„Ohne Hast und Eile“

  • VON UDO BONNEKOH

    (RP) Im Trainingslager in Rom arbeitet Michael Skibbe ab heute an der Form der Leverkusener. Wolfgang Holzhäuser führt derweil sondierende Gespräche für die Zukunft mit Rudi Völler, mit dem Trainer und einigen Spielern.


    Das ist nun wirklich nur was für ausgesprochene Frühaufsteher. Um sechs Uhr heute Morgen schon mussten die Leverkusener Profis in der BayArena parat stehen, fertig zur Abfahrt nach Düsseldorf, von wo ein LTU-Flieger die Bayer-Reisegesellschaft um acht nach Rom brachte. Und lange schlafen werden die Bayer-Fußballer auch in den nächsten Tagen nicht können. Überwiegend drei Mal Training haben Coach Michael Skibbe und sein Assistent Peter Hermann bis zum Wochenende angesetzt, bis zum Rückflug am Sonntag. Dann sollen die Grundlagen gelegt sein für eine erhofft starke Bundesliga-Rückrunde und für die erst mal zwei Aufgaben im Uefa-Cup gegen Blackburn Rovers. „Es gibt schließlich Vieles, was wir besser machen müssen als in der ersten Halbserie. Da haben wir ja am Ende Glück gehabt, dass wir das mit den zehn Punkten aus den letzten vier Spielen und dem Sieg gegen Istanbul noch so geregelt bekommen haben“, sagt Kapitän Carsten Ramelow.


    In den Tagen von Rom aber geht es nicht nur um körperliche Ertüchtigung und taktische Unterweisungen. Einige Verträge laufen im Sommer schließlich aus, und da haben sich die Trainingslager zum Jahresanfang schon immer auch als Konferenz-Zeit angeboten. „Wir werden Gespräche führen“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, „wir werden das ohne Hast und Eile tun, ohne zeitlichen Druck, ohne Zwang zum Abschluss.“


    Wer sich da zusammen setzen wird, ist klar. Offen ist nach wie vor trotz aller positiven Tendenz die Entscheidung bei Rudi Völler, ob er als Sportdirektor bei Bayer bleibt. „Wir werden darüber reden, wie sich die sportliche Zukunft in Leverkusen gestalten lässt“, erläutert Völler, der natürlich internationale Ausrichtung im Sinn hat.


    Mit Michael Skibbe ist ebenfalls über eine weitere Kooperation zu sprechen, der Kontrakt des Fußball-Lehrers endet am 30. Juni 2007. Und auch die Zusammenarbeit mit einigen Profis ist erst einmal bis zum Sommer befristet. Dazu zählen von den aktuellen Stammkräften Andrej Voronin, Marko Babic und Paul Freier. „Das wird natürlich auch Gesprächsthema sein“, sagte Holzhäuser. Unterdessen versucht Roque Junior in Rom nach langer Absenz wegen seiner Achillessehnen-Operation erst mal wieder Anschluss an das Niveau der Gruppe zu finden, ehe klar sein kann, ob es für den Innenverteidiger eine Zukunft in Leverkusen geben kann. Bis jetzt hat Roque bei den Übungseinheiten keine Beschwerden.


    Problemfrei kann gegenwärtig auch Carsten Ramelow arbeiten, den im Schlussspurt der Hinrunde eine Knöchelverletzung zum Spielverzicht zwang. „Es ist ganz wichtig, dass wir uns jetzt ohne Schwierigkeiten vorbereiten, vielleicht können wir dann ja noch ein Wörtchen mitreden, was vordere Plätze anbelangt“, bekräftigte der Kapitän.


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