Schiedsrichter - Thread

  • Hier die Bestätigung durch Collinas Erben. https://twitter.com/CollinasEr…/1188204664019443712?s=19


    Aberkennung war richtig. So sind die Regeln seit dieser Saison.


    Beim zweiten Handspiel von Amiri hätte es dagegen Elfmeter geben müssen. https://twitter.com/CollinasEr…/1188205121894834176?s=19


    Colinas Erben verzapft auch nur noch Schwachsinn. Wenn dahinter die "Sperrspitze" der deutschen Fussballlehrerausbildung stecken soll, erklärt das die mieserable Qualität der deutschen Schiedsrichter.

  • Weil die Faktenlage in diesem Fall gemäß Regel klar war. Es gab ein Handspiel unmittelbar vor Torerzielung.


    Was heißt denn für dich "unmittelbar"? Amiri hat danach den Ball abgespielt, das ist für mich nämlich nicht mehr unmittelbar. Die Torerzielung fand nicht durch Amiri statt, der ferner auch noch angeschossen wurde.

  • jeder der diesen Sport mal selbst betrieben hat, weiß das man das "Handspiel" von Amiri vor dem 3-2 nicht pfeifen darf. Menschen haben nun mal Arme und er verschafft sich in der Szene keinen Vorteil durch die Handberrührung, einfach nur lächerlich so eine Regel.
    Dafür werden bei Dortmund und Mainz klare Handspiele durchgewunken, der VAR ist echt ein Witz

    Es ist nicht wichtig ob man gewinnt, sondern daß man gewinnt !

  • Zwei Fragen zur 'Faktenlage': wie lange ist 'unmittelbar'? Und ein Handspiel ist im Fußball jetzt genau was?

    Es muss einen direkten Zusammenhang mit der Torerzielung geben. Als Faustregel: Ab zwei Zwischenstationen bis zum Torschützen ist dieser direkte Zusammenhang normalerweise nicht mehr gegeben.

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    Zitat

    Behaupten kann man vieles. Bitter zitiere doch die Regel, die belegt, dass Amiri ein strafbares Handspiel begangen hat. Es gibt ja nicht so viele, es sollte dir also sehr leicht fallen, das mit dem entsprechenden Regelausschnitt zu belegen. Und um es dir leichter zu machen: Hierfindest du die Regeln des DFB und auf Seite 72 geht es um das Thema Handspiel und Tor.

    Auch hier eine entsprechende Antwort von Collinas Erben:

    Zitat

    Nein, irregulär. Wir haben zu Saisonbeginn extra mit dem IFAB gesprochen, um zu erfahren, wie wörtlich der »Besitz« hier zu nehmen ist. Ergebnis: Es genügt die Berührung, der Ball muss nicht vom Stürmer kontrolliert werden.

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  • Abseits der bescheuerten Handregel hat sich gestern für mich wieder der hohe Schaden des VAR am Fußball gezeigt.


    Obwohl es eigentlich ein hochemotionaler Moment war, habe ich mich beim 3:2 überhaupt nicht gefreut, weil mir klar war, dass es eine Überprüfung gibt. Ich hielt es zuerst für abseits, was es dann ja nicht war. Aber wenn ohne das Handspiel das Tor gegeben worden wäre, wäre die nachträgliche Freude nicht annähernd so gewesen, wie es für so ein wichtiges Tor angemessen ist. Abseits jeder Gerechtigkeitsdiskussion tötet der VAR das wichtigste und beste am Fußball: Die Freude, den Jubel über ein eigenes Tor.

    Gonzo, gib Gas! Wir wollen hier gewinnen!



    Bayer Schneider - Bernd Leverkusen!

  • Es muss einen direkten Zusammenhang mit der Torerzielung geben. Als Faustregel: Ab zwei Zwischenstationen bis zum Torschützen ist dieser direkte Zusammenhang normalerweise nicht mehr gegeben.

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    Auch hier eine entsprechende Antwort von Collinas Erben:

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    Und wie ist jetzt das Handspiel im Fußball da angesiedelt? Je nach Zeitpunkt und weiterem Geschehen gibt es nun verschiedene 'Handspiele' mit unterschiedlichen Konsequenzen?


    Und das alles wofür? Damit man eine vermeintliche Gerechtigkeit durch eine vermeintliche Eindeutigkeit herstellen kann mit dem VAR?


