob er 2.Liga spielen will. -
Zitat
Wurde Daums Rückkehr auf den Trainerstuhl des FC vielleicht überschätzt oder die zweite Liga unterschätzt? Diese Frage wagte ein Fernsehreporter in Duisburg tatsächlich zu stellen. Da konnte Daum nicht mehr anders, als objektiv zu antworten. "Vielleicht muss man sogar sagen, dass wir durch diese personelle Veränderung in dieser Saison den Abstieg verhindert haben."
F.A.Z., 09.05.2007, Nr. 107 / Seite 40 aus dem fc-brett.de
Nanü?
Christoph Daum als Retter?
Sachen gibts, die...
-
Wann kommt der große Sprung des 1. FC Köln?
Der 1. FC Köln fällt zurück im Vergleich mit der Deutschen Fußball-Spitze. Das sagt Fußball-Berater Thomas Kupfer und zeigt, wie der Verein es schaffen könnte.
Der 1. FC Köln hatte die Modernisierung des Profifußballs bis Mitte der 90er Jahre verschlafen und die notwendige Professionalisierung viel zu spät eingeleitet. Als das geschah, wurden in etlichen Bereichen die richtigen Hebel angesetzt, die Führung verbessert, mehr professionelle Stellen geschaffen und der Profibetrieb in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert.Finanzplanung, Controlling und Elemente einer Unternehmensteuerung hielten Einzug. Es wurde in die Infrastruktur investiert, das neue Stadion gebaut. In dieser Phase aber wurde der Kölner Club auch Tochterfirma des globalen Vermarkters IMG.
Seit Jahren ist der Rückstand der Kölner zur nationalen Spitze, zu der man laut Führungsbeschlüssen der Saison 2005/06 in vier Jahren aufgeschlossen haben will, sportlich und wirtschaftlich größer geworden. Früher kleinere Konkurrenten sind vorbeigezogen. Der erneute Abstieg in die 2. BL im Sommer 2006 und der gescheiterte sofortige Wiederaufstieg sind nur Facetten dieses Abgleitens.
An der Spitze des 1. FC Köln arbeitet nach A. Caspers, dem Wirtschaftsmanager im Ruhestand, seit einigen Jahren mit Wolfgang Overath ein Großer aus der Spielergarde früherer Erfolgsperioden. Sie haben beide mit ihren Mitarbeitern Fortschritte erarbeitet, doch der Sprung nach vorn gelang nicht. Als Trainer kehrte Christoph Daum im Spätherbst 2006 an den Ort seiner ersten Erfolge zurück. Eine Art Neuanfang in Deutschland. Besser wurde bisher nichts.
In der 2. BL liegt der 1. FC Köln mit Erträgen von über 30 Mio., mit durchschnittlich mehr als 40.000 Besuchern der Heimspiele und mit seinen Investitionen in Spieler und Trainer in der Spitze. Dennoch war der Club wieder einmal nicht in der Lage, sich sportlich durchzusetzen. Für die Bundesliga zu schwach, für die 2. Liga zu groß, aber nun auch nicht mehr stark genug für den sofortigen Wiederaufstieg trotz großer Investitionen?
Die Gründe für das Verharren als Yoyo-Club liegen tiefer und sind komplexer, als es in Köln bisher anerkannt wird. Spätestens jetzt gehören die Strategie, das Geschäftsmodell, die Wertschöpfungsprozesse aller Geschäftsfelder, auch der fremdvergebenen, und auch alle Bereiche der sportlichen Arbeit des 1. FC Köln auf den Prüfstand. Bisherige Analysen und Planungen greifen nicht. Ja, es muß um den sportlichen Erfolg gehen. Doch für eine größere sportliche Konkurrenzfähigkeit sind endlich die nötigen komplexen Bedingungen auf andere Weise als bisher zu schaffen.
