Schiedsrichter - Thread

  • Und diese Zahlen beinhalten natürlich auch nicht, wie oft der Videoschiedsrichter NICHT eingegriffen hat, obwohl er es hätte tun müssen, was die Quote NOCH schlechter macht. Und die ganze Sache intransparent.

    Genau das ist der springende Punkt. Nehmen wir die Beispiele 27 und 36 als gegeben an. Sieht aus wie 75%. Hat der VAR jedoch weitere 36 Fehler fälschlicherweise nicht erkannt, reden wir von 25%. Und das ist qualitativ eine ganz andere Welt!



    Man geht sicher mit der Vorgabe ins Spiel, ALLE klaren Fehlentscheidungen zu korrigieren. Da dies aber weiterhin von Menschen und nicht von Maschinen durchgeführt wird, bleiben Fehler möglich. Menschliche Fehler kannst du aber schlecht in Prozentzahlen vorhersagen.

    Niemand will etwas vorhersagen. Nochmal: Wenn so eine einschneidende Maßnahme eingeführt wird, dann muss man doch ein Ziel damit verfolgen. "So viel wie möglich" ist schön und gut, hilft dir aber nicht weiter, wenn du am Ende entscheiden möchtest, ob du das nun im Weltfussball einführen willst, oder nicht. Am Ende der Saison wird die FIFA den DFB nach eine Stellungnahme zu diesem Pilotprojekt in der Liga fragen und u.a. basierend auf diesem Feedback wird sie dann nämlich genau das entscheiden müssen. Ich kann mir wirklich viel vorstellen, aber dass z.B. der englische Verband glücklich mit der Aussage "wir haben so viel wie möglich an Fehlern eliminiert" sein würde - das glaube ich kaum. Wir reden hier vom Profifussball und nicht vom Kleintierzüchterverein Rheindorf-Nord (ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen), da sollte man also schon erwarten, dass mit einen gewissen Maß an Professionalität an die Sache herangegangen wird.

  • Kann mich momentan nicht mit dem Video-Schiri anfreunden. Das mag emotionale Hintergründe haben (das Gefühl sich häufiger betrogen zu fühlen), aber trotz Allem. Meine nicht mal expliziet die Wendell Szene. Denn im Nachinein und nüchtern betrachtet ist es schon gerechtfertigt. Aber für mich sind zum einen die Grenzen sehr schwammig und zum anderen wird es nicht konsequent umgesetzt.
    1. die Szene des 1:0 der Bremer gegen Stuttgart. Schwalbe, Freistoß daher falsch, führt aber direkt zum Tor. Laut irgendeinem Bericht kein Fall für den VAR, da das Spiel direkt weiter lief. Also wenn ich grundsätzlich schnell handel, erspare ich mir Korrekturen des VAR. Das wäre für mich auch ein Fall für den VAR gewesen. Unabhängig davon, ob das Spiel lief, hier die Frage: wie weit wird zurück gegangen bei der Betrachtung? Man nehme unser Spiel gegen RBL und dem Abseits vor der roten Karte. Oder unser Spiel gegen Hoffenheim (Foul gegen Henrichs) und Köln (Handspiel Bailey). Wie weit geht man den nun zurück. Gefühlt mal so, mal so.
    2. Ungleiche Linien. Komische Betrachtungen einzelner Szenen. Schalke-Wob...die (möglichen) Elfer-Situationen. Selbes Spiel, sehr komisch angewandt.
    3. Das Tor damals von Dortmund gegen Köln ist eigentlich eine Frecheit. So sehr ich das damals lustig fand (weil Köln), umso schlimmer finde ich das bei neutraler Ansicht auf die Dinge. Ändert nichts daran, dass Dortmund vermutlich so oder so gewonnen hätte. Aber zu pfeifen und dann auf einmal doch das Tor zu geben. Finde ich ungünstig. Bisher zum Glück einmalig.


