Bayer verdrängt Nürnberg vom 5. Platz

  • Bernd Schneider streckte den erhobenen Zeige- und Mittelfinger in Richtung Tribüne. Zwei eigene Tore und Sieg zeigte der überragende Spieler des Nachmittags an. Mit einem absolut verdienten 2:0-Sieg gegen pokalmüde Nürnberger machte Bayer einen Riesenschritt in Richtung Uefa-Cup-Teilnahme.

    Denn die Verfolger Berlin und Cottbus verloren ihre Spieler und liegen nun sieben Punkte hinter Bayer zurück.


    Michael Skibbe baute alle drei Spieler ein, die zuletzt in München gefehlt hatten. Juan kehrte in die Abwehr zurück, Bernd Schneider spielte hinter den Spitzen und Stefan Kießling stürmte gegen seinen Ex-Club. Sergej Barbarez saß zu Beginn auf der Bank.


    Die ganz große Spannung im Kampf um die Uefa-Cup-Plätze war im Vorfeld durch die günstige Konstellation im DFB-Pokal genommen worden.


    Alles im Griff


    Und irgendwie merkte man es beiden Mannschaften an. Ohne viel Tempo begann die Partie, die Bayer ohne viel Aufwand im Griff hatte. Nürnberg ohne Biss und ohne allzu viel Gegenwehr.


    So drückte Bernd Schneider dem Spiel in den entscheidenden Phasen seinen Stempel auf. Flog sein Freistoß aus 30 Metern noch drüber (10.), so nutzte er seine erste richtige Chance eiskalt aus. Nach herrlichem Pass von Andrej Voronin entwischte er Glauber und schob den Ball aus 14 Metern ins lange Eck (20.).


    Schneiders Abgeklärtheit fehlte Kießling, der nach Schneiders Rückpass unbedrängt aus zehn Metern ein Luftloch trat (24.).


    Schneider ganz cool


    Kurz vor der Pause wurde Nürnberg aktiver. Ein Pinola-Weitschuss flog übers Tor, Wolf köpfte eine Ecke einen Meter rechts am Tor vorbei (43.).


    Eher durchschnittlich auch das Niveau nach der Pause. Kießling, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, vergab erneut eine gute Schusschance nach Vorarbeit von Castro (57.).


    Und wieder zeigte Schneider, wie es geht. Mit herrlichem Trick versetzte er Wolf, narrte auch Keeper Schäfer und schob mit ganz viel Gefühl aus zehn Metern zum 2:0 ein (59.).


    Freier vergibt


    Nürnberg geschlagen, Bayer versäumte es, den Sieg noch höher ausfallen zu lassen. Der eingewechselte Freier scheiterte aus 16 Metern an Schäfer (77.) und schob nach toller Vorarbeit von Castro aus kurzer Distanz am leeren Tor vorbei (81.).


    „Wir sind als Mannschaft geschlossen aufgetreten. Der Sieg ist absolut verdient“, gab sich Schneider gewohnt bescheiden, bevor er mit Megaphon die Siegesfeier in der Fankurve anstimmte.


    Nächsten Sonntag in Cottbus kann Bayer die Teilnahme am Uefa-Pokal fast schon klar machen.


    Bayer 04: Adler - Castro, Callsen-Bracker, Juan, Stenman - Schwegler, Rolfes - Schneider - Kießling, Voronin, Barnetta


    1. FC Nürnberg: R. Schäfer - Beauchamp, A. Wolf, Glauber, Pinola - Polak - Galasek - Engelhardt - Pagenburg, Schroth, Saenko


    Tore: 1:0 Schneider (20.), 2:0 Schneider (59.)


    Einwechslungen: 58. Spiranovic für Glauber, 58. Banovic für Engelhardt, 62. Freier für Kießling, 63. Sibon für Pagenburg, 85. Barbarez für Schneider


    Gelbe Karten: Kießling, Voronin - A. Wolf, Galasek


    Zuschauer: 22500 (ausverkauft)


    Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees




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