Wolfsburg hält Anschluss ans Tabellenmittelfeld
Nationalspieler Mike Hanke gelang bereits im ersten Abschnitt ein Doppelpack für die engagiert agierenden Wolfsburger. In der zweiten Hälfte zog sich die Augenthaler-Elf zurück, doch Bayer schaffte nur noch den zwischenzeitlichen Ausgleich durch ein umstrittenes Eigentor von van der Heyden. Fast im Gegenzug sorgte Klimowicz aber für die Entscheidung zugunsten des VfL.
Erstmals ließ Trainer Klaus Augenthaler Marcelinho hinter den Spitzen agieren. Hanke rückte anders als beim 2:2-Remis gegen Frankfurt für Karhan als zweiter Angreifer neben Klimowicz. Bei Bayer ersetzte Coach Michael Skibbe den Gelb-Rot-gesperrten Castro auf der rechten Außenverteidigerposition durch Barnetta, der im Vergleich zum 0:2 gegen Werder Bremen aus dem Mittelfeld zurückgezogen wurde. Kießling kam neu in die Mannschaft und agierte zusammen mit Freier als hängende Spitze hinter Voronin.
Beide Teams waren von Beginn an um Offensive bemüht, doch zeigten sich die Wolfsburger bei ihren Angriffsversuchen deutlich präziser und druckvoller. Nach einer guten Viertelstunde gelang Hanke die Führung, nachdem Marcelinho zuvor mit zwei Freistößen für Gefahr gesorgt hatte. Wunderbar von van der Heyden einsetzt, setzte sich Krzynowek auf der linken Seite durch und flankte aus vollem Lauf nach innen. Der Nationalstürmer vollendete im Strafraum wuchtig (16.).
Auch danach blieben die Niedersachsen gefährlicher. Hanke schloss nach schönem Zuspiel von Klimowicz zu früh ab. Wenige Minuten später kam der Argentinier nach einer erneut maßgenauen Flanke von Krzynowek einen Schritt zu spät. Ein Geniestreich von Voronin leitete dann den Ausgleich ein. Der Ukrainer verlängerte ein hohes Zuspiel aus dem Mittelfeld mit der Brust in den Lauf von Kießling, der halbrechts im Strafraum trocken mit rechts neben den linken Pfosten abschloss (29.).
Knapp sechs Minuten später hatte der VfL Glück, dass Leverkusen das Spiel nicht komplett drehte, denn Schiedsrichter Kircher ließ nach hartem Einsteigen von Hofland gegen Voronin im Strafraum vor Jentzsch weiterspielen (35.). Nur zwei Minuten später waren es dann die "Wölfe", die erneut in Führung gingen. Hanke setzte sich im Kopfballduell mit Barnetta klar durch und köpfte platziert ins rechte Toreck (37.). Kurz vor der Pause gelang Klimowicz gar der vermeintlich dritte Wolfsburger Treffer, der allerdings wegen Abseits zurecht nicht anerkannt wurde. Trotz des nicht gegebenen Elfmeters war die Führung der Niedersachsen zur Halbzeit aufgrund der besseren Chancen nicht unverdient.
Für den Gelb-Rot-gefährdeten Haggui brachte Bayer-Trainer Skibbe nach der Pause Callsen-Bracker. Sein Gegenüber Augenthaler ersetzte Menseguez durch den defensiver orientierten Karhan. Ein Wechsel, der das VfL-Motto des zweiten Durchgangs vorgab. Fast nur noch in die eigene Hälfte zurückgezogen lauerten die Wolfsburger lediglich auf Konter. Bayer kam druckvoll aus der Kabine, konnte jedoch aus Mangel an kreativen Ideen kaum Gefahr vor dem Tor von Jentzsch erzeugen.
Nach wenig ereignisreichen ersten 25 Minuten in der zweiten Hälfte wurde es plötzlich turbulent. Zunächst gelang Bayer der umstrittene Ausgleich. Schneider zirkelte einen Freistoß von der linken Seite an die Unterkante der Latte. Von van der Heyden prallte der Ball Richtung eigenes Tor und wurde nach Meinung des Referee-Gespanns von Jentzsch erst hinter der Linie gestoppt (71.). Doch der VfL antwortete fast im direkten Gegenzug. Karhan bugsierte den Ball im Bayer-Strafraum etwas glücklich zum völlig freistehenden Klimowicz, der nur noch einschieben musste (72.). Weitere zwei Minuten später zeigte Kircher Freier nach hartem Einsteigen von hinten gegen Krzynowek die Rote Karte (74.).
Zwar drängte Bayer auch mit nur noch zehn Mann auf den erneuten Ausgleich, konnte jedoch keine hochkarätigen Gelegenheiten mehr herausspielen. Während sich Wolfsburg vor dem Niedersachsen-Derby am Freitag in Hannover etwas Luft auf die Abstiegsränge verschafft hat, muss Leverkusen am Samstag gegen Frankfurt nach der zweiten Niederlage in Serie dringend punkten, um den Anschluss an die UEFA-Cup-Plätze nicht zu verlieren.