Zurück zum Glück

  • Bayer 04 II - Der fußballbegeisterte Entertainer, St. Pauli-Sympathisant und ProSieben-Maskottchen Elton, hatte in der Pressekonferenz noch eine Frage an Gäste-Coach Holger Stanislawski: „Darf man erfahren, was sie dem Schiedsrichter nach dem Schluss des Spiels gesagt haben?“ Die Antwort des Regionalliga-Trainers: „Ich habe ihn verabschiedet und alles Gute gewünscht.“ Eine sehr trockene und amüsante Antwort. Zudem souverän, da er gerade mit seinem FC. St. Pauli eine 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Bayer Leverkusen II in der Fußball-Regionalliga kassiert hatte.


    Weniger souverän und Auslöser der Elton-Frage war sein Abgang direkt nach dem Schlusspfiff. Wild gestikulierend rannte er auf das Schiedsrichter-Trio zu und fand vermutlich Worte, die eher weniger freundlich waren. Eventuell wird sich mit diesem Verhalten noch der DFB beschäftigen. Strafmindernd könnte die spätere Einsicht des Trainers wirken, der sagte: „Bayer war heute klar besser und wir haben verdient verloren.“ Es war die letzte Minute der regulären Spielzeit, die Stanislawski so aufbrachte. St. Paulis Goliath-Stürmer Morik Sako kam per langem Bein vor Bayers-Torwart Benedikt Fernandez an den Ball und schob zum Ausgleich ein. Der Schiedsrichter entschied jedoch auf gefährliches Spiel, obwohl Fernandez zu spät aus seinen Tor kam und das Bein ihn nur streifte. Wie dem auch sei, der Punktgewinn für die Hamburger wäre glücklich gewesen, so lag das Fortune aufseiten der Leverkusener.


    Herausragender Akteur der Bayer-Elf war Dennis Schmidt. Er besaß genau drei Chancen im Spiel und verwertete davon die zwei schwersten. Als Fabian Hergesell ihn bediente, zog er freistehend aus sieben Metern ab und traf nur den Keeper. Pauli bestrafte diese schwache Chancenauswertung postwendend und ging durch einen abgefälschten Schuss in Führung (38.). Die geschockten Leverkusener hatten Glück, als anschließend Paulis Charles Takyi mit einem Kopfball nur die Latte traf. Dies war wohl auch ein Weckruf für Pierre De Wit, der die gesamte Abwehr auf sich zog und überlegt auf Dennis Schmidt ablegte. Der Stürmer traf, obwohl der Ball nicht ganz unhaltbar schien (40.). Nach dem Wechsel drückte Bayer auf die Führung, die erneut Schmidt erzielte (68.). „Ich habe ihm immer gesagt, dass sein Glück im Abschluss zurückkehren wird, wenn er weiter gut arbeitet. Zudem hat sich Schmidt seine Aufstellung mit guten Trainingsleistungen verdient“, sagte Trainer Ulf Kirsten anschließend.


    Solide Defensive


    Gut agierten auch noch die beiden Manndecker Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Alexander Meyer sowie die Außenverteidiger Kim Falkenberg und Fabian Hergesell. Letztere standen solide in der Defensive und schalteten sich regelmäßig in die Offensive ein.


    Für Bayer II geht es bereits am Dienstag mit dem Spiel beim Hamburger SV II weiter. Kirsten hofft, dass seine Spieler den Schwung mitnehmen können: „Es war ein wichtiger Sieg, weil die Jungs gesehen haben, dass es doch noch geht.“


    Bayer Leverkusen II: Fernandez, Meyer, Falkenberg, Callsen-Bracker, Hergesell, Kratz, Camdali, Lartey, De Wit (86. Touré), Bendovskyi, Schmidt (72. Mies). - FCSt.Pauli: Borger, Rothenbach, Morena, Eger, Joy (83. Mazingu-Dinzey), Boll, Schultz (75. Lange), Takyi, Sako, Stendel, Kuru (62. Bruns). - Schiedsrichter: Borsch (Mönchengladbach). - Zuschauer: 4200. - Tore: 0:1 Boll (38.), 1:1 Schmidt (40.), 2:1 Schmidt (68.).


    ksta.26.03.07