Dabei es gibt diverse Stärkepositionen des 1. FC Köln. Dazu gehören vor allem:
- der Massenanhang des Clubs und das wirtschafts- und einwohnerstarke Einzugsgebiet;
- die Nachwuchsarbeit mit eigener Datenbank, Scouting, Talentesschwerpunkten und Ausbildungssystematik, die aber qualitativ verbessert werden müßte;
- die Kommunikations- und Marketingtechniken, die modern und ausstrahlungsstark sind, aber durch das fehlerhafte Geschäftsmodell an Wirkung, an Effizienz verlieren;
- das RheinEnergieStadion, eine moderne Sportstätte mit gutem Logenkomplex, das allerdings unzureichend Erträge an Nichtspieltagen, z.B. durch Catering, Fitneß und Freizeitsport, integrierte Geschäftskomplexe und dgl. erwirtschaften läßt;
- die systematische Einbeziehung der Nutzung moderner Finanzinstrumente.
Tatsächlich sind in Köln auch die Philosophie und die bisherige Vorgehensweise von IMG und McKinsey gescheitert, auf denen das „Kölner Modell“ basiert. Sie haben schlechte Ergebnisse erzielt. Es wirkt sich seit Jahren nachteilig aus, daß beim 1. FC Köln wie im Mutterhaus IMG das Kerngeschäft eines modernen FC-Unternehmens zu eng gesehen wird. Es sind zu viele Ertragsfelder ausgelagert in den Händen anderer Firmen, die ihre Betriebskosten und Gewinnanteile einstreichen, bevor der Club einen Anteil erhält. Selbst in Bundesligajahren war die Ertragsentwicklung auf fast allen Geschäftsgebieten gegenüber Konkurrenten in dieser Spielklasse unterdurchschnittlich.
Damit kann man nichts aufholen. Lediglich bei TV-Erlösen von der Liga und im Ticketing gab es durch das neue Stadion ein deutliches Wachstum. Doch von den Erlösen aus Eintrittskarten bleibt nach Abzug der Miete und der Betriebskosten nicht wesentlich mehr beim Club, als bereits die Kartenumsätze zu Zeiten des Müngersdorfer Stadions erbracht haben. Für Erträge an Nichtspieltagen aber wurde das neue Stadion unzureichend ausgelegt und schlecht plaziert. Diese aber sind von wachsendem Gewicht für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit eines Spitzenclubs.
Die Strukturen sind unzureichend ausgestaltet. Sie sind zu stark durch Effekte der vorkommerziellen Praxis des Vereins geprägt, auch wenn sich die Fußballkapitalgesellschaft vom Verein teilweise abgenabelt hat. Die Gremien sind miteinander verquickt, Kompetenzen und Aufsichtsfunktionen zu wenig auf ein Fußballunternehmen zugeschnitten. Die fachlichen Perspektiven und die Expertise auf den Führungsebenen wie in den Kontrollgremien müßten verbreitert werden.
Führungsarbeit ist beim 1. FC Köln nicht die initiativreiche Steuerung eines Clubunternehmens und einer Marke mit allen nötigen Ertragsbereichen (Kerngeschäften) in der direkten Regie des Clubs, sondern zu stark die Koordinierung der Aktivitäten anderer Firmen mit den sportlichen Terminen. Denn zu breit wurden Geschäftsbereiche ausgelagert.
Eine vorrangig finanzielle Perspektive für Investitionen in den Spielerkader ist in Köln massiv danebengegangen. Eine Steigerung der Personalquote, für die in Köln durchaus Spielraum vorhanden wäre, ist jedoch nur schwer realisierbar, weil auch hier Gelder an mitverdienende Partnerfirmen gehen, was die Mittel für Sportinvestitionen eingrenzt.
Man unterschätzt zudem die Zeiträume, die nötig sind, den verlorenen Boden gutzumachen und man unterschätzt offenbar auch die Komplexität der Herausforderungen, um aus einem Yoyo-Club wieder einen Spitzenclub zu entwickeln.
Bei der Führung und Entwicklung der 1. Mannschaft ist die Fehlerquote erschreckend hoch. Scouting, Vertragsmanagement und Teamentwicklung erwiesen sich zuletzt als unzureichend, Adhocismus erscheint vorherrschend. Bei nur wenigen guten Spielleistungen wurde erkennbar: Kaum ein Spieler oder Mannschaftsteil hat sich hinreichend weiterentwickelt. Führungsspieler fehlen oder es wurden die falschen eingekauft. Das hemmt auch die Integration und Entwicklung eigener Nachwuchskräfte.