    Wenn ich sehe, wie Bayern im Pokal gegen Leipzig davon profitiert hat und Köln dagegen benachteiligt wurde...finde das trotz 36 weniger Fehlentscheidungen bedenklich. Vor Allem wäre hier die Frage, wären diese 36 Fehlentscheidungen so getroffen wurden, wenn es den VAR nicht gäbe? Unter Umständen pfeiffen die Schiris einfach anders in dem Wissen, wenn es falsch ist, bekomme ich schon eine Info.


    Zudem nimmt das keinen Einfluss auf die Spielführung des Schiris, die ebenfalls ein Spiel entscheiden können. Taktische Fouls der Dortmunder wurden kaum gepfiffen. Ggfs. wäre es so zu Gelb-Rot gekommen. Allein bei dem 19er des BVBs am Samstag sind mir in der 2. Halbzeit 2 taktische Fouls aufgefallen...weiß gerade nicht, ob der überhaupt gelb gesehen hat. Das hat also ebenfalls entscheidenen Anteil, wird aber komplett außen vorgelassen.


    Bei wirklich glasklaren Fehlentscheidungen (damals bei der WM 2010 das nicht gegebene Tor der Engländer gegen Deutschland, wobei es da die gut funktionierende Torlinientechnik gibt), also wirklich glasklaren Entscheidungen (Spieler verwechselt bei einer Roten z.B.) könnte ich damit leben. Das meiste sind für mich bisher kann-Entscheidungen.

  • 1. die Szene des 1:0 der Bremer gegen Stuttgart. Schwalbe, Freistoß daher falsch, führt aber direkt zum Tor. Laut irgendeinem Bericht kein Fall für den VAR, da das Spiel direkt weiter lief. Also wenn ich grundsätzlich schnell handel, erspare ich mir Korrekturen des VAR. Das wäre für mich auch ein Fall für den VAR gewesen. Unabhängig davon, ob das Spiel lief, hier die Frage: wie weit wird zurück gegangen bei der Betrachtung? Man nehme unser Spiel gegen RBL und dem Abseits vor der roten Karte. Oder unser Spiel gegen Hoffenheim (Foul gegen Henrichs) und Köln (Handspiel Bailey). Wie weit geht man den nun zurück. Gefühlt mal so, mal so.


    Laut DFB werden Freistöße sowieso nicht untersucht bzw. korrigiert. Das wäre auch kaum möglich, bei so vielen Fouls. Man kann auch nicht nach jedem Foul auf eine Beurteilung des Videoschiedsrichters warten. Deshalb finde ich es richtig, wenn die nicht beurteilt werden. Mit der Ausführung entsteht dann ja auch eine neue Spielsituation.


    Das Handspiel von Bailey war unmittelbar vor dem Treffer, da er kurz darauf der Vorbereiter war, also dieselbe Spielsituation und damit eine ganz andere Situation als beim Bremen-Spiel. Das Foul an Henrichs war in den Videosequenzen nur zu erahnen und auf Verdacht wird nix korrigiert.

    2. Ungleiche Linien. Komische Betrachtungen einzelner Szenen. Schalke-Wob...die (möglichen) Elfer-Situationen. Selbes Spiel, sehr komisch angewandt.


    Die Handspielregel ist ein Thema für sich. Das hat mit dem Videoschiedsrichter nicht wirklich etwas zu tun, da entscheidet scheinbar jeder Schiedsrichter anders.

    3. Das Tor damals von Dortmund gegen Köln ist eigentlich eine Frecheit. So sehr ich das damals lustig fand (weil Köln), umso schlimmer finde ich das bei neutraler Ansicht auf die Dinge. Ändert nichts daran, dass Dortmund vermutlich so oder so gewonnen hätte. Aber zu pfeifen und dann auf einmal doch das Tor zu geben. Finde ich ungünstig. Bisher zum Glück einmalig.


