Im "Schicksalsspiel" die Nerven behalten

  • München/Leverkusen - Rudi Völler hatte sich vor dem Spiel weit aus dem Fenster gelehnt.


    Leverkusens Sportdirektor hatte von einem "Schicksalsspiel" und der "wichtigsten Partie der Saison" gesprochen und gab nach dem 3:1 (1:0) gegen Cottbus zu, dass man "so etwas natürlich nicht so oft machen kann".
    Gegen Energie wirkten Völlers Psycho-Tricks und Bayer gelang der geforderte Sieg.
    "Wir haben heute von der ersten Minute gefightet und auch in der Höhe verdient gewonnen", fand der 46-Jährige.
    "Wir haben uns endlich als Mannschaft präsentiert", meinte auch der agile Paul Freier.
    "Weiter Fußball gespielt"
    Nach dem Ausgleich von Vlad Munteanu (51.), der Sergej Barbarez' Führungstreffer (19.) egalisierte, wackelte Bayer zwar kurz, doch Simon Rolfes (66.) und Andrej Voronin (80.) machten am Ende den verdienten Dreier perfekt.
    "Wir haben trotz des 1:1 weiter Fußball gespielt", sagte Bernd Schneider und gab zu, dass "das im Moment nicht so einfach ist".
    Die Bedeutung eines Schicksalsspiels wollte der Nationalspieler der Begegnung dann allerdings nicht beimessen: "Es war ein richtungweisendes Spiel für uns, aber man darf das jetzt auch nicht überbewerten."
    Ohnehin müsse man nun mal Konstanz in die eigenen Leistungen bringen.
    Völler lobt Skibbe
    Gelingt dies, kann sich Bayer in den nächsten Wochen nach oben orientieren. "Wir haben jetzt nach unten etwas Distanz und sind wieder auf Tuchfühlung mit den oberen Plätzen", sagte Völler.
    Seinem Trainer, der sich nach den letzten Niederlagen bereits "Skibbe-raus"-Rufe anhören musste, bescheinigte der Sportdirektor ein gutes Verhalten in Sachen Krisenmanagement: "Wie Michael Skibbe die Mannschaft heute hinbekommen hat, war schon toll."
    Der Bayer-Coach zeigte sich nach dem fünften Saisonsieg auch entsprechend erleichtert: "Wir haben erst einmal verhindert, in den Abstiegssog zu geraten. Es ist uns der Sprung ins Mittelfeld gelungen."
    Kritik an den Fans
    Mit der Leistung seiner Mannschaft war Skibbe zwar "voll zufrieden", doch das Verhältnis zu den Fans scheint gestört: "Das Publikum war leider von vorneherein negativ eingestellt und wollte uns nicht richtig unterstützen. Ich hoffe, mit dem Sieg entspannt sich das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans wieder."
    Den Anhängern machte Skibbe allerdings Hoffnung. "Wir haben gesagt, dass wir um Platz fünf mitspielen wollen und wir werden jetzt nicht ständig unsere Zielsetzung ändern", erklärte er.
    Von der Qualität seines Kaders scheint der 41-Jährige ohnehin überzeugt: "Wir sind so stark, dass wir eine Serie starten können und uns damit oben ranpirschen."
    "In der Bundesliga kann's schnell gehen"
    Energie Cottbus muss sich dagegen wohl endgültig nach unten orientieren. Seit fünf Spielen warten die Lausitzer nun schon auf einen Sieg.
    "Wir haben noch ein bisschen Luft bis Platz 16", sagte Trainer Petrik Sander, "aber in der Bundesliga kann das schnell gehen."
    Bis zur Winterpause geht's für Cottbus noch gegen Hannover, Bayern und den VfB Stuttgart.
    Sander verteidigt sein Team
    Vor allem über das Zustandekommen der Niederlage ärgerte sich der Energie-Coach: "Wir haben es einem Gegner der merklich angeschlagen war, zu einfach gemacht."
    Von fehlender Klasse seines Teams wollte der 46-Jährige allerdings nichts wissen: "Die 16 Punkte, die wir jetzt haben kommen nicht von ungefähr", sagte Sander und stellte klar: "Wir haben nie über etwas anderes als den Abstiegskampf geredet."
    Daniel Börlein / Matthias Gante


    Quelle: sport1.de

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