In der sportlichen Führung wurden offensichtlich das spielerische Potential und die Paßfähigkeit mancher Spieler zum Club falsch eingeschätzt. Auch die mentale Führung hat versagt, wie das Gesamtergebnis dieser Saison und etliche unterirdische Leistungen widerspiegeln. Es gibt derzeit keine führungsstarke Achse, zu wenige Spieler und keinen Mannschaftsteil, die wenigstens in der 2. BL Überlegenheit nachweisen.
Wenn in den nächsten Jahren gute Nachwuchstalente zur 1. Mannschaft stoßen, geht es doch jetzt vor allem darum, paßfähige Führungsspieler zu holen oder vorhandene zielorientiert zu positionieren. Gibt es dafür überhaupt Kriterien und genügend Experten im Club sowie erprobte Arbeitsweisen oder ist man von den überwiegend Fehleinkäufe liefernden exklusiven Verbindungen, von den Angeboten der Spielervermittler abhängig?
Die Auswertung vorhandener Daten von IMP München zu den gezeigten spielerischen Fertigkeiten in den Jahren der Bundesligazugehörigkeit seit 1993/94 zeigt für den 1. FC Köln bei Paßspiel, Zweikämpfen, Flanken und Torschüssen fast durchgängig ein unterdurchschnittliches Niveau. Nur ganz wenige vordere Positionen in den Ranglisten dieser Teamfertigkeiten stehen einer großen Zahl von Positionen im letzten Drittel der Bundesliga gegenüber. Ist so etwas je konkret ausgewertet und beachtet worden? Wurden die Trainingsinhalte verbessert? Ist die Entwicklung der Fertigkeiten von Spielern, Mannschaftsteilen und gesamtem Team ein Kriterium bei der Besetzung sportlicher Leitungspositionen? Spielt sie eine Rolle, wenn über Trainerentlassungen oder Neueinstellungen beraten und entschieden wird? Offenbar unzureichend.
Sportlich und wirtschaftlich, strategisch, strukturell und personell braucht der Kölner Club Anregung und Erneuerung. Korrekturen auf mehreren Gebieten sind nötig, um aus dem Yoyo-Dasein herauszufinden, das Potential auszuschöpfen und wieder einen Platz in der Spitzengruppe des deutschen Fußballs zurück zu erkämpfen. Zur sportlichen Verbesserung wie zur Unternehmensentwicklung sollte sich der 1. FC Köln andere Expertisen, wirkliches Fachwissen, neues Denken heranholen.
Quelle: businessnews.com
-
Ein langer, kölscher Blues
Viel Geld, treue Fans und selbst Christoph Daum können dem 1. FC Köln nicht helfen
In ein paar Tagen endet die Fußballsaison und der 1. FC Köln
wird sein Ziel mal wieder verfehlen, das steht bereits fest. Statt auf
einem der Aufstiegsplätze rangieren die Kölner abgeschlagen im Mittelfeld der Zweiten Liga. Dabei war die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse fest eingeplant, und als dieses Saisonziel schon im Winter in Gefahr geriet, verpflichtete der Klub in einer selbst für seine Verhältnisse verrückten Aktion Christoph Daum als Trainer und stattete ihn mit mehr Macht und mehr Geld aus, als sie jedem anderen Trainer der Liga zur Verfügung stehen.42.500 an einem Februartag Genützt hat es alles nichts. Was bleibt, ist eine weitere Saison, in der Anspruch und Wirklichkeit beim 1.FC Köln weit auseinander klafften. Und eine weitere Saison, in der die Kölner in vielerlei Hinsicht erstklassig waren, nur eben nicht in sportlichen Belangen. Etwa im Bereich Finanzen: Mit einem geschätzten Etat von 40 Millionen Euro ist der Klub nicht nur der Krösus der Zweiten Liga; auch viele Erstligisten hätten gerne so viel Geld zur Verfügung. Was die Bonität anbelangt, zählt der 1. FC Köln neben Werder Bremen, Bayern München und dem VfB Stuttgart sogar zu den Top vier in Deutschland, wie das jüngste Ranking der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zeigte.