    Das ist so eine Szene, auf die dich keine Simulation oder Testphase vorbereitet. Der Ball wäre so oder so rein gegangen, egal ob er nun vor dem Überqueren der Torlinie oder danach gepfiffen hat. Das Tor nicht zu geben fände ich genauso befremdlich wie es zu geben. Wird so wahrscheinlich nicht mehr vorkommen, auch weil Schiedsrichter es jetzt eher vermeiden werden, früh zu pfeifen.

    Wenn ich sehe, wie Bayern im Pokal gegen Leipzig davon profitiert hat und Köln dagegen benachteiligt wurde...finde das trotz 36 weniger Fehlentscheidungen bedenklich. Vor Allem wäre hier die Frage, wären diese 36 Fehlentscheidungen so getroffen wurden, wenn es den VAR nicht gäbe? Unter Umständen pfeiffen die Schiris einfach anders in dem Wissen, wenn es falsch ist, bekomme ich schon eine Info.


    Im Pokal gibt es doch keinen Videobeweis. Sonst wäre das Bayern-Leipzig-Spiel womöglich anders ausgegangen.

    Zudem nimmt das keinen Einfluss auf die Spielführung des Schiris, die ebenfalls ein Spiel entscheiden können. Taktische Fouls der Dortmunder wurden kaum gepfiffen. Ggfs. wäre es so zu Gelb-Rot gekommen. Allein bei dem 19er des BVBs am Samstag sind mir in der 2. Halbzeit 2 taktische Fouls aufgefallen...weiß gerade nicht, ob der überhaupt gelb gesehen hat. Das hat also ebenfalls entscheidenen Anteil, wird aber komplett außen vorgelassen.


    Was denn jetzt? Willst du mehr Eingriffe durch den Videobeweis? Halte ich nicht für sonderlich förderlich. Für taktische Fouls brauchst du den sowieso nicht, das kann der Schiedsrichter auf dem Feld schon ganz alleine (falsch) entscheiden. Da würde ihm auch kein Video helfen.

    Bei wirklich glasklaren Fehlentscheidungen (damals bei der WM 2010 das nicht gegebene Tor der Engländer gegen Deutschland, wobei es da die gut funktionierende Torlinientechnik gibt), also wirklich glasklaren Entscheidungen (Spieler verwechselt bei einer Roten z.B.) könnte ich damit leben. Das meiste sind für mich bisher kann-Entscheidungen.

    Kann-Entscheidungen werden nicht korrigiert. Ob es für dich welche sind, ist da irrelevant. Dafür gibt es Schiedsrichter.

  • zu 1.). würde es nicht wenn Sinn machen, Freistöße mit direkter Torfolge zu überprüfen? Bin grundsätzlich gegen weitere Einmischungen (komme da nacher mit den taktischen Fouls noch zu). Das meine ich mit Grenze. Wenn man jedes Foul um den Strafraum vorher seziert, geht das Spiel bald 110 Minuten (inkl. Nachspielzeit), andererseits wäre es streng genommen sehr ärgerlich wegen einem unberechtigten Freistoß (der zum Tor führt), zu verlieren. Daher finde ich es schwierig, wann eingegriffen wird und wann nicht.


    Das Handspiel war zwar unmitelbar davor, jedoch lagen ja noch etliche Meter (eigene Hälfte mittig bis zum gegnerischen Tor) dazwischen. Theoretisch gesehen: Der Spieler nimmt den Ball an der eigenen Eckfahne mit der Hand mit, dann lassen alle Gegenspieler und Torwart den Spieler frei durch, weil müsste ja abgepfiffen werden. Das ist mehr als überspitzt formuliert, aber so könnte man ja praktisch das spielen einstellen. Gut, über die Henrichs-Szene lässt sich streiten.
    E: die Frage ist hier, wie weit kann man zurückgehen? Gibt es da eine Begrenzung auf Sekunden? Gibt es die Einschränkung, dass diese Szene hätte geklärt werden können?


    zu 2.) Du hast Recht, Handspiel ist eine Sache für sich. Müsste mir die Szenen später zuhause nochmal angucken, meine aus dem Kopf aber, dass eine (gefühlt) eindeutige Szene nicht gepfiffen und eine weniger eindeutige Szene gepfiffen wurde. Da hätte der VAR ja "Gerechtigkeit" walten lassen.


