So endlich ist er fertig, mein Bericht über meinen Baltikum-Trip. Viel Spaß dabei...:
Baltikum und Finnland...
...eine Reise durch Lettland, Litauen, Estland und Finnland vom
16.07.06 bis 28.07.06
Sonntag, 16.07.06
Natürlich hat die Bahn im Internet den Fahrplan wieder anders rausgeschmissen als er es tatsächlich ist. Das hatte zur Folge, dass ich gleich mal ´ne gute dreiviertel Stunde zu früh am Bahnhof in Leichlingen war. Nun rief mein Großvater auf dem Handy an. Die oben geschilderte Sache versetzte ihn derart in Panik, dass er gleich mal zum Bahnhof kam, um sich zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei...Opa: Zu früh, nicht zu spät, aber danke, dass du dir Sorgen machst...
Als ich dann jedoch im Zug saß, verlief alles wie geschmiert. Im Kölner Hauptbahnhof durfte ich bereits Hunderte Tunten und andere Homos bestaunen, die sich auf den CSD begaben. War schon ein amüsanter Anblick!
Geld getauscht und ab in den Bus nach Hahn, um dort erst einmal vier Stunden abzugammeln.
Den Flug über passierte nix. Bis die verrückte Russin neben mir auf einmal anfing, seelenruhig eine SMS zu schreiben. Ich raunte sie auf Deutsch an, doch bitte das Handy wegzupacken. Was sie auch tat.
Dass es nur weg, aber keineswegs aus war, merkte ich, als sie, das Flugzeug befand sich bereits im Landeanflug auf Riga, anfing zu telefonieren. Ich raunte sie erneut an, diesmal etwas heftiger an und versuchte ihr zu erklären dass das Benutzen von Handys an Bord von Flugzeugen verboten ist. Die fragt sich wahrscheinlich heute noch, warum ich mich so aufgeregt habe...
Zum „Touristen-Tarif“ von knappen 14 € ging es per Taxi in die Innenstadt. Als ich kurze Zeit später vor meiner Jugendherberge stand, war ich sofort verliebt. Gegenüber ein genialer Biergarten, links ne Kneipe, rechts ne Kneipe, daneben ein Cafe und daneben ein Irish Pub. Verdursten würde ich also nicht.
Die JH selber entpuppte sich als sauber und gepflegt, die Betten als bequem. Das ganze für 7,50 € die Nacht! Hauptpreis.
Nachdem ich den Biergarten gegenüber angetestet hatte, trank ich noch eine Flasche Bier auf der Fensterbank an meinem Bett, um anschließend gemütlich einzuschlafen...
Montag, der 17.07.06
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, auf der Tour nicht zu saufen. Zwecks Sparen und Behalten eines klaren Kopfes. Eigentlich – scheiße was will man machen wenn, man mit drei ukrainischen Seefahrern auf einem Zimmer ist. Aber der Reihe nach.
Nach einem gemütlichen Cappuchino mit Gebäck am Morgen lief ich an der Duagva entlang Richtung Bahnhof und Busbahnhof, um dort allerlei Informationen über Zug- und Busverbindungen, die ich in den nächsten Tagen benötigen würde, einzuholen. Über einen riesigen Markt, der teilweise in ehemaligen Zeppelin-Hangern untergebracht war, schlenderte ich zurück in Richtung Hostel. Dabei durchkämmte ich die wirklich schöne Altstadt von Riga. Überall nette Cafes und Pubs, viele schöne Geschäfte und hübsche Frauen...
In der Jugendherberge kam ich mit Alexy ins Gespräch. Er lud mich ein, mit ihm und seinen beiden Kollegen ein paar Bierchen zu trinken. Also zogen wir los, in eine Kneipe nach der anderen. Gott sei dank ließen wir den Vodka weg,, den ich befürchtet hatte...
Am Abend im Biergarten plauderten wir noch mit zwei Finninnen um gegen eins oder zwei in die Betten zu fallen.
Zu erwähnen wäre noch eine Demo gegen Homosexualität vor dem Lettischen Parlament, welche sich über den ganzen Tag hinzog. Sonntags in Köln noch CSD, Montags bereits Spießer-Scheiße in Riga. Lustig allerdings die durchgestrichenen Piktogramme eines Arschficks, welches die Demonstranten hochhielten.
Dienstag, 18.07.06
Die Busfahrt von Riga nach Panevezys verlief langwierig und nervig. Für die knappen 150 KM brauchte der Bus auf holprigen und schmalen Straßen ganze 3,5 Stunden.
Im Touristen-Info-Büro fand ich eine Jugendherberge für 10 € die Nacht. Die Herberge war nur knapp 250 m vom Auksstadion entfernt, dafür aber ziemlich schäbig und die sanitären Anlagen unter aller Sau. Aber was solls, für eine Nacht zu dem Preis meckert man nicht...
Die Kassen des Stadions waren bereits geöffnet, also kaufte ich mir mein Ticket und machte einen Spaziergang durch die gepflegte Innenstadt. In einem Restaurant bestellte ich mir eine Lasagne und stillte so meinen Hunger.
Gegen 17:10 h betrat ich den Ground, der noch spärlich gefüllt war. Ein DJ machte bereits ebenso fleißig Musik wie Fotos. Anscheinend war er noch im WM- Fieber, denn außer Marmor, Stein und Eisen bricht spielte er auch Zeit, dass sich was dreht, Carneval de Paris, Un`Estate Italiana und natürlich Football´s coming home....
Das Stadion bot ringsherum Holzbänke. Auf der Haupt- und Gegentribüne waren auf diese Sitzschalen montiert. Die Haupttribüne war zudem spärlich überdacht. Die Kurven wurden nicht benutzt...Alles in allem ein schönes nostalgisches Teil.
Ein wenig Gänsehautatmosphäre kam beim Erklingen der CL-Hymne auf. Um 18:00 h war Anstoß zur CL-Qualifikations-Partie zwischen dem FK Ekranas und dem KF Elbasani aus Albanien. Ekranes drehte den 0:1 Rückstand aus dem Hinspiel um und gewann verdient mit 3:0. Eine etwa 50 Mann/Frau starke Ultra-Gruppe machte sich über die gesamten 90 Minuten relativ lautstark bemerkbar. Gästefans waren nur vereinzelt im VIP-Bereich auszumachen.
Ich ließ den Abend wieder gemütlich in einer Kneipe ausklingen.