Schneider soll lebenslang bei Bayer bleiben!
Leverkusen – Irre, dieser Mann! Gestatten: Bernd Schneider! Spaßfußballer, Tor-Künstler, Renn-Maschine, kurz: Alleskönner. Mit einem Doppelpack gegen Nürnberg schoss der 33-Jährige Bayer in den UEFA-Cup.
„Bernd ist unser absoluter Superstar“, lobte Sportchef Rudi Völler nach dem 2:0-Sieg seinen bescheidenen Nationalspieler mit diesem unglaublich wunderbaren Ballgefühl. Überragende Leistungen werden natürlich auch außerordentlich honoriert. Im Fall Schneider heißt das: Der gebürtige Jenaer bekommt bei Bayer einen lebenslangen Vertrag.
Völler sagte am Sonntag dem EXPRESS: „Bernds Vertrag läuft noch bis 2009. Dann ist er 35 Jahre alt. Wenn er sich gut fühlt, wollen wir natürlich jeweils um ein Jahr verlängern. Und wenn er dann mal Schluss machen sollte, werden wir alles versuchen, ihn in den Klub einzubinden. In welcher Form das sein wird, wird man dann sehen.“
Schöne Aussichten für einen Mann, der eine wahre Fußball-Wundertüte ist. Nichts kann den Ballzauberer zurzeit stoppen. Noch nicht einmal ein kaputter Schuh. Nach einem Zweikampf mit einem Nürnberger Spieler brach die Sohle seines linken Schuhs. Schneider verlangte neues Schuhwerk, bekam aber nur einen Treter. Das war auch kein Nocken- sondern ein Stollenschuh. Kein Problem für Schnix. Anziehen, rennen, zaubern. 60 Sekunden nach dem Schuhwechsel schoss er das 1:0.
Und sein Treffer zum 2:0- Endstand gehörte in die Kategorie Weltklasse. „Natürlich wollte ich den Ball über meinen Gegenspieler heben“, erklärte der Doppeltorschütze später, „ich hatte auch das Glück, dass die Kugel genau in meinen Laufweg passte.“ Der Rest war Routine. Nürnbergs Keeper Schäfer ausgucken, den Ball frech ins linke Eck zirkeln – fertig war die Super-Schneider-Dribbel-Schnibbel-Show. Wären da nicht noch die Bayer-Fans gewesen...
Die riefen nach ihrem Helden, Schneider parierte, kletterte auf das Stahlgerüst vor der Fan-Kurve, schnappte sich ein Megaphon und skandierte kernige Schlachtgesänge. „Hat Spaß gemacht“, sagte Schneider zu seinem Ausflug in bislang unbekannte Gefilde. Schließlich war es für den zurückhaltenden Nationalspieler das erste Mal, dass der Anhang ihn zu solch einem Auftritt bat. Aber an diesem Tag konnte Schnix einfach nicht Nein sagen.