40 Punkte - und dann mal schauen...

  • 40 Punkte - und dann mal schