Finale für Leverkusen

  • Michael Skibbe hat die Latte hoch gelegt. Vom „wichtigsten Spiel des Jahres“ spricht der Trainer von Bayer 04 Leverkusen vor dem Duell im Uefa-Cup mit Besiktas Istanbul heute Abend in der BayArena (ab 20.15 Uhr, ZDF) und fordert von seiner Mannschaft: „Noch einmal alle Kräfte mobilisieren, über die Leistungsgrenze gehen, läuferisch und kämpferisch alles versuchen“. Die Uhr läuft von der ersten Minute an gegen Leverkusen. Dem elfmaligen türkischen Meister aus Istanbul genügt ein Unentschieden. Leverkusen braucht einen Sieg. Aber sie brauchen eben auch nur diesen einen Sieg, um nach einer schwachen Gruppenphase doch als Dritter der Gruppe B in die Runde der letzten 32 Mannschaften einzuziehen. Der seltsame Modus des zur Saison 2004 / 05 reformierten Uefa-Cups macht solche Konstellationen möglich und widerlegt im Leverkusener Fall die Fußball-These, dass man sich Glück verdienen müsste. Bayer 04 hat es einfach als Kredit bekommen. „Abgesehen vom ersten Spiel in Brügge haben wir kein internationales Niveau gezeigt“, sagt Skibbe. Und in Brügge war es mit dem internationalen Niveau auch nicht weit her, behauptet diese Zeitung.


    Die Spieler sehen solche Dinge eher pragmatisch: „Wenn wir weiterkommen, machen wir uns wenig Gedanken, ob es verdient ist“, sagt Bayer-Torwart Hans-Jörg Butt. „Wenn wir im Uefa-Cup überwintern, dann dürfen wir wirklich noch von einem versöhnlichen Jahresabschluss sprechen, egal wie das letzte Hinrundenspiel in Dortmund ausgeht“, findet Sportdirektor Rudi Völler. Für Leverkusen geht es um Image, um Stimmung, auch um Punkte für Deutschland in der Uefa-Fünfjahreswertung. Bis zu den viel zitierten Einnahmen aus dem internationalen Geschäft dauert es laut Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser noch ein bisschen: „Lukrativ wird es erst ab dem Achtelfinale.“ Die Auslosung der nächsten Runde findet am Freitag statt. Leverkusen würde als Gruppendritter einen Gruppensieger zugelost bekommen: Der Sieger der Bayer 04-Gruppe B (Bukarest oder Tottenham) kann es nicht werden.


    Noch hat Leverkusen in dieser Saison nicht zweimal hintereinander gewonnen. Man könnte das 2:1 über Hertha BSC am Freitag als schlechtes Zeichen deuten. Trainer Skibbe denkt natürlich anders. „Das Spiel gegen Hertha hat uns Auftrieb gegeben“. Die taktische Marschroute beschreibt Mittelfeldspieler Simon Rolfes: „Nicht abwartend spielen, sondern attackieren.“ Im Angriff wird sein Trainer dafür dem ungefährlichen Stefan Kießling den Vorzug vor dem ungefährlichen Andrej Woronin geben. Der Ukrainer Woronin gilt als der bessere Einwechselspieler. Nur eine Änderung gegenüber dem Berlin-Spiel plant Skibbe: Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker muss für Karim Haggui Platz machen


    Während nichts darauf hindeutet, dass es im Fall des Ausscheidens in Leverkusen weniger gemütlich zugehen wird als zuvor, muss Gäste-Trainer Jean Tigana (Frankreich), der auf den verletzten Ex-Kölner Mustafa Dogan verzichten muss, im Fall des Scheiterns eine Trainerdiskussion fürchten. Zwar ist Besiktas Tabellendritter und hat am Wochenende hochüberlegen 2:1 gegen Kayserispor gewonnen. Aber Präsident Yildrim Demiröen verlangt von seinem Team um die Brasilianer Ricardinho und Kleberson: „Für mich zählt nur das Weiterkommen im Uefa-Cup.“


    Aufstellungen, Bayer 04: Butt - Castro, Juan, Haggui, Babic - Freier, Schneider, Rolfes, Athirson - Barbarez - Woronin. - Besik tas Istanbul: Runje - Toraman, Mercimek, Avci, Üzülmez - Tandogan, Kurtulus, Kleberson, Akin, Ricardinho - Nobre.- Schiedsrich ter: Paparesta (Italien).


    KStA

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann