Puzzle fast fertig

  • VON UDO BONNEKOH


    (RP) In der Leverkusener Mannschaft sind trotz des Ausfalls von Carsten Ramelow gegenwärtig nur zwei Positionen vakant. Michael Skibbe strahlt Zuversicht aus und zeigt sich erstaunt über Roque Juniors Verfassung


    Das obligate Kulturprogramm in einer solch hinreißenden Stadt wie Rom erledigten sie mangels ausreichender Zeit im Schnelldurchgang: Petersplatz, Engelsburg, Pantheon, Trevi-Brunnen, Piazza Navona.


    Die Leverkusener Gesellschaft verschaffte sich in einem Moment des Müßiggangs wenigstens ein paar flüchtige Eindrücke und konnte sich dennoch ein Bild machen, warum Bayers Sportdirektor Rudi Völler und seine Frau Sabrina sich zu diesem Ort hingezogen fühlen.


    „Überwältigend“, meinte Trainer Michael Skibbe nach der Besichtigungstour in aller Knappheit. „Faszinierend“ fanden auch die Spieler das Gesehene, die sich ansonsten nur schwerlich begeistern lassen für geschichtsbeladene Sehenswürdigkeiten.


    Für Skibbe und das Team bedeutete der Ausflug vom Trainingsquartier „La Borghesiana“ ins Zentrum italienischer Schönheit natürlich nur eine angenehme Abwechslung von der konzentrierten Arbeit. Und Leverkusens Coach lobte zum Abschluss der Dienstreise an den Tiber die Angestellten. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir eine gute Rückrunde spielen“, sagte Skibbe, „wir haben uns vor allem in unserem Defensivverhalten verstärkt.


    Das war ein Schwerpunkt in den Übungseinheiten.“ Der Fußball-Lehrer ist nach wie vor davon hingerissen, in welch prächtiger Verfassung sich Roque Junior nach derart langer Verletzungspause präsentiert. „So etwas habe ich in meiner Trainerlaufbahn noch nie erlebt“, betonte Skibbe, „Roque macht einen absoluten fitten Eindruck.“ Morgen im Test beim Oberligisten Bergisch Gladbach soll der Brasilianer mitmachen.


    Als erhebliche Störung seiner sportlichen Planungen empfand Skibbe natürlich den Ausfall von Carsten Ramelow, der sich morgen im Merheimer Klinikum den rechten Außenmeniskus operieren lässt. „Wir mussten jetzt Nägel mit Köpfen machen, weil die Schmerzen nicht nachließen“, sagten Trainer und Ramelow unisono. Vier Wochen ungefähr wird der lange Blonde fehlen.


    Das übliche Personal-Puzzle vor Beginn der Halbserien ist dennoch fast fertig. Zwei Plätze nur sind noch vakant. Athirson wird nach seinem Rippenbruch bis zum Rückrunden-Start in Aachen nicht fit, ob Roque Junior schon so weit kommt, ist abzuwarten.


    „Die Spieler, die in der Hinrunde die letzten vier Bundesliga-Partien so erfolgreich bestritten haben, bekommen einen Bonus“, erklärt Skibbe. Ramelow fehlte zu diesem Zeitpunkt bereits, Bernd Schneider wirkte da mit Simon Rolfes in der Zentrale. Tranquillo Barnetta ist erster Kandidat für Athirsons Posten, Karim Haggui derjenige als zweiter Innenverteidiger neben Juan.


    Und vorne? „Da hat Andrej Voronin noch Vorteile“, sagt Skibbe, „aber er wird von Stefan Kießling schwer unter Druck gesetzt. Die Konkurrenz ist wieder groß.“


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