    Mit dem Bayern Pokalspiel hab ich gerade den kompletten Denkfehler gehabt, mein Fehler.


    zu den taktischen Fouls: (persönlich) Bin klar gegen noch mehr Einflussnahme. Worauf ich hinaus wollte ist, dass gesagt wird, das Spielentscheidende Szenen (so verstehe ich das) betrachtet werden. Theoretisch gesehen, könnten (nicht gewertete) Taktische Fouls spielentscheidened sein. Also müsste dieser Logik nach eingegriffen werden. Bin selber aber froh, dass es nicht der Fall ist. Hasse im Stadion den VAR. Daher auch meine (jetzige) Contra-Haltung zu der momentanen Situation.
    Ich denke, es gibt auch objektiv Kann-Entscheidungen. Denn es gibt Situationen wo man sagen kann, man kann es nach Regeln als z.B. Foul sehen, aber man kann es auch eben nicht als Foul sehen. Werden diese Kann-Entscheidungen aus dem Spiel heraus gewertet, ist es das eine (wenn es zu unseren Ungunsten gewertet wird, würden sich vermutlich trotzem viele aufregen), wird diese Kann-Entscheidung nach Ansicht der Bilder gewertet, wird ja aus eine bewusste Entscheidung pro/contra abgegeben. Denn wie viele Situationen gibt es, wo man erst nach mehrmaligen betrachten mit der Lupe immer noch nicht 100% sagen kann, ja es ist Foul/Abseits/Platzverweis. Es kann sein, dass ich mich gerade in einen Denkfehler verenne. So sehe ich das Stand jetzt.


    Finde die Torlinientechnik im Vergleich viel besser. Entweder es ist ein Tor, oder eben nicht. Direktes Signal zum Schiri ohne Unklarheiten.


    Wenn das wirklich so beim VAR angewendet werden würde...da ist es in meinen Augen noch zu schwammig. Das kann theoretisch in 3 Jahren anders aussehen und es ist das normalste, dass es den VAR so in der Form gibt.

  • Das Handspiel von Bailey war aber in der eigenen Hälfte. Von wo an soll ein Tor anerkannt werden? Wird bald uns ein Tor anerkannt weil der Einwurf davor im Feld ausgeführt wurde?
    Wo ist die Grenze? Bis du was als VAR findest?


    Bender wird abgeräumt, Gelb eine Minute später. Castro wird abgeräumt, Gelb. Unterschied, hier liegt Castro noch im Feld, Bender auch aber mit Vorteil geht es weiter. Nur Wendell bekommt Rot, und der BVB Spieler? Genau... kein VAR. Nur war das Spiel zum gleichen Zeitpunkt unterbrochen. Es war also beides noch zu bewerten.


    Castro eine Woche zuvor... Kein Rot obwohl schlimmer wie Wendell abgeräumt den Gegner.


    Nein BigB, du musst hier nicht Neutral sondern Anti Bayer04.

  • @ Fliegende Löwin:


    Zu 1)


    Willst du Freistöße erst ausführen lassen und dann bei Torerfolg kontrollieren, ob es ein Freistoß war? Das wäre ja geradezu asozial. Funktioniert also nicht. Deshalb werden die gar nicht erst dahingehend überprüft. Und wie du schon schriebst, würde das Spiel dann 110 Minuten dauern.


