Gekas Transfer angeblich perfekt

  • Die VfB-Rechnung mit Bastürk
    Hildebrand geht wohl zu Valencia


    Was seit Wochen vermutet wurde, steht nun unmittelbar vor dem Abschluss. Timo Hildebrand wechselt wohl vom VfB zum FC Valencia. Das meldete gestern der spanische Radiosender "Cadena Ser" unter Berufung auf Dusan Bukovac, der den Torwart berät. Demnach soll Hildebrand in Valencia einen Vierjahresvertrag erhalten. Allerdings trifft der 27-Jährige dann auf starke Konkurrenz. Denn der frühere spanische Nationalkeeper Santiago Canizares hat seinen Vertrag erst kürzlich bis 2009 verlängert - und erklärt, dass sein Klub keinen neuen Mann zwischen den Pfosten brauche. Jetzt kommt Hildebrand aber wahrscheinlich trotzdem. Als Nachfolger hat der VfB bereits Raphael Schäfer aus Nürnberg verpflichtet.
    Die Stuttgarter müssen unterdessen bei ihrer Suche nach einer Verstärkung für den Angriff einen Kandidaten von der Liste streichen: Theofanis Gekas. Nach StZ-Informationen ist sich der Grieche mit Bayer Leverkusen über einen Wechsel praktisch einig. Auch die Ablösemodalitäten mit dem VfL Bochum, für den Gekas in dieser Saison bereits 13 Treffer erzielt hat, hat Bayer offenbar geklärt. Sollte Bochum absteigen, ist der 26-Jährige ohnehin für 800 000 Euro zu haben. Im Fall des Klassenverbleibs sind dann aber wohl mindestens drei Millionen Euro fällig.
    Bezüglich der Finanzen waren dem VfB-Teammanager Horst Heldt in den Gesprächen mit dem Gekas-Berater die Hände gebunden. Weil die Zukunft der beiden momentan ausgeliehenen Jon Dahl Tomasson und Danijel Ljuboja genauso offen ist wie die von Marco Streller, kann Heldt für deren Position in der Offensive mit keinem anderen Profi konkret verhandeln. Zuerst muss er wissen, ob das Trio weiter auf der Gehaltsliste steht und den Etat belastet - was den Spielraum für einen Transfer ganz entscheidend einschränken würde. Deshalb denkt der VfB jetzt auch an einen ablösefreien Stürmer.
    Dass ein solcher Mann immer noch teuer sein kann, zeigt das Beispiel Yildiray Bastürk (28), den der VfB als Nummer eins für die Rolle als Mittelfeldregisseur auf der Rechnung hat. Der Vertrag des Türken bei Hertha BSC läuft aus - und der Hauptstadtklub hat die Hoffnung auf eine Verlängerung jetzt so gut wie aufgegeben. Bastürk ist also ablösefrei, aber das bedeutet nicht, dass er nichts kostet. Der VfB bietet einen Vertrag bis 2011, wobei das Jahresgehalt nur wenig unter drei Millionen Euro liegen würde. Hinzu käme ein Handgeld in ungefähr derselben Höhe - und das Beraterhonorar ebenfalls im siebenstelligen Bereich. Unter dem Strich wären das rund 16 Millionen Euro für das Gesamtpaket.
    Ebenfalls an Bastürk interessiert ist Borussia Dortmund. "Da sind wir sicher nicht unattraktiver", sagt Heldt, der dem VfB sehr gute Chancen einräumt, wenn Bastürk nicht ins Ausland wechseln will - was der auch nicht plant. Aus seinem Umfeld verlautet jedenfalls, dass die Tendenz eindeutig in Richtung Bundesliga gehe. So hat er jetzt ein Angebot von Tottenham Hotspur abgelehnt.


    Stuttgarter Zeitung 29. März 2007