Von ALEXANDER HAUBRICHS
Lens – Der Kreis der Kandidaten wird kleiner: In der Runde der letzten 16 kämpft Bayer Leverkusen am Donnerstag in Lens um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel kommende Woche in der BayArena.
„Lens ist Tabellenzweiter in Frankreich, eine technisch beschlagene Topmannschaft“, sagt Sportchef Rudi Völler. „Das wird eine ganz harte Nuss.“
Aber Leverkusen hat jede Menge Selbstvertrauen nach dem Erfolg über Blackburn und den Liga-Coups auf Schalke und gegen Stuttgart. Die gelangen dank dem neuen Keeper René Adler. Aber vor allem gelangen sie wegen zweier Brasilianer. Einem echten und einem falschen.
„Bei all dem Trubel um René Adler geht ein bisschen unter, was Juan derzeit leistet. Und vor allem, was Bernd Schneider für eine überragende Form hat. Er ist derzeit der beste Spieler der Bundesliga.“ Der Zuckerhut-Verteidiger und der „weiße Brasilianer“.
Gemeinsam zauberten sie das 3:0 gegen den VfB, als Schnix den Freistoß flankte und Juan per Hacke traf. Ein Top-Duo – aber bei Bayer noch ohne Titel. Und für beide wird die Zeit knapp. Schneider ist schon 33, Juan geht im Sommer – wahrscheinlich zum AS Rom. Klubboss Wolfgang Holzhäuser, der aus familiären Gründen nicht mit nach Lens reist: „Es wird ein Jammer, die beiden nicht mehr zusammen zaubern zu sehen. Aber Juan hat klar den Wunsch geäußert, das er weg will.“
Aber der 28-Jährige will nicht mit leeren Händen gehen. Sein Traum ist das Finale in Glasgow. „Solange ich hier bin, denke ich nur an Bayer. Wir sind gut drauf, können derzeit jeden schlagen.“ Schneider kennt Glasgow schon. Gegen Real Madrid stand er dort 2002 im Endspiel. „Daran denke ich noch nicht. Wir müssen jetzt erst mal Lens schlagen. Aber wenn wir das schaffen, ist alles drin.“