Pamplona (dpa) - Das freudlose Geburtstagsständchen der Edelfans und die Mini-Torte bei der Mitternachtsfeier für Bayer 04 Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler waren wie ein Spiegelbild der Tristesse nach dem UEFA-Cup-Aus gegen CA Osasuna.
«Die Mannschaft hat sich gut verkauft und sich nicht blamiert. Vergeigt haben wir das Ganze im ersten Spiel», resümierte der nun 47-Jährige nach dem 0:1 (0:0) im Viertelfinal-Rückspiel. «Es wäre jedoch übertrieben, von einem Schritt nach vorne zu sprechen.» Dazu war der Auftritt in Pamplona zu blutleer, das Aufbäumen nach der Pleite im ersten Duell zu halbherzig.
«Der Glaube an ein besseres Ergebnis war da. Wir verabschieden uns aber hoch erhobenen Hauptes», formulierte Bayer-Chefcoach Michael Skibbe, der mit seiner «Null-Chance»-Parole vor dem Anpfiff nicht gerade als großer Motivator aufgetreten war. Seine taktische Ausrichtung, den 35-jährigen Sergej Barbarez als einzigen Stürmer aufzubieten, ließ die Hoffnung auf ein Fußball-Wunder von Anbeginn schwinden. «Gegen Schalke 04 haben wir in der Rückrunde auch mit Barbarez allein vorne gespielt und 1:0 gewonnen», rechtfertigte Skibbe das unerwartete Solo des Routiniers. Allerdings begann die Partie in Gelsenkirchen bei 0:0 und nicht mit einem 0:3-Rückstand.
«Im Hinspiel haben wir offensiv gespielt und die Quittung bekommen», nahm Völler seinen Trainer in Schutz. Ähnlich sah es der Schweizer Nationalspieler Tranquillo Barnetta: «Es hätte uns nichts gebracht, wenn wir Harakiri gespielt hätten.» Von Kritik wollte auch Barbarez nichts wissen. «Alle haben vernünftig ihren Job gemacht. Wir haben alles versucht», meinte der Profi aus Bosnien-Herzegowina.
Doch auch Skibbe wollte nicht verhehlen, dass der K.o. gegen den Tabellen-14. der Primera Division einen Makel hinterlassen hat. «Durch die Fahrlässigkeit im Hinspiel haben wir den zuvor aufgebauten guten Eindruck im UEFA-Pokal in wenigen Minuten verspielt. Das wird hängen bleiben», sagte er. Dabei habe man gegen die Blackburn Rovers oder den RC Lens bewiesen, auf europäischem Niveau «mithalten zu können». Ähnlich sah es Völler: «Nach den guten Runden zuvor ist es schade, dass wir so abgewatscht wurden.»
(Quelle: http://www.arcor.de/content/sp…apokal/news/55286166.html)
