Papadopulos bleibt

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    Dampfmacher kommt über links


    Fußball: Zweitligist TuS Koblenz verpflichtet Emil Noll von Alemannia Aachen - Stürmer stehen ganz oben auf der Wunschliste


    Ein neuer Mann für Zweitligist TuS Koblenz: Emil Noll von Alemannia Aachen wechselt vom Tivoli auf den Oberwerth.


    KOBLENZ. Sportlich gab's für den Fußball-Zweitligisten TuS Koblenz zum Ende der Hinrunde nicht viel zu holen. Vier Spiele, vier Niederlagen, so lautete die Punkte-Nulldiät. Umso erfreulicher, dass die TuS-Verantwortlichen jetzt zumindest auf dem Transfermarkt Boden gut machen konnten. Emil Noll von Alemannia Aachen wechselt mit sofortiger Wirkung nach Koblenz und soll als vielseitiger Spieler auf der linken Seite mit zum Klassenerhalt beitragen. Der 28-jährige Noll, der zwei erfolgreiche Jahre bei der Alemannia verlebte, in dieser Spielzeit indes über sporadische Einsätze nicht hinauskam, erhielt einen Vertrag bis Juni 2008.


    TuS-Coach Milan Sasic freut sich gleich aus zwei Gründen über den gelungenen Transfer. "Zum einen verfügt Emil über enorme spielerische Qualitäten und ist auf der linken Seite variabel einsetzbar. Zum anderen schätze ich seine Einstellung. Er hat bei uns nicht aufs Geld geschaut. Er möchte lieber in der 2. Liga spielen als in der 1. Liga auf der Bank zu sitzen. Das schätze ich", sagte Sasic.


    Noll selbst sieht sich bei der TuS bestens aufgehoben. Leben doch die Koblenzer, ebenso wie Aachen, von der mannschaftlichen Geschlossenheit. "In Koblenz ziehen alle an einem Strang, das gefällt mir", bekannte der "Neue", der sich darauf freut, "endlich wieder spielen zu können und Spaß zu haben".


    Ihren Spaß hätte die TuS gerne auch mit zwei weiteren Neuverpflichtungen gehabt. Doch im Falle der Stürmer Bakary Diakité (FSV Mainz 05) und Michal Papadopulos (Bayer Leverkusen) zerschlug sich der Wechsel zum Aufsteiger im letzten Moment. Mit den Spielern waren sich die Koblenzer schon einig, doch dann legte der abgebende Verein quasi noch sein Veto ein. "Das tat weh", bekannte Sasic offen. Im Falle von Diakité stellte ein Zweitligist in Aussicht, den Stürmer kaufen zu wollen, während die Koblenzer auf ein Leihgeschäft aus waren. Bei Papadopulos stellte Bayer die Ampel in letzter Minute auf Rot. Die Gründe liegen auf der Hand und sind nachvollziehbar: Zum einen ist die Zukunft von Bayer-Stürmer Andrej Voronin ungewiss, zum anderen will Leverkusen nach dem Einzug in die Uefa-Cup-Zwischenrunde für alle Eventualitäten gewappnet sein.


    Ein Ass hat die TuS noch im Ärmel: Tobias Weiß vom VfB Stuttgart steht ganz oben auf der Wunschliste, was Verstärkungen in der Winterpause angeht. Auch hier ist sich der Verein mit dem Spieler einig. Allein, der VfB erbittet sich Bedenkzeit, ob der Klub den talentierten Offensivspieler abgeben möchte. Unterm Strich, so Sasic, "fehlen noch drei Spieler im Kader".


    Klar ist dagegen eine Personalie im Trainerstab von TuS Koblenz. Klaus Süßmeyer wird in der Rückrunde nicht mehr als Co-Trainer an der Seite von Chef-Coach Milan Sasic arbeiten. In den nächsten Tagen werden sich beide Seiten zusammensetzen und über die Zukunft Süßmeyers reden. So viel steht fest: Die TuS will Süßmeyer weiter in die Vereinsarbeit einbinden - nur in anderer Funktion.


    Am 29. Dezember ruft Milan Sasic seine Schützlinge nach einwöchiger Weihnachtspause wieder zum Training zusammen. Es gilt, sich ein Bild über die Fitnesswerte der Spieler zu machen, um dann die Mannschaft im Trainingslager in der Türkei (Beginn: 2. Januar) auf das gemeinsame Ziel Klassenverbleib einzuschwören. Vielleicht können Sasic und Manager Michael Rech bis dahin ja noch den einen oder anderen Neuling begrüßen.


    Klaus Reimann




    Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz Stadt vom 22.12.2006, Seite 13.