    Das ist doch abartig.

  • Der DFB hat eine Stellungnahme zu den Handspielen am Wochenende veröffentlicht. Hier geht es um die zwei Szenen von gestern Abend:


    Zitat

    DFB.de: Beim Spiel Bayer 04 Leverkusen – SV Werder Bremen gab es gleich zwei Handspielszenen in der zweiten Halbzeit. Einmal kam dabei der Video-Assistent zum Einsatz. Wie bewerten Sie die jeweiligen Strafstoß-Situationen aus fachlicher Sicht? Situation 1 in der 71. Minute, das Handspiel von Nadiem Amiri mit VA-Eingriff, Situation 2 (90. + 2): Handspiel Amiri ohne VA-Eingriff.


    Fachliche Bewertung der Sportlichen Leitung: Bei der ersten Situation, die im Vorlauf zum Tor von Bayer-Stürmer Alario stattfindet, handelt es sich um ein Handspiel in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Torerzielung. Hierbei spielt die Frage der Absicht grundsätzlich keine Rolle, da dieser Sachverhalt durch die Regeländerungen in Bezug auf die Bewertung von Handspielen zum Anfang dieser Saison klargestellt bzw. geändert wurde. Die Schiedsrichter haben hier keinen Interpretationsspielraum, sobald eine Berührung des Balles mit der Hand beziehungsweise dem Arm nachzuweisen ist. Bei der zweiten Situation in diesem Spiel in der Nachspielzeit der 2. Hälfte grätscht der Leverkusener Spieler Amiri seitlich mit noch relativ eng am Körper gehaltenen Armen auf seinen Gegenspieler zu. Dabei wird er beim Schuss des Gegenspielers am Arm getroffen. Bei einer Grätschbewegung gesteht die Regel dem Spieler zu, dass er zur Stabilisierung des Körpers die Arme seitlich zum Boden hin abspreizen kann. Das ist die sogenannte Abstützhaltung. Ganz charakteristisch dafür ist der Vorgang in Leverkusen sicher nicht, aber eine bewusste Abwehraktion, mit den Armen zum Ball, ist in dem Bewegungsablauf auch nicht zweifelsfrei auszumachen. Der Schiedsrichter hatte zu dieser Situation eine klare Wahrnehmung und den Vorgang bewertet. Die Sichtung des Videomaterials lieferte keine klar und offensichtlich andere Information. Daher war es richtig, dass der Video-Assistent nicht intervenierte.


    https://www.dfb.de/news/detail…szenen-ein-209395/full/1/

  • Auch hier eine entsprechende Antwort von Collinas Erben:

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    Das wäre eine Ausserkraftsetzung der Regel, die das IFAB aktuell auf der Website veröffentlicht. Da steht "It is an offence if a player: gains possession/control of the ball after it has touched their hand/arm and then…" Also muss Ballbesitz erfolgt sein nachdem der Ball die Hand berührt hat. Zu behaupten, die Berührung würde genügen, der Ball müsse nicht vom Spieler kontrolliert werden, kann also nicht richtig sein, denn in der Regel steht es explizit anders. Mag sein, dass irgendwer mit der Putzfrau beim IFAB gesprochen hat, die eine eigene Meinung hatte. In die Regel ist das jedoch offensichtlich nicht eingeflossen. Und die sind ja wohl gültig. Auch die DFB-Regeln sind in dem Punkt ganz eindeutig!

  • @ Ansteff


    Es beeindruckt mich, mit welcher Vehemenz du weiterhin den Regelhütern mangelndes Regelverständnis vorwirfst. Nachdem du jetzt sicher auch das DFB-Statement dazu gelesen hast, bleibt dir eigentlich nur noch der Gang vor das Sportgericht.

  • @ Ansteff


    Es beeindruckt mich, mit welcher Vehemenz du weiterhin den Regelhütern mangelndes Regelverständnis vorwirfst. Nachdem du jetzt sicher auch das DFB-Statement dazu gelesen hast, bleibt dir eigentlich nur noch der Gang vor das Sportgericht.

    Naja, der Sachverhalt ist ja auch absolut eindeutig und ich habe von dir auch noch keine zitierte Regel gesehen, die belegt, dass man das Tor abpfeifen kann. Was du geschrieben hast widerspricht eindeutig der von mir wiedergegebenen Regel, da sind wir uns ja wohl einig. Und wenn Collinas Erben schreiben, das Handspiel würde genügen, Ballbesitz sei nicht nötig, dann sollen sie bitte mal erklären, wie das mit der zitierten Regel vereinbart werden kann, die explizit und exakt das Gegenteil aussagt.