Auch an Unterstützung durch die Fans hat es nicht gemangelt. 42.000 Zuschauer kamen im Schnitt zu den Heimspielen, weit mehr als bei allen anderen Zweitliga-Vereinen. Selbst an einem kalten Februartag lockte der Gegner Carl Zeiss Jena 42.500 Menschen ins Rhein-Energie-Stadion (sie sahen einen 1:0-Sieg der Kölner durch ein Elfmetertor kurz vor Schluss). Und dann ist da noch Christoph Daum, „der beste Trainer, den der FC je hatte“, wie Präsident Wolfgang Overath ihn nannte. Das bezog sich nicht auf die aktuelle Saison, sondern auf jene Phase Ende der achtziger Jahre, als die Kölner mit dem Trainer Daum regelmäßig um die Meisterschaft mitspielten.
Danach ging es bergab, aus dem Spitzenklub wurde ein Fahrstuhlverein, der bislang vier Mal aus der ersten Liga abstieg, um meist sogleich zurückzukehren. In ihrer Sehnsucht nach alter Stärke forderten Kölner Fans und Medien deshalb in den vergangenen Jahren immer wieder Daums Rückkehr. Im November nahm sich die Klubführung ein Herz: Manager Michael Meier bot dem gerade im Krankenhaus liegenden Hoffnungsträger den Trainerposten an. Auf einer legendären Pressekonferenz am 11.11., dem kölschen nationalfeiertag, antwortete Daum auf das Angebot mit einem „Jein“, um dem Klub kurz darauf abzusagen und ein paar Tage später den Vertrag dann doch zu unterschreiben.
Aber das Wirken des vermeintlichen Heilsbringers hob sich bislang nicht von dem seiner Vorgänger ab. „Schnellschüsse“ würden seit Jahren die Personalpolitik der Kölner prägen, kritisieren Beobachter wie „Kicker“-Redakteur Frank Lußem und machen darin die Wurzel allen Übels aus. In einer Hauruck-Aktion verpflichtete der 1. FC Köln nach Daums Vorgaben in der Winterpause fünf Spieler, stattete sie teilweise mit langjährigen Verträgen aus – um im Laufe des Frühlings festzustellen, dass sie der Mannschaft alle nicht weiterhelfen. Im Sommer sollen wieder Millionen in neue Spieler gesteckt werden, diesmal mit mehr Ruhe. „Bei der Führung
und Entwicklung der ersten Mannschaft ist die Fehlerquote erschreckend hoch“, sagt Thomas Kupfer über die Probleme der Kölner in den vergangenen Jahren. Kupfer berät Fußballklubs im In- und Ausland (siehe dazu auch seine Internet-Seite fc-management.com). „Scouting, Vertragsmanagement und Teamentwicklung sind unzureichend, oft wird ad hoc gehandelt“, sagt Kupfer weiter.Hinzu kommt, dass beim 1. FC Köln die ganze jecke Stadt mitregiert. Das ist einerseits ein Zeichen dafür, dass „der Verein einfach jeden berührt, der in dieser Stadt wohnt“, wie Stephanus Tekle vom Marktforschungsinstitut Sport + Markt feststellt. Aber es macht ruhiges, längerfristiges Arbeiten de facto unmöglich, sagt „Kicker“-Redakteur Lußem. Am lautesten mischen die beiden Boulevardblätter „Express“ und „Bild“ mit, die Personalpolitik
bisweilen auf ihre ganz eigene Weise betreiben. Als Daums Vor-Vorgänger Uwe Rapolder sich beharrlich weigerte, sein Amt aufzugeben, wurde ihm eine Neigung zum Alkohol angehängt.Wenn nicht er – wer dann? Der Boulevardpresse zur Seite stehen gerne frühere FC-Profis aus den alten, goldenen Zeiten des Klubs, wie Wolfgang Overath – auch er diktierte den Kölnern lange über die Presse, was sie besser machen könnten, bevor er 2004 selbst das Ruder übernahm und einen Vierjahres-Plan verkündete, mit dem der 1. FC Köln wieder Anschluss an die Spitze des deutschen Fußballs finden sollte. Von dem Plan spricht er schon lange nicht mehr, wie Daum hat der Messias Overath – der ähnlich heftig umworben wurde wie der Trainer – schnell seinen Zauber verloren. Dafür spricht Daum nun von einem Dreijahres-Plan für den FC. Trotz seiner mauen Bilanz: „Auf ihm ruhen die Hoffnungen, mit seinem Namen und seiner Autorität etwas aufzubauen“, sagt Tekle von Sport + Markt. Wenn auch Daum die Kölner nicht aus der Krise führt – wer kann ihnen dann helfen?
