Daum-Frust wegen Meier?

  • Daum-Frust wegen Meier?


    München - Christoph Daum und Rudi Völler haben sich ausgesprochen und verstehen sich wieder, auch dank Reiner Calmund.


    Der ehemalige Bayer-Geschäftsführer agierte als Vermittler zwischen dem Leverkusener Sportdirektor und dem Kölner Trainer.


    "Dickste Friedenstaube der Welt"


    "Ich habe als dickste Friedenstaube der Welt direkt mit beiden telefoniert", erklärte "Calli". "Logisch, sind doch beide meine Freunde."
    "Wir haben ein paar Dinge besprochen", sagte der Völler. "Wir werden, wenn Ruhe eingekehrt ist, uns treffen und alles klären."


    "Völler hat Recht"


    Völler und Daum waren nach der Bekanntgabe des Wechsels von FC-Stürmer Patrick Helmes zu Bayer aneinander geraten.


    "Beide haben mir erklärt, dass sie überreagiert haben", sagte Calmund. "In der Vertragssache Helmes hat allerdings Völler Recht."


    Leverkusen ist offenbar kein Fehlverhalten in den Vertragsgesprächen mit dem 22-Jährigen vorzuwerfen.


    FC-Manager Michael Meier sieht das anders und will die abgeschlossenen Verträge überprüfen lassen.


    FC versäumt Verlängerung


    Daums Frust könnte sich in Wahrheit gegen seinen eigenen Vorgesetzten richten.


    Der Vorwurf: Meier hatte die Option auf Vertragsverlängerung erst zu spät wahrgenommen, was dem Nachbarn von der anderen Rheinseite gemäß den Regeln erlaubte, mit dem Spieler in Verhandlungen zu treten.


    Der Wechsel wurde folglich durch ein vermeintliches Versäumnis der FC-Verantwortlichen ermöglicht.


    Meier sucht die Schuld jedoch abwechselnd bei Helmes-Berater Gerd vom Bruch, Rudi Völler, Wolfgang Holzhäuser und sogar dem Spieler selbst.


    Mit dem Ergebnis, dass sich auch die Fans gegen den immer noch momentan besten FC-Torschützen wenden.


    FC-Fans beschimpfen Helmes


    So präsentierten die Anhänger am Sonntag beim 1:0 im Heimspiel gegen Carl-Zeiss Jena zahlreiche Spruchbänder mit teilweise üblen Beleidigungen (u.a. "Patrick Helmes Bomber der Liga??? Charakterschwein, verpiss dich und komm nie wieder").


    Erreicht haben die Kölner Verantwortlichen damit, dass der Spieler, den sie nun per Option bis 2008 weiterverpflichteten, kaum noch tragbar ist.


    Die von Daum geforderten 20 Millionen Euro Ablöse für einen Wechsel bereits nach dieser Saison erschweren ein frühzeitiges Ende des Transferstreits zusätzlich.


    Torjäger vor Comeback


    Helmes selbst soll nach auskuriertem Mittelfußbruch demnächst wieder für den 1. FC Köln auflaufen.


    "Freitag in Braunschweig ist er im Kader, nachdem es beim Abschlusstraining am Samstag noch nicht reichte - vor allem in den Zweikämpfen", erklärte Daum. "Wenn er aufläuft, wird er alles geben. Und wenn er trifft, feiern ihn die Fans auch wieder."


    Nach den Reaktionen der Fans am Sonntag ist dies jedoch mehr als fraglich.


    Bastian Hahne


    sport1