In den ersten 30 Minuten dominierte Hertha das Geschehen und ging durch Pantelic in Führung. Doch dann gaben die Berliner den möglichen Sieg leichtsinnig aus der Hand. "Uns fällt ein Stein vom Herzen", sagte Bayer-Coach Michael Skibbe. Denn nun bleibt der Uefa-Cup-Platz in Reichweite.
Leverkusen - Marko Babic hat Bayer Leverkusen hat nach langer Zeit wieder auf Europacup-Kurs gebracht. Der kroatische Nationalspieler erzielte in der 80. Minute per Freistoß das Siegtor zum glücklichen 2:1 (1:1) der Werks-Elf am 16. Spieltag gegen Hertha BSC Berlin. Leverkusen rückte mit nun 22 Punkten vorerst auf den sechsten Tabellenplatz vor. Damit liegt Bayer nur noch zwei Zähler hinter dem letzten Uefa-Cup-Rang, den Hertha mit 24 Punkten weiter hält. "Uns fällt ein Stein vom Herzen", gab Trainer Michael Skibbe zu. "Wir haben nicht gut angefangen, aber dann das Spiel kämpferisch noch gut gedreht."
Vor 22.500 Zuschauern in der Leverkusener BayArena hatte Torjäger Marko Pantelic die Gäste zunächst in Führung gebracht (22. ), doch Paul Freier schaffte für Bayer noch den Ausgleich (33.). Weiterer Wermutstropfen für die Gäste war die Gelb-Rote Karte für Sofian Chahed, der von Schiedsrichter Felix Brych (München) in der 88. Minute wegen wiederholten Foulspiels des Feldes verwiesen wurde. "Nach der Führung hat jeder gemacht, was er wollte. Wir haben viel Potenzial, aber wir müssen noch viel lernen", sagte Herthas Nationalspieler Arne Friedrich.
Insgesamt sahen die Fans eine durchwachsene Begegnung, die die Berliner bereits frühzeitig hätten entscheiden können. Vor allem der wieder genesene Pantelic hatte neben seinem Führungstor noch beste Möglichkeiten ausgelassen. So tauchte der Serbe bereits in der 17. Minute frei vor Jörg Butt auf, setzte den Ball allerdings ans Außennetz. In der 29. Minute musste zudem der Leverkusener Schlussmann gegen Pantelic klären.
Sehenswert war allerdings der Führungstreffer von Pantelic, der nach einer Oberschenkelverletzung wieder ins Team gerückt war. Nach einer Flanke von Chinedu Ede war der Stürmer mit einem Schuss aus der Drehung zur Stelle und markierte seinen zehnten Saisontreffer. Der Leverkusener Ausgleichstreffer fiel dagegen aus heiterem Himmel und resultierte aus einem Gastgeschenk der Berliner. Nach einem Schuss von Athirson konnte Hertha-Keeper Christian Fiedler den Ball nur abprallen lassen. Anschließend schaffte es Malik Fathi nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Freier nahm dankend an und traf zum Ausgleich.
"Man merkt der Mannschaft die Verunsicherung an. Insgesamt war das zu wenig. Ab und zu blitzt mal bei uns die Klasse auf, aber da muss mehr kommen", sagte der verletzte Bayer-Kapitän Carsten Ramelow bereits zur Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang machten es die Leverkusener besser. Die Rheinländer übernahmen die Initiative und erspielten sich ein Übergewicht. Dabei hatten Nationalspieler Bernd Schneider mit einer direkt aufs Tor gezirkelten Ecke und Jan-Ingwer Callsen-Bracker mit einem Kopfball an den Pfosten die besten Möglichkeiten der Gastgeber. Belohnt wurden die Leverkusener Bemühungen dann durch Marko Babic, der mit einem Freistoß aus 20 Metern erfolgreich war. "Nie war es leichter, in Leverkusen zu gewinnen. Das war ärgerlich", ärgerte sich Berlins Verteidiger Josip Simunic.
Artikel erschienen am 08.12.2006