Rom - Simon Rolfes (24) probierte sich im Allgäuer Schnee auf dem „Idiotenhügel“, Stefan Kießling (22) entspannte (ohne Skier) in Sölden. Tranquillo Barnetta (21) zog‘s in die Schweiz zu den Eltern, und Fredrik Stenman (23) grübelte daheim in Schweden.
Vier hoffnungsvolle Bayer-Profis, eine Gemeinsamkeit: Alle waren mit großen Hoffnungen in die Saison gestartet. Doch das Quartett der Hoffnung wurde zu einem verzweifelten Viererpack. „Wir hatten einige, die in der Hinrunde nicht konstant waren oder gar enttäuschten“, sagt Trainer Michael Skibbe.
Da ist der Schwede Stenman. Den schnappte sich der Coach gestern. „Er muss jetzt noch mal aus der Höhle kommen“, fordert er. Zwar lehnte der Klub Anfragen aus der Heimat und aus Belgien ab. „Aber er hat eine ganz schwache Hinrunde gespielt. Jetzt muss er sich zeigen.“
Das gilt auch für Barnetta. Der Schweizer Shooting-Star fiel ebenfalls in ein Loch. „Das war fast zu erwarten. Die WM, ein Virus, eine Sprunggelenksverletzung. Ihm tat die Pause hoffentlich gut“, sagt Skibbe.
Genau das hofft auch Stefan Kießling. „Ich hatte in Österreich das Handy aus, habe kein Wort über Fußball gesprochen. Ich war wieder richtig heiß auf den Ball.“ Das sieht man in jedem Training. „Für ihn waren die beiden Tore gegen Bayern und Dortmund extrem wichtig“, glaubt Sportchef Völler.
Der setzt auch große Hoffnungen in Simon Rolfes. „Bei ihm war das Loch in der Mitte der Vorrunde. Im Dezember zeigte die Kurve schon deutlich nach oben.“
In der Tat. „Ich war irgendwann einfach platt, keine Ahnung warum. An der WM kann es eigentlich nicht gelegen haben – obwohl ich auch alle Spiele am Fernseher gesehen hab“, grinst der Ex-Aachener.
Jetzt soll es mit Krisen für die Bayer-Diamanten vorbei sein. Rolfes: „Wir müssen am Limit spielen, um in der Liga und im UEFA-Cup unsere Ziele zu erreichen. Da können wir uns keine Löcher mehr erlauben."