Quelle: businessnews (Printausgabe)
-
2:2 GEGEN OFFENBACH
Helmes & Nova-Tore reichen FC nicht
Von ARNO SCHMITZKöln – Tolle Choreographien, viele Blumen, ein Dank der Mannschaft an ihre überragenden Fans, der Abschied des Kapitäns, ein 2:2 gegen Offenbach trotz 65 Minuten in Unterzahl und 0:1-Rückstand.
Dem 1. FC Köln gelanggestern doch tatsächlich beim letzten Heimspiel der schlimmsten Saison in der Vereinsgeschichte ein rührseliger und versöhnlicher Abschluss.
DER 1. FC KÖLN. DAS SIND AUF EWIG WIR!!! So war es vor Spielbeginn in einer tollen Choreographie über die gesamte Südtribüne zu lesen. Nach dem Abpfiff bedankte sich die Mannschaft und rollte ihr Transparent aus: „IHR SEID DIE BESTEN! DANKE FÜR ALLES“.
Doch da hing auch schon der Konter in der Südtribüne, erneut in voller Breite: „FANSZENE 1. FC KÖLN. DIE EINZIGE KONSTANTE IN DIESEM VEREIN“ Eine schallende Ohrfeige für den gesamten Klub vom Vorstand bis zur Mannschaft. Die zeigte am Sonntag wie schon in Duisburg, dass sie so schlecht gar nicht ist. Mit zehn gegen elf drehte sie zunächst ein 0:1 zum 2:1, ehe Gäste-Joker Agritis gegen den in dieser Szene zu zögerlichen Torwart-Debütanten Thomas Kessler zum 2:2 einköpfte.
Doch weil das Ergebnis aus Kölner Sicht eher zweitrangig war, standen nach dem Schlusspfiff die Emotionen im Vordergrund. Kapitän Lukas Sinkiewicz verteilte Blumen an die Fans, sagte anschließend: „Meine Entscheidung ist rein sportlich. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber ich freue mich schon auf das Spiel gegen den FC in zwei Jahren.“
Das Wort Leverkusen sprach er erneut nicht aus. Und ein Stück seines Herzen bleibt beim FC, wenn er sagt: „WIR müssen nächstes Jahr aufsteigen.“ Das versprach anschließend auch Manager Michael Meier, der die Pressekonferenz nutzte, um sich bei den Sponsoren zu bedanken: „Das ist nicht unbedingt normal, dass sie uns treu bleiben. Wir haben in diesem Jahr unsere Ziele verfehlt. Aber wir alle beim 1. FC Köln werden alles dafür tun, dass wir sie im nächsten Jahr erreichen.“
-
Konturen im Nebel
VON FRANK NÄGELE, 14.05.07, 21:00h, AKTUALISIERT 14.05.07, 21:03h
Köln - Im Anschluss an das letzte Heimspiel der Saison (2:2 gegen Offenbach) hielt Michael Meier eine kurze Dankesrede im Namen des 1. FC Köln. Der Manager bedankte sich bei den Sponsoren, die dem Verein die Treue hielten, den Fans, die weiterhin in Scharen kommen, immerhin habe man „Ziele verfehlt“. Meier bedankte sich auch bei Trainer Christoph Daum, „der sich frühzeitig dazu bekannt hat, in Köln zu bleiben.“ Nach dem 31. Spieltag, um genau zu sein. Und dann sei es schön, bereits zu erkennen, „welche Konturen die Mannschaft in der kommenden Saison haben wird.“
Das wiederum kann nur bedeuten, dass die Vision vom radikalen Schnitt, für den sich Daum nachträglich 8,5 Millionen Euro hat zusichern lassen, erst einmal vom Tisch ist. Denn neue Spieler hat der 1. FC Köln noch keine. Aus nachvollziehbaren Gründen: Fußballer von der Klasse, die das Team garantiert verstärken, befinden sich im Fokus der Erstligisten und scheiden deshalb aus. Junge Talente mit überragender Perspektive kann der Verein nicht einmal bei sich behalten, wie die Beispiele Lukas Podolski (im Sommer 2006 zum FC Bayern), Lukas Sinkiewicz (Sommer 2007 zu Bayer 04 Leverkusen) und Patrick Helmes (Sommer 2008 nach Leverkusen) zeigen.
