Bayers Trottel helfen Nürnberg auf die Beine

  • NÜRNBERG – LEVERKUSEN 3:2


    Von ALEXANDER HAUBRICHS

    Nürnberg – Für einen kurzen Moment stockt Ivan Saenko der Atem. „Beim letzten Freistoß habe ich gedacht: Nicht schon wieder. Wenn der reingeht, dann drehe ich durch!“


    Aber Leverkusens Simon Rolfes verpasste die letzte Chance zum Ausgleich.


    Die netteste Truppe der Liga war auch beim 1. FC Nürnberg der perfekte Aufbaugegner. Die Gäste verloren gegen die zehn Spiele sieglosen Clubberer hochverdient mit 2:3 (1:1) – und mussten die Truppe von Trainer Hans Meyer in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen.


    Lächerliche Defensivarbeit im Mittelfeld, stümperhaftes Abwehrverhalten und ein wieder mal unentschlossener Torwart Jörg Butt waren die Zutaten zur sechsten Niederlage im 13. Spiel.


    „Wir sind verdammt enttäuscht. Wir haben nach der Pause einige Fehler gemacht. Und als wir nach dem Ausgleich einen Tick näher am Sieg waren, haben wir noch den dritten Gegentreffer kassiert“, sagt Trainer Michael Skibbe in seiner gewohnt schönfärberischen Art.


    Zwar schimpfte Bayer-Stürmer Stefan Kießling über einen verwehrten Strafstoß in der 43. Minute. „Aber insgesamt ist das viel zu wenig. Bei uns plätschert alles nur so dahin“, seufzte der ratlose Carsten Ramelow.


    Über die komplette Spielzeit hatten sich die Leverkusener keine einzige Torchance aus dem Spiel heraus erspielt, während der Club, angeführt vom vor zwei Wochen noch auf die Tribüne verbannten Ivan Saenko, gerade nach Wiederanpfiff einen wahren Sturmlauf auf den Butt-Kasten startete.


    Schon vor der Pause hatte Robert Vittek nach Saenkos Vorarbeit Madounis Führung ausgeglichen. Dem 2:1 von Markus Schroth ging ein Pfostenschuss des jungen Russen voraus, das 3:2 besorgte er dann gleich selbst.


    Coach Hans Meyer: „Ich freue mich, dass all meine Stürmer getroffen haben. Das lag bestimmt an meinem Torschusstraining – auch wenn Robert Vittek gar nicht da war. Aber er hat das im Geiste geübt.“


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