Werder im Halbfinale, Leverkusen gescheitert
VON GERT GLANER, 12.04.07, 22:41h, AKTUALISIERT 12.04.07, 23:37h
Hamburg - Der deutsche Vizemeister Werder Bremen steht zum dritten Mal nach 1988 und 1990 im Halbfinale des UEFA-Pokals. Der Bundesligist feierte im Viertelfinal-Rückspiel einen 4:1 (2:1)-Erfolg gegen den AZ Alkmaar und trifft im Halbfinale am 26. April und 3. Mai auf Espanyol Barcelona.
Den Spaniern reichte ein 0:0 bei Benfica Lissabon für den Einzug in die Vorschlussrunde. Dagegen ist Bayer Leverkusen erwartungsgemäß gescheitert. Der Bundesligist verlor nach der 0:3-Heimniederlage im Hinspiel auch bei CA Osasuna mit 0:1 (0:0). Als dritter spanischer Vertreter zog Titelverteidiger FC Sevilla ins Halbfinale ein. Der Club des früheren Stuttgarters Andreas Hinkel erreichte bei Tottenham Hotspur ein 2:2 (2:0) und kam damit nach dem 2:1-Hinspielsieg eine Runde weiter. Im Halbfinale trifft der Vorjahressieger nun in einem spanischen Duell auf Osasuna. Das Endspiel wird am 16. Mai in Glasgow ausgetragen.
Im Bremer Weserstadion sorgten die Nationalspieler Tim Borowski (16. Minute), Miroslav Klose (36./62.) und Diego (82.) bei einem Gegentreffer von Moussa Dembélé (32.) für den umjubelten und hochverdienten Bremer Erfolg. Das Hinspiel in den Niederlanden endete vor einer Woche 0:0. Werders Top-Stürmer Klose beendete mit seinen Treffern seine wochenlange Ladehemmung und erzielte sein erstes Pflichtspiel-Tor seit 1158 Minuten.
Dagegen konnten die Leverkusener ihre sportliche Talfahrt auch beim Abschied von der internationalen Fußball-Bühne nicht stoppen. Die Leistung des mit mehrfachem Ersatz angetretenen Bundesliga- Fünften, die vor 18 000 Zuschauern im Estadio Reyno de Navarra von Pamplona durch einen Treffer von Juanlu Gomez (62.) auf die Verliererstraße geriet, dürfte den Verantwortlichen wenig Hoffnung für den Kampf um einen UEFA-Cup-Platz im Endspurt der Bundesliga machen. An ein Weiterkommen hatte bei Bayer, das zum 16. Mal in Folge im Europacup auswärts erfolglos blieb, ohnehin niemand mehr geglaubt. Beim entscheidenden Tor patzte auch noch Torhüter Rene Adler, der einen Schuss von Roberto Soldado nicht festhalten konnte.
Bei seinem Gastspiel an der White Hart Lane war der FC Sevilla, bei dem Hinkel in der Anfangsformation stand, zunächst die überlegene Mannschaft und lag bereits nach acht Minuten durch ein Eigentor von Steed Malbranque (3.) und einen Treffer von Frédéric Kanouté (8.) mit 2:0 vorne. Doch nach dem Wechsel drehten die «Spurs» auf und schöpften nach dem Doppelschlag durch Jermain Defoe (65.) und Aaron Lennon (66.) noch einmal Hoffnung. Doch auch ohne ihren verletzten Stammtorhüter Andrés Palop, der vor rund einem Monat im Achtelfinale bei Schachtjor Donezk einen Kopfball-Treffer in der Nachspielzeit erzielte und seine Elf damit vor dem Aus bewahrte, retteten die Spanier das wichtige Unentschieden über die Zeit.
Talfahrt von Bayer Leverkusen hält an
Derweil konnte Bayer Leverkusen seine Talfahrt auch beim Abschied von der internationalen Fußball-Bühne nicht stoppen. Nach der 0:3-Schlappe vor heimischem Publikum unterlag der Bundesliga-Fünfte auch im Viertelfinal-Rückspiel des UEFA-Pokals bei CA Osasuna mit 0:1 (0:0).
Die Leistung der Werkself, die vor 18 000 Zuschauern im Estadio Reyno de Navarra von Pamplona durch einen Treffer von Juanlu Gomez (62.) auf die Verliererstraße geriet, dürfte den Verantwortlichen wenig Hoffnung für den Kampf um einen UEFA-Cup-Platz im Endspurt der Bundesliga machen.
An ein Weiterkommen hatte bei Bayer, das zum 16. Mal in Folge im Europacup auswärts erfolglos blieb, ohnehin niemand mehr geglaubt. «Wir sind keine Träumer, sondern Realisten», sagte Sportdirektor Rudi Völler. Mit seiner Aufstellung hatte Bayer-Trainer Michael Skibbe zudem kein Signal dafür gegeben, beim Tabellen-14. der Primera Division ernsthaft auf Sieg spielen zu wollen. Beim entscheidenden Tor patzte auch noch Torhüter Rene Adler, der einen Schuss von Roberto Soldado nicht festhalten konnte. Juanlu staubte zum 1:0 ab.
Nach dem 1:4-Debakel gegen den VfL Bochum hatte Skibbe seine Mannschaft im 125. Europacup-Spiel auf vier Positionen verändert und dabei die Abwehr mit drei Neuen völlig umgekrempelt. Die Defensive mit Ahmed Madouni und Jan-Ingwer Callsen-Bracker im Zentrum sowie Fredrik Stenman auf der linken Seite ließ sich zwar nicht wie im Hinspiel von den Spaniern überrumpeln, war aber erneut nicht frei von Schwächen. Glück hatte Bayer in der 4. Minute, als Soldado nach einem Fehler von Pirmin Schwegler unbedrängt auf Adler zulief, den Ball aber sowohl am Schlussmann als auch am Tor vorbeizog. Wenig später ließ Soldado mit einer Körpertäuschung Madouni aussteigen, sein Schuss landete am Außennetz (22.).
Mit dem Drei-Tore-Polster im Rücken beschränkten sich die Spanier darauf, die Partie zu kontrollieren und deuteten nur gelegentlich ihre Torgefährlichkeit an. Doch Bayer konnte bei teilweise heftigem Regen mit dem sich bietenden Raum wenig anfangen und ließ bei seinen Angriffsversuchen allzu häufig die Präzision vermissen. Die einzige Chance für die Gäste vor der Pause vergab Paul Freier, der sich in der 41. Minute energisch auf dem rechten Flügel durchsetzte, dann aber knapp am Pfosten vorbeischoss. Fünf Minuten nach Wiederbeginn wurde ein Kopfball von Callsen-Bracker auf der Torlinie abgeblockt, nachdem Torhüter Ricardo eine Ecke verfehlt hatte. Auf der Gegenseite verhinderte Adler gegen Juanlu (48.) zunächst noch den drohenden Rückstand. (dpa)