VON RALPH ELSEN
(RP) Roque Junior gab gestern nach vielen Monaten der Rehabilitation in Brasilien sein Comeback im Mannschaftskreis bei Bayers Fußballern. Athirson muss noch aussetzen, Voronin dürfte zur Kasse gebeten werden.
Eine gute halbe Stunde vor Beginn des ersten Trainings im neuen Jahr tappte auch der Trainer noch im Dunkeln. Ob denn Roque Junior tatsächlich nach vielen, vielen Monaten der Rehabilitation in Brasilien zum Auftakt beim Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen dabei sein würde? „Ich weiß es noch gar nicht und lass mich gleich selbst mal überraschen“, sagte Michael Skibbe, angesprochen auf den Innenverteidiger, der wegen anhaltender Probleme und Operation an der Achillessehne ein Dauerpatient war im vergangenen Jahr. Um 14.45 Uhr gab’s schließlich Gewissheit, auch für die gespannten Kiebitze: Roque trabte in lässiger Haltung mit hoch gereckten Daumen auf den Platz und absolvierte das komplette Übungsprogramm.
„Ich fühle mich okay, keine Schmerzen mehr“, gab der Weltmeister von 2002, der zuvor vier Einheiten beim FC Sao Paulo mitgemacht hatte, danach zu Protokoll. Step by step, Schritt für Schritt also, wolle er sich wieder an altes Niveau heranarbeiten. Skibbe mag da von der Erwartungshaltung her ebenfalls nichts überstürzen. „Ich bin froh, dass er zurück ist. Und ein gesunder Roque würde uns sehr helfen. Aber man muss erst einmal abwarten, wie seine Achillessehne bei längerer Belastung reagiert“, meinte der Coach, der mit den Seinen im Trainingslager in Rom ab Montag läuferische Grundlagen legen und auch taktisch einiges aufarbeiten will aus der Hinrunde.
Roque macht die Dienstreise nach Italien ebenso mit wie Athirson. Für den Linksfuß ist an Training indes nicht zu denken. Wegen eines doppelten Rippenbruchs, erlitten im letzten Spiel des alten Jahres in Dortmund, hat Athirson noch zwei Wochen absolutes Sportverbot, soll aber die eine Woche im Kreise der Kollegen verbringen. Damit fehlen aus Bayers Aufgebot lediglich Torhüter René Adler und Linksverteidiger Alex Meyer, die sich nach langer Leidensgeschichte beide noch in der Rehabilitation befinden. Juan, der gestern fehlte und auch noch leicht angeschlagen ist, wird am Wochenende zurückerwartet. Heute absolvieren die Leverkusener eine sportmedizinische Untersuchung in Köln.
Ein großes Hallo gab es, als Andrej Voronin mit rund halbstündiger Verspätung auf dem Rasen erschien. Die Kollegen feixten, insbesondere Stefan Kießling, Bayers Kassenwart, schmunzelte mächtig angesichts der gewiss nicht ganz wenigen Euro, die für den zeitlichen Verzug fällig werden.
Butt in der Heimat
In ungewohnter Mission übt sich Jörg Butt. Bayers Torhüter, in Oldenburg geboren, wird am Sonntag Nachmittag in Oldenburg die Auslosung für das Achtelfinale im deutschen Basketball-Pokal vornehmen. Anschließend wird Butt den Baskets Oldenburg die Daumen drücken im Bundesliga-Duell mit den Eisbären Bremerhaven.
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