Die faulen Bayer-Eier
Leverkusen – „Wir spielen wie ein Überraschungs-Ei. Keiner weiß, was rauskommt.“ Bayer-Kapitän Carsten Ramelow brachte es nach dem einen Zähler aus vier Ligaspielen auf den Punkt.
Schwaches Spiel, wenig Spannung und viel zum Ärgern – für die Fans sind die Spiele derzeit eine böse Überraschung. Noch mal Ramelow: „Immer, wenn wir meinen, wir wären die Größten, kriegen wir ordentlich eins auf die Schnauze. Und zwar völlig zu Recht.“
Gegen Hannover war es wieder soweit. Von der ersten Minute an meinten elf faule Bayer-Eier, dass alles von alleine geht – und prompt bastelte 96 sich den Auswärtssieg zusammen: Der herzerfrischend aufspielende Jan Rosenthal (20) kaufte der vermeintlichen Leverkusener Jungstar-Armada den Schneid ab, narrte Jan-Ingwer Callsen-Bracker und machte das Tor des Tages.
Doch das faulste Ei im Bayer-Stall ist derzeit Sergej Barbarez. Gegen Hannover hatte sogar Trainer Michael Skibbe ein Einsehen und wechselte den Bosnier aus.
Beim Ex-Hamburger ist höchstens noch in jedem siebten Ei was Tolles mit dabei – zu wenig für sein Riesengehalt und seine Sonderrechte in der Mannschaft.
„Der eine oder andere hätte vielleicht besser vorher gesagt, dass er nach dem UEFA-Cup am Mittwoch platt ist“, kritisiert Sportchef Rudi Völler seine Routiniers Barbarez und Ramelow.
So verspielt Bayer alle Ziele. „Wir haben mächtig Boden verloren, brauchen über den UEFA-Cup nicht mehr sprechen“, sagt der Trainer. Völler: „Wir haben Probleme, müssen auf junge Spieler setzen. Im Sommer wollen wir gestandene Profis verpflichten.“
Gegen Blackburn am Donnerstag will man nun wieder sein anderes Gesicht zeigen. „Da können wir einiges wiedergutmachen“, sagt Völler. Möglich ist alles. Die Bayer-Überraschung hat ja auch manchmal was Positives zu bieten…