Praktisch auf allen Ebenen hat die Konkurrenz bessere Karten. Zuletzt bemühte sich der Klub um einen französischen Mittelfeldspieler namens Gaetan Krebs (21), der beim Regionalligisten Siegen spielt. Ergebnis: Krebs unterschrieb einen Vertrag bei Hannover 96. Ähnlich wird das Interesse an André Mijatovic (27) von der SpVgg Greuther Fürth enden, einem der besten Manndecker der Zweiten Liga. Der Kroate könnte die Lücke füllen, die Lukas Sinkiewicz hinterlässt, hat aber ein Angebot von Arminia Bielefeld und wird wohl dahin wechseln.
Eine der Grundvoraussetzungen für neue Spieler war laut Christoph Daum, „dass sie sich zu hundert Prozent mit dem FC identifizieren“. Die wird jetzt schwieriger zu erfüllen sein, weil sich Köln auf den ausländischen Märkten nach Verstärkungen umschauen muss. Als Kandidat für die Torwartposition, wo sich die Zufriedenheit mit Stefan Wessels intern trotz Vertragsverlängerung in Grenzen hält, gilt der ehemalige kolumbianische Nationalkeeper Farid Mondragon von Galatasaray Istanbul. Nach Informationen des „Kicker“ war Michael Meier bereits am Bosporus, um mit dem 35-Jährigen zu verhandeln, wie auch mit Linksverteidiger Ümit Özat (30) von Fenerbahce Istanbul, den Daum natürlich persönlich kennt.
Eine Möglichkeit, sich diesem Transfer-Bingo mit Köln-fernen Namen zu entziehen, wäre intensives Scouting. Das jedoch ist nicht die größte Stärke des 1. FC Köln, der es hin und wieder sogar schafft, das Potenzial seiner unter Vertrag stehenden Profis falsch einzuschätzen. Als Beispiel dafür kann Milovoje Novakovic gelten, dem mit sieben Toren erfolgreichsten FC-Angreifer der Rückrunde. In der Winterpause wurde der Slowene bereits anderen Vereinen angeboten, darunter dem FC Augsburg. Die Augsburger hätten jetzt gerne von diesem Angebot gebrauch gemacht, erfuhren aber, dass Novakovic inzwischen unverkäuflich ist.
Im Sturm, dem stärksten Mannschaftsteil, scheint sich immerhin der erste Transfererfolg des FC für die neue Saison anzubahnen. Die Verhandlungen mit dem ablösefreien serbischen Stürmer Nemanja Vucicevic (28) von 1860 München sind weit fortgeschritten. Ferner gab der Verein bekannt, dass der im Sommer 2005 für 2,8 Millionen Euro aus Bochum gekommene Peter Madsen in seine dänische Heimat zu Bröndby Kopenhagen zurückkehrt.
