VON ALEX HAUBRICHS
Die Bayer Krise, so langsam erreicht sie die Verantwortlichen. Nachdem Leverkusen auch beim 1. FC Nürnberg zum Ende seiner Ergebniskrise verholfen hat, gibt es nun erste Konsequenzen.
Die angekündgte kurzfristige Vertragsverlängerung von Trainer Michael Skibbe ist vom TIsch. "Vor dem Winter passiert das sicherlich nichts", sagt der Konzernbeauftragte Meinolf Sprink.
Und auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der schon im Sommer mit Skibbe verlängern wollte, führt plötzlich doch den Leistungsgedanken in die Diskussion ein. "Die Trainerfrage ist nie losgelöst vom Ergebnissen. Wir sind zwar im Umbruch und messen den Trainer nicht nur an der Tabelle. Aber die Autonomie hat Grenzen."
Heißt auf Deutsch: Es gibt doch keinen Persilschein für den Trainer. Skibbe braucht Punkte. "Ich weiß selbst, dass die Situation unbefriedigend ist. An den sechs Niederlagen gibt es nichts rumzudeuteln", zeigt sich der Trainer, der bisher vergeblich versucht, Konstanz in die Truppe zu bringen, selbstkritisch.
Holzhäuser schlägt Alarm: "Wir haben einfach zu wenig Zählbares bisher eingefahren. Aber wir diskutieren das intern - wir reden mit dem Trainer und nicht über den Trainer."
Die Probleme für den Bayer Boss: "Wir haben eine Reihe von jungen Spielern und an den Schaltstellen arrivierte, erfahrene Profis. Wenn die eine Schwächephase durchlaufen, bekommen wir Probleme." Neben dem beständigen (und in Nürnberg verletzten) Bernd Schneider hängt Wohl und Wehe der Bayer Elf von Sergej Barbarez ab. Doch beim Bosnier wechseln sich Licht und Schatten allzu oft ab."
Das muss sich bessern. Sportchef Rudi Völler: "Gegen Cottbus muss die Hütte brennen." Ein Sieg soll her. Skibbe: "Wir wollen bis zum Winter den Anschluss ans obere Drittel herstellen." Sonst hat Bayer auch wenig Grund, seinen Kontrakt zu verlängern...
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