    Was Bailey angeht weiß ich nicht, ob es da eine Begrenzung und wie weit man zurück geht. Da Bailey in diesem Fall aber Vorbereiter war und sich mit dem Handspiel einen Vorteil verschafft hat, finde ich die Aberkennung richtig. Hätten zwischen Handspiel und Tor noch zwei, drei Abspiele stattgefunden, wäre das vielleicht anders entschieden worden. Aber das ist nur Spekulation meinerseits. Irgendwo gibt es vom IFAB bestimmt eine Regel dazu.


    Was ist denn ein spielentscheidendes taktisches Foul? Und wie gesagt, braucht man für die Ahndung eines taktischen Fouls keinen Videobeweis. Das sieht jeder Schiri, ob es taktisch war oder nicht. Und der entscheidet dann. Sollte er das nicht mehr ohne Assistenz können, kann er auch ganz weg.


    Im Gegensatz zur Torlinientechnik ist der Videoschiedsrichter nun mal ein Mensch. Mit Technik alleine geht das nicht.


    @ Stammtisch Trainer


    Natürlich ist auch das Foul von Sahin an Bender kontrolliert worden. Es war aber nun mal nicht rot-würdig. Wie Collinas Erben schrieben, entscheidet hier die Stelle, wo der Gegenspieler getroffen wird. Bei Bender ist es der Fuß, bei Castro der Knöchel. Und da oben hat der Fuß des Grätschenden nix verloren, schon gar nicht mit offener Sohle.

  • Spielentscheidend werden taktische Fouls dann, wenn sie nicht als solche gewertet werden. Bekomme ich gelb für ein taktisches Foul muss ich mich a) zukünftig zurückhalten und spiele dadurch anders oder b) fliege bei dem nächsten taktischen Foul theoretisch.
    Samstag begingen die Dortmunder diverse und haben in meinen Augen dafür zu wenig Gelb bekommen.
    Wie gesagt, im Stadion hat Dahoud für mich 2 taktische Fouls begangen nach seiner Einwechslung. Hat nicht eine gelbe Karte bekommen. Wenn meine Eindrücke aus dem Stadion stimmen sollten, hätte er theoretisch fliegen können. Dann wäre es wieder ein anderes Spiel gewesen.


    Zu den Freistößen. Das ist genau das Problem. Es ist in der Praxis quasi nicht machbar, einen falsch gepfiffen rückgängig zu machen, sofern dieser zu einem Tor führt. Ebenso beispielsweise Ecken, welche keine waren, die zu Toren führen. Diese Art der Fehlentscheidung kann man nicht vermeiden. Das nervt mich.


    Auf der einen Seite gibt es immer noch (im Ergebnis evtl. mit gravierender Auswirkung) viele Fehlentscheidungen (nicht bewertete taktische Fouls und eben diese Freistoß/Ecken-Sache), die trotz VAR nicht vermieden werden können und anderseits gibt es eben den VAR, der dann für den Außenstehenden, vor allem im Stadion, scheinbar willkürlich mal vorliegende Sachen zurückpfeift (z.B. Bailey) oder "willkürlich" eingreift (ab wann ist es eine klare(!?) Fehlentscheidung)...
    Wie gesagt für mich sehr verwirrend und ärgerlich momentan (noch).


    Zudem frage ich mich, wie samstags während der Konferenz nur 2 VAR die ganzen Spiele, immerhin 5, zeitgleich ordentlich beobachten können. Wäre es da nicht eher von Vorteil, ein Schiri würde sich auch ein Spiel konzentrieren?

  • Spielentscheidend werden taktische Fouls dann, wenn sie nicht als solche gewertet werden. Bekomme ich gelb für ein taktisches Foul muss ich mich a) zukünftig zurückhalten und spiele dadurch anders oder b) fliege bei dem nächsten taktischen Foul theoretisch.
    Samstag begingen die Dortmunder diverse und haben in meinen Augen dafür zu wenig Gelb bekommen.
    Wie gesagt, im Stadion hat Dahoud für mich 2 taktische Fouls begangen nach seiner Einwechslung. Hat nicht eine gelbe Karte bekommen. Wenn meine Eindrücke aus dem Stadion stimmen sollten, hätte er theoretisch fliegen können. Dann wäre es wieder ein anderes Spiel gewesen.


