Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser erklärt im BayArena Magazin nochmals, dass sich Bayer 04 bei der Verpflichtung von Patrick Helmes fair und richtig verhalten habe.
Die Sprache der Sport-Berichterstattung ist hier und da schon martialisch. Da ist von einem „Dreißigjährigen Krieg“ die Rede, andere sehen den „Rhein in Flammen“. Die Wogen um den Wechsel von Patrick Helmes, Stürmertalent des 1. FC Köln mit verständlichem Drang zur 1. Liga, schlagen hoch – zu hoch! Ich will kein Öl ins Feuer gießen, aber was einige Vertreter des 1. FC Köln uns – vor allem auch mir – vorgeworfen haben, geht über ein „Konkurrenz-Maß“ hinaus.
Jeder kann davon ausgehen, dass ich nach so vielen Jahren in verantwortlichen Positionen bei DFB und DFL die Statuten kenne. Deshalb bin ich über die unhaltbare Unterstellung des FC-Managers entsetzt, wir würden an Rechtsauffassungen vorbei, also rechtswidrig, gehandelt haben.
Es ist unumstößlich: Wir haben uns im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Patrick Helmes fair und richtig verhalten!
• Wir haben einen Vertrag ab dem 1. Juli 2007 geschlossen, weil der bisherige Arbeitsvertrag von Patrick Helmes mit dem 1. FC Köln am 30. Juni 2007 ausläuft. Darüber haben wir den FC Anfang Januar direkt informiert. Bekanntlich darf erst mit Spielern verhandelt werden, wenn deren Verträge innerhalb der folgenden sechs Monate auslaufen.
Der FC hatte aber eine Option, wonach der Verein Helmes bis 2008 an sich binden konnte. Das war uns bekannt. Diese Option wurde aber erst Ende Januar „gezogen“. Michael Meier im „Kicker“ vom 11. Januar 2007: „...man werde die Option jetzt nicht ziehen, dies sei doch ein Zeichen von Schwäche“. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt konnten wir und Patrick Helmes einen Vertrag unterzeichnen, weil die Option noch nicht „gezogen“ worden war und man sie anscheinend auch nicht ziehen wollte.
• Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, haben wir mit Patrick Helmes einen weiteren Arbeitsvertrag ab dem 1. Juli 2008 geschlossen. Denn darüber hinaus gab es keine Option mehr für den FC. Dieser Vertrag ist auf jeden Fall gültig.
Obwohl unser Vorgehen allen Statuten entsprach, hat der FC die DFL „angerufen“ und behauptet, wir hätten gegen Statuten verstoßen. Leider hat die DFL, für mich unverständlich, eine Stellungnahme abgegeben, die in den wesentlichen Grundaussagen falsch ist. Wir haben auch in aller Deutlichkeit auf diese ungebetenen und unrichtigen „Belehrungen“ reagiert und deutlich gemacht, dass unser Verhalten rechtmäßig ist und den Statuten entspricht.
Dieser Vorgang macht auch deutlich, warum ich in der Diskussion um die Wahl eines neuen DFL-Präsidenten, dessen Aufgaben ich als stellvertretender DFL-Präsident bis zum August 2007 wahrnehme, dafür eintrete, keinen Vereinsvertreter in dieses Amt zu wählen. Es kann eben immer wieder zu Interessenskonflikten kommen.
So wie es eben auch zu Interessenskonflikten zwischen dem FC und uns gekommen ist. Schade, dass gerade Akteure, die selbst einmal Verantwortung in unserem Klub getragen haben, diesen unnützen öffentlichen Streit vom Zaun gebrochen haben.
Ich wünsche mir, dass wir sehr bald zu einer einvernehmlichen Einigung kommen, damit die Nachbarschafts-Konkurrenz nicht weiter ausartet. Denn Spielerwechsel sind nun mal ein ganz normaler Vorgang. Auch unter Nachbarn...
http://www.bayer04.de