http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113419076KOMMENTAR : Wirkung und Ursache
VON KARLHEINZ WAGNER, 14.05.07, 21:00h
Eigentlich hätte doch jetzt alles so schön sein können: Nach dem 2:2 im Heimspiel gegen den möglichen Zweitliga-Absteiger Offenbach herrschte rund um den 1. FC Köln ja beinahe so etwas wie gesunde Zufriedenheit: Soo schlecht war's ja gar nicht und - muss man ja bedenken! -, man war ja schließlich in Unterzahl! So gehört sich das für einen Klub aus dem Mittelfeld der Zweiten Liga, der mehr Tore kassiert als geschossen hat. Wenn das in den Köpfen ankommt, kann man sich daranmachen und etwas Höheres anstreben - vielleicht sogar eine bessere Platzierung in der nächsten Saison.
Auch im Hintergrund des Klub-Treibens hat die Normalität Einzug gehalten: Der Verwaltungsrat befasst sich intensiv mit der Art und Weise, wie der Klub geführt wird. Dafür ist dieses Gremium da, und wenn es an diesem Vorgang etwas zu kritisieren gibt, dann dies: Es wurde auch mal Zeit.
Ein Relikt aus einer falschen Welt ist es, wenn jetzt öffentlich der Eindruck erzeugt werden soll, der Verwaltungsrat stifte Unruhe und schade dem Klub bei der Suche nach Spielern und Sponsoren, wenn er das tut, wofür er da ist. Als sei die Wirkung für die Ursache verantwortlich.
http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1176113418978 -
Zitat
Wann kommt der große Sprung des 1. FC Köln?man unterschätzt offenbar auch die Komplexität der Herausforderungen, um aus einem Yoyo-Club wieder einen Spitzenclub zu entwickeln.
Adhocismus erscheint vorherrschend.
[Zungeschnalz] Das hat der businessnews-writer wirklich hübsch formuliert.."Yoyo-Club, Adhocismus"..läcka!
-
KÄPT’N SINKES ABSCHIED
"Der FC ist mein halbes Leben"
Köln – Der Kapitän geht von Bord. Nach dem 2:2 gegen Offenbach, seinem letzten FC-Heimspiel, verschenkte Lukas Sinkiewicz (21) Trikot, Hose, Schuhe, Stutzen – und Blumen: „Ich habe sie an die Frauen verteilt, das gehört sich so. Ladies first – und schließlich war Muttertag.“
Nach dem Saisonabschluss in Kaiserslautern wird er seinen Wechsel (wohl nach Leverkusen) offiziell verkünden. Im EXPRESS blickt er zurück auf eine schöne und bewegende Zeit.
Lukas Sinkiewicz über seine schönsten Momente, seine schlimmsten Erlebnisse, seine Trainer:
Über den FC:
„Ich werde diese unglaublichen Fans vermissen. Es ist etwas besonderes, für den FC zu spielen. Ich habe dem Klub viel zu verdanken, bin hier Profi geworden. Ich bin bald 22, habe elf Jahre hier gespielt – der FC ist mein halbes Leben. Aber ich musste eine sportliche Entscheidung treffen – und von der bin ich voll überzeugt.“Über sein schönstes Erlebnis mit dem FC:
„Der Aufstieg in Aue. Da wollten wir unbedingt, haben einen Rückstand gedreht. Das Spiel und die Aufstiegs-Nacht werde ich nicht vergessen.“Über sein schlimmstes Erlebnis mit dem FC:
„Das 0:5 diese Saison in Essen war ein echter Tiefpunkt. Da kam alles zusammen, Karneval und dann dieses Trainingslager in Hennef. Ich halte nichts von diesen Trainingslagern, da verlierst du die Lockerheit, weil du dich nur langweilst. Schlafen, trainieren und langweilen - sonst machst du doch da nichts.“Über seine besten Trainer:
„DEN besten gibt es nicht. Jeder Mensch hat etwas positives, das versuche ich immer mitzunehmen. Marcel Koller hat mir die Chance gegeben, bei Stevens hab ich die nötige Härte gelernt, dann Rapolder, Latour und jetzt mit Daum ein Trainer von Weltformat – ich habe bei allen etwas gelernt.“ -