Kapitän Sinkiewicz verlässt den FC

  • TRAURIGER ABSCHIED


    Von THOMAS GASSMANN und LARS WERNER


    Köln – Die Sache war eigentlich schon gelaufen. Christoph Daum hatte vor Gegner Aue gewarnt und über Problemkind Alpay geplaudert. Dann ließ er die Bombe platzen. Lukas Sinkiewicz (21) wird den FC verlassen.


    Sinke überbrachte Daum persönlich die Nachricht. „Ich habe mit dem Trainer geredet.“ Daum: „Ja, ich weiß Bescheid, aber ich sage jetzt nichts dazu. Ich bin nicht der Veröffentlicher.“ Offiziell verkünden will Sinkiewicz seine Entscheidung erst in den „nächsten Tagen oder Wochen“.


    Doch: „Ich weiß, was ich will. Mein Ziel ist es in der nächsten Saison in der 1. Liga zu spielen.“ Wie berichtet, hat Sinke eine Ausstiegsklausel für den Fall des Kölner Nicht-Aufstiegs 2007. Wohin sein Weg nun führt, wollte der Abwehrspieler nicht verraten. Dabei ist auch diese Frage so gut wie geklärt. Ihn zieht es wie FC-Torjäger Patrick Helmes auf die andere Rheinseite zu Bayer Leverkusen!


    Nach EXPRESS-Informationen ist der Wechsel zum Kölner Lokalrivalen so gut wie in trockenen Tüchern. Sinkiewiczs Berater Jörg Neubauer erklärte zwar, dass „noch nichts unterschrieben“ sei, im Lager Bayers ist man aber mehr als optimistisch, dass der dreifache Nationalspieler in der BayArena aufläuft. Die festgeschriebene Ablöse von zwei Millionen Euro zahlt Bayer gerne.


    „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass Sinkiewicz jahrelang mein Lieblingsspieler war“, erklärte Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser dieser Zeitung. Und Sportchef Rudi Völler gab zu, dass man natürlich Interesse habe. „Allein aus der Vertragssituation ist Sinkiewicz für uns ein sehr interessanter Kandidat, außerdem ist er ein toller Spieler.“


    Manager Michael Reschke sagte: „Wir sind mit ihm noch nicht klar.“ Ein anderer Bayer-Verantwortlicher, der nach dem Helmes-Krach zwischen den Klubs nicht genannt werden wollte, verriet: „Sie können uns glauben, dass wir mit dem Spieler sehr weit sind.“


    Übersetzt man den Bayer-Jargon richtig, heißt das: Wir haben ihn. Für Daum ist dies ein herber Schlag, schließlich hatte er um Sinkiewicz gekämpft – vergeblich.


    EXPRESS.de