Wenn ich mich recht erinnere, hatte die Niederlage bei der Neuansetzung in Turin weitere Folgen. Der DFB kannte kein Erbarmen und so mußte der Bayer schon am Samstag 15:30 in Bremen antreten und ließ prompt die Punkte dort. Das waren Punkte die am Ende der Saison zur Meisterschaft fehlten.
War es damals ein Thema, das Bremen Spiel zu verschieben..?
War es damals ein Thema, das Bremen Spiel zu verschieben..?
Ja, gab mächtig Ärger. Aber hat keinen interessiert. Wären wie die Bayern gewesen, das Spiel wäre verlegt worden.
Mit einem Unentschieden heute würde dieser "Ewigkeitsbestand" in Sachen Serie an Spielen ohne Niederlage eingestellt, mit einem Sieg gar hinsichtlich der Siegbilanz übertroffen. Dein Post ist gerade mal 19 Monate her.
Mehr als 25 Pflichtspiele ohne Niederlage wäre schon ne Hausnummer für die Geschichtsbücher.
Da dürfte die neue Rekordserie gern auch wesentlich deutlicher ausfallen.
Das Knacken der anderen 1978er Rekordserie von 16 Pflichtspielsiegen in Folge heben wir uns aber als Sahnehäubchen für ein andermal auf.
Am besten mindestens 17 Siege zum Ende einer Saison, das wäre noch besser als Wolfsburg bei seiner Meisterschaft 2009.
Die Wölfe haben damals ihre letzten 14 Bundesliga-Spiele ausnahmslos alle gewonnen.
Unabhängig von den allwöchentlichen Momentaufnahmen und dem weiteren Saisonverlauf darf einer der wichtigsten Effekte der derzeitigen Bayer 04-Epoche keinesfalls unerwähnt bleiben:
Der durch die beherzte und hingebungsvolle Art und Weise Fußball zu spielen ausgelöste Tsunami einer Massenbegeisterung von Menschen, welche sprichwörtlich ihresgleichen sucht.
Von seinem Quellgebiet in den Schweizer Alpen bis zu seiner Mündung in die Nordsee liegen unzählige Städte im Einzugsbereich des Rheins.
Dutzende von in diesen Städten beheimateten Vereinen haben den Fußball in Deutschland in seiner fast 125jährigen Geschichte entscheidend mitgeprägt.
Ja, auch eine ganze Menge Titel wanderten an den Rhein.
Allein, die wenigsten davon gingen mit einem weit über die Stadt- geschweige denn Landesgrenzen hinausgehenden Flächenbrand kollektiver Fußballbegeisterung einher.
Nur von einem dieser rheinischen Vereine ist eine Epoche bekannt, in der seine gleichermaßen unwiderstehlich mitreißende Art zu kicken die Massen derart elektrisiert hat, wie es die Werkself mit Trainer Xabi Alonso tut.
Nicht nur entlang des Rheins, sondern genau wie auch jetzt wieder in ganz Deutschland, Europa, der gesamten gebannt zuschauenden Welt.
Bereits über ein halbes Jahrhundert ist es her, als besagtem Team, der Fohlenelf mit Trainer Hennes Weisweiler, ein ebenbürtiges Kunststück gelang.
Vom Aufstieg Mitte der 1960er bis weit in die 1970er Jahre machte ihr Fußball jede/n kirre, ob er/sie wollte oder nicht.
Es wird für die Werkself schwer, sehr schwer sein, eine auch nur annähernd nachhaltige Epoche des puren Fußball-Enthusiasmus zu entfachen.
Um so mehr sollten alle, die sich am nunmehr hell strahlenden Licht der im Oktober 2022 entzündeten Flamme ergötzen, das in dieser Zeit Erlebte als einmalig zu schätzen und zu würdigen wissen.