    Wenn schon die Schiedsrichterausbilder die eigenen Regeln nicht kennen, dann wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass wir jedes Wochenende solch ein heilloses Durcheinander bei der Spielleitung erleben.


    Und der DFB drückt sich elegant um den eigentlich strittigen Sachverhalt herum, indem er die Absicht in den Vordergrund stellt und auf die eigentliche Problematik gar nicht eingehen. Die Absicht ist aber nicht das Thema. Aber das ist dir eh schon klar.

  • Ich denke es ist ziemlich eindeutig, dass der Fußball einfach tot ist.


    Wem macht das denn noch Spaß?


    Kann ich nur bestätigen. Jubelt man, wird man ggfls. bitter enttäuscht. Also lässt mans besser und wartet ab. Sollte dennoch auf Tor entschieden werden, kann man danach ja noch kurz applaudieren. Also Emotion pur..... Der VAR ist gruselig und macht das Stadionfeeling völlig kaputt. Eine ganz schlimme Erfindung, mit der man leider leben muss.

  • Zur ersten Szene heißt es beim DFB: "Es handelt sich um ein Handspiel in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Torerzielung. Hierbei spielt die Frage der Absicht grundsätzlich keine Rolle, da dieser Sachverhalt durch die Regeländerungen in Bezug auf die Bewertung von Handspielen zum Anfang dieser Saison klargestellt bzw. geändert wurde. Die Schiedsrichter haben hier keinen Interpretationsspielraum, sobald eine Berührung des Balles mit der Hand beziehungsweise dem Arm nachzuweisen ist."



    Ist das ein Witz? Ich mein, er wird angeschossen aus kurzer Distanz...wenn das so ist, ergeben sich künftig ganz neue Verteidigungsstrategien ....dann wird es allerdings auch ein anderer Sport :LEV11

  • Das ist auf mehreren Ebenen ein riesengroßer Haufen Schei.....!


    Da läuft die Regel aus dem Ruder, die praktische Umsetzung und dann auch noch das Verständnis der Beamten, warum es alle schei... finden.


    Und das traurigste wurde schon mehrfach erwähnt. Es macht live keinen Spaß mehr.


  • Kann ich nur bestätigen. Jubelt man, wird man ggfls. bitter enttäuscht. Also lässt mans besser und wartet ab. Sollte dennoch auf Tor entschieden werden, kann man danach ja noch kurz applaudieren. Also Emotion pur..... Der VAR ist gruselig und macht das Stadionfeeling völlig kaputt. Eine ganz schlimme Erfindung, mit der man leider leben muss.


    Emotionen zu töten ist eindeutig das Ziel der Fußballbeamten. Dieses schöne Spiel hat seine beste Zeit gehabt. In 50 Jahren wird keiner mehr wissen, was Fußball gewesen sein soll.

    A foolish consistency is the hobgoblin of little minds.
    (Ralph W. Emerson)