    Zu den Freistößen. Das ist genau das Problem. Es ist in der Praxis quasi nicht machbar, einen falsch gepfiffen rückgängig zu machen, sofern dieser zu einem Tor führt. Ebenso beispielsweise Ecken, welche keine waren, die zu Toren führen. Diese Art der Fehlentscheidung kann man nicht vermeiden. Das nervt mich.


    Kann ich verstehen, wird sich aber nicht vermeiden lassen. Dann würde man den Spielfluss völlig ruinieren, wenn alles vom Videoschiri entschieden wird.

    Auf der einen Seite gibt es immer noch (im Ergebnis evtl. mit gravierender Auswirkung) viele Fehlentscheidungen (nicht bewertete taktische Fouls und eben diese Freistoß/Ecken-Sache), die trotz VAR nicht vermieden werden können und anderseits gibt es eben den VAR, der dann für den Außenstehenden, vor allem im Stadion, scheinbar willkürlich mal vorliegende Sachen zurückpfeift (z.B. Bailey) oder "willkürlich" eingreift (ab wann ist es eine klare(!?) Fehlentscheidung)...
    Wie gesagt für mich sehr verwirrend und ärgerlich momentan (noch).


    Die Anzeige der Szenen auf den Anzeigetafeln ist ja in Planung.

    Zudem frage ich mich, wie samstags während der Konferenz nur 2 VAR die ganzen Spiele, immerhin 5, zeitgleich ordentlich beobachten können. Wäre es da nicht eher von Vorteil, ein Schiri würde sich auch ein Spiel konzentrieren?

    Es sind zwei Videoschiedsrichter pro Spiel, nicht für alle zusammen. Werden auch vor jedem Spieltag bekanntgegeben.

  • Die Anzeige der Szenen auf den Anzeigetafeln ist ja in Planung.

    Ist die Umsetzung, in jedem Stadion überhaupt gegeben? Testphase / Planung = Dauer! Hatte schon seinen Grund warum etwaige Szenen nicht auf der Leinwand (Bildschirm) gezeigt werden....Nehme an der Stelle nur die Wendell Aktion, die Reaktion vom Publikum will ich gar nicht sehen!

  • Wer die Wendell-Szene auf der Leinwand sieht und Rot noch immer für ungerechtfertigt hält, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

    Ich habe doch nichts gegen eine rote Karte gesagt! Es geht um die Reaktion der Gästefans, wenn es auf der Leinwand ausgestrahlt wird und die Umsetzung....

  • Du hast aber nicht Gästefans geschrieben. Die können dem Sünder ja nichts mehr anhaben, wenn der nicht mehr auf dem Platz steht.

    Soviel Weitsicht hab ich von Dir schon erwartet(!), bei so einer Szene auf der Leinwand würde von unseren Fans ein uffff kommen! Der Gegner? Bei der Umsetzung steht auch noch ein ?

  • So, nach drei Tagen und dem festlegen des Strafmaßes für Wendell noch diese dreifünfzehn Sätze:


    Die Situation Wendell/Castro aus meiner Sicht:
    Kampf um den Ball, Bruchteil einer Sekunde zu spät, nicht mit Absicht roh gespielt, sondern das ist ihm "passiert". Dämlich, klar. Aber sowas passiert halt auf dem Platz.
    Nun zum VAR:
    Anderes Theater, vergleichbare Szene:


    Eine Woche vorher tritt Castro eine Minute nach seiner Einwechslung einem Dortmunder dermaßen in die Archillessehne, dass da großes Glück dabei war, dass nix passiert ist. (Im DoPa: "Der wollte ein Zeichen setzen!" - und Gelächter. Weil der einfach nur dämlich fies zugetreten hat.) Freistoß gab es, aber keine Karte. Und: Der VAR hat trotz der "Fehlentscheidung" (brutales Foul, Gesundheit des Gegenspielers gefährdend usw.) nicht eingegriffen. Begründung: Der SR hat die Situation gesehen und gewürdigt... Hätte GK seine rote bekommen, könnte er wohl übernächste Woche wieder ran. So ist der etwas länger außer Gefecht - gute Besserung!
    Aber, gleiche Szene in einem anderen Theater:
    Nur 7 Tage später "passiert" im Prinzip das Gleiche - nur ist Castro der Leidtragende. Und schon hüpft der Stark in Köln vor Freude und empfiehlt dem Dappes bei uns, nochmal zum Monitor zu gehen. Er korrigiert seine Beurteilung der Situation.


    Und nun zur Sinnhaftigkeit des Ganzen:
    Ein Spiel, das vorher Top war, wird durch das Eingreifen des VAR völlig zerstört. Ab der 41. Minute war es das Schlimmste, was ich in unserem Stadion ertragen musste (nicht von der Leistung unserer Mannschaft her, sondern vom "Drehbuch"): Eine Mannschaft, die eine Defensivtrainingseinheit einlegt, eine andere, die Spiel in Überzahl trainiert. Der Samstag war versaut. Und nein, das lag nicht am Wendler, sondern dass jetzt auf einmal dem Spiel ein neuer Dreh gegeben wird. Der Einsatz des VAR war absolut ungerechtfertigt.


    Nach einem Tor wird nicht mehr gejubelt, sondern erstmal gewartet. Ein Strafstoßpfiff kann mal ertönen - bedeutet ja nix, wird nochmal geprüft. Leute, so macht das keinen Spaß. Dann lieber zu Hause im warmen Sessel und ich kann mit timeshift sogar vor- oder zurückspulen. Mein Stadionerlebnis ist durch diesen unausgegorenen Quatsch nachhaltig getrübt.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Zitat

    Nach einem Tor wird nicht mehr gejubelt, sondern erstmal gewartet. Ein Strafstoßpfiff kann mal ertönen - bedeutet ja nix, wird nochmal geprüft. Leute, so macht das keinen Spaß. Dann lieber zu Hause im warmen Sessel und ich kann mit timeshift sogar vor- oder zurückspulen. Mein Stadionerlebnis ist durch diesen unausgegorenen Quatsch nachhaltig getrübt.


    Damit das bei der ganzen Diskussion um Anwendung, Gerechtigkeit, etc nicht untergeht. Genau hier liegt das ursprüngliche Problem. Ich habe mich gegen Wolfsburg und auch bei Vollands Tor gegen den BVB erwischt, nicht explosionsartig zu jubeln, sondern erstmal zu gucken, ob sich der Schiri ans Ohr packt. “Nachjubeln” geht aber nicht.


    Es macht einfach keinen Spaß mehr...

  • Jein. Kommt ganz auf das Tor an. Bei den meisten Toren ist es offensichtlich, dass da nix gewesen sein kann. Bei anderen nicht. Da jubelt man unter Vorbehalt, dafür aber doppelt. Und bei Gegentoren bleibt die Hoffnung, dass es vielleicht doch irregulär war.


    Ja, es ist anders. Auch wenn früher schon Tore nachträglich aberkannt wurden, wenn sich der Schiri mit seinem Assistenten besprochen hat. Ob einem ein hemmungsloser Torjubel wichtiger ist als ein gerechtes Ergebnis, muss jeder für sich entscheiden.

  • Da drehen wir uns im Kreis, denn ein gerechtes Ergebnis bringt der "Videobeweis" ja auch nicht. Er murkst die Leidenschaften ab und zeigt die eklatanten Schwächen deutscher Schiedsrichter in potenzierter Weise. Das muss man mögen.

    A foolish consistency is the hobgoblin of little minds.
    (Ralph W. Emerson)