0:1! Berbo blamiert Bayer

  • Leverkusen – Unter den gellenden Pfiffen der Fans schlichen Leverkusens Profis vom Feld. Die große Feier auf Europas Bühne wurde zur Lehrstunde.
    Ex-Bayer-Star Dimitar Berbatov und seine Tottenhamer zeigten dem Team von Trainer MichaelSkibbe, wie wenig man braucht, um in der BayArena mit 1:0 (1:0) zu gewinnen.


    Das bisschen Aufbäumen in der 2. Hälfte war zu wenig: Nach dem vierten sieglosen Heimspiel in Serie (nur gegen den Liga-Letzten Mainz gelang ein Remis) kochte die Volksseele am Donnerstag über.


    „Holzhäuser raus!“-Rufe wechselten sich mit Pfiffen für die unwürdige spielerische Vorstellung ab. Der Wunsch der Fans („Wir wollen euch kämpfen sehen“) blieb unerfüllt.


    Das als Highlight gefeierte Duell mit dem 13. der englischen Liga wurde zum Offenbarungseid eines Klubs, der in selbstzufriedener Lethargie versinkt. Während Sturmgenie Berbatov, der in der 35. Minute das goldene Tor erzielte, bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations verabschiedet wurde, präsentierte sich Skibbes Team als totes, hilfloses Gebilde.


    Der für viel Geld geholte Sergej Barbarez ist nur noch eine Karikatur des Hamburger Leaders, aber ihn alleine rauszupicken ist fast unfair. Auch Skibbe bekam sein Fett weg. Erstmals wurde laut sein Abschied gefordert – macht man ihn doch für Auf- und Einstellung verantwortlich – und die stimmt seit Wochen nicht.


    Statt seine Truppe nach vorne zu pushen, versteckte sich der Coach in der Schlussphase auf seiner Bank – eine Pleite am Sonntag gegen Cottbus – was endgültig das Abrutschen in den Abstiegskampf bedeuten würde – und die Diskussion um eine Vertragsverlängerung könnte sich schneller erübrigt haben, als viele glauben…