  • Vergleicht man Spielsituationen auf dem Feld mit ähnlichen Ereignissen vor 10 Jahren, oder, wer kann, auch mit solchen vor 20 oder 30 Jahren, so zeichnet sich ein enormer Kontrast. Wurde vor gut einem Jahrzehnt in allen Medien und tagelang über typische Robben(an)fälle debattiert, so stehen diese heut im Regelwerk. Fast wie ein umgeschriebener bekannter Werbeslogan (Die zarteste Berührung…). Dies ist schon erstaunlich. Um den Videoschiedsrichter selbst zumindest ansatzweise zu verstehen, muss man womöglich einen Blick auf die Historie werfen: Die Einführung des VAR hat zunächst einmal eine enorme Menge an Emotionen erzeugt und sie im Zuge dessen an anderer Stelle verschwinden lassen. Das sind die Nachwirkungen, die wir aktuell Woche für Woche erleben. Im Vorfeld der Einführung, in den Jahren zuvor, hat sich ein Großteil der Fussballliebenden für die Einführung ausgesprochen, es waren nicht alle pro VAR eingestellt, dennoch wollte die überwiegende Mehrheit dem Ganzen eine Chance geben und dies aus ganz individuellen Gründen, um dem Fussball mehr Gerechtigkeit, Fairness, Sauberkeit etc. zu verleihen. Die Ideen diesbzgl. entfachtensich im Grunde mit dem Wembley-Tor. Das man das Rad nun neu erfinden wollte, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erahnen. „Wenn der Schiedsrichter auf dem Feld die Szene noch einmal sehen würde, wäre seine Entscheidung ganz sicher anders ausgefallen“, war vielfach zu hören und so dachte man, das kann sich nur in positive Bahnen entwickeln. Als nach Einführung des VAR die Entscheidungen - trotz Videostudium - genauso wie zuvor ausfielen, sich die Entscheidungen auf dem Feld folglich nicht den Vorstellungen der Zuschauer anpassten, änderte sich die Meinung dergestalt, dass „wenn die Schiedsrichter genauso entscheiden, na dann können wir es auch lassen.“ Eine gute Saison lang dauerte es, um dem gemeinen Fan zu verdeutlichen, dass nicht die Entscheidungen der Schiedsrichter die eigentliche Herausforderung darstellen, sondern die Regelauslegung und der Zuschauer womöglich über Jahre Schwierigkeiten mit dem Verständnis hinsichtlich des Reglements aufwies. Das zu bewältigende Problem wurde von Spieltag zu Spieltag größer, dies war zunächst ein herber Schlag für alle Beteiligten und so brauchte es eine enorme Energieaufwendung, um einzelne Komponenten von einander zu extrahieren. Die Schiedsrichter versuchten nun ihrerseits die Regeln klarer in die Öffentlichkeit zu tragen und für den Fan greifbarer zu machen. Dies scheint allerdings bis zum heutigen Tage wirksam und ein tatsächliches Ende scheint nicht in Sicht. Hinzu kommen die diversen Vorgehensweisen, d. h., die individuellen Aspekte eines einzelnen Schiedsrichters bzgl. seiner ersten sowie zweiten Entscheidung, d. h., ob er bspw. mit oder ohne Videobilder vorgeht und wie viel Kraft es für ihn und seine Überzeugung benötigt. Des Weiteren spielt die methodische Umsetzung des VAR hinsichtlich Fragen zu zeitliche Latenz, Verzögerung des Spiels selbst, Häufigkeit des Einsatzes usw. eine Rolle. Hinzu kommen die Unklarheiten, wann der VAR sich einschalten sollte und wann er sich schweigend verhält, und auch dies wurde durch den Versuch der Transparenzerhöhung bisher nicht für jeden Fan bewerkstelligt. Zwischenzeitlich bekamen Zuschauer das Gefühl, der VAR entscheidend mehr und der Schiedsrichter auf dem Platz nimmt sich mehr und mehr aus der Verantwortung heraus. Und all dies wird abgerundet von den herausstechenden Debatten um die Auslegung des Reglements - in Perfektion der Handregel -selbst. Und so bleibt uns nur zu versuchen, die Komponenten herauszufinden, wo wir in einzelnen Szenen die Hauptbaustelle zu vermuten glauben, wenn wir ein gewisses Handling erreichen und unseren Fussball sowie die damit verbundenen Freude ein Stück weit erhalten wollen.


    1. Schiedsrichter auf dem Feld (erste Entscheidung)
    2. Fußballregeln bzw. deren Auslegung
    3. Methodische Umsetzung des VAR
    4. Video-Assistent (Entscheidung am Monitor)
    5. Schiedsrichter auf dem Feld (zweite Entscheidung nach Betrachtung der Videobilder)


    Bezüglich der Regeln scheint der Fußball in den vergangenen Jahren im Gesamten Ähnliches zu verzeichnen, wie aus anderen Sportarten bekannt, sprich weniger körperbetont, technischer und für die Zuschauer künstlicher und angeblich greifbarer. Das Greifbare scheint sich auf perfide Art in der Handregel wiederzufinden...

  • Ist halt blöd, wenn die Regelausleger des Englischen nicht ausreichen mächtig sind und so die Regel gar nicht dem Sinn gemäß übersetzen können.
    Fußball stirbt...


    DAS ist wirklich auch eine der bittersten Erkenntnisse des Wochenendes. Dass die geschriebenen Regeln zur Verteidigung der Unzulänglichkeiten bis zum (Er-) Brechen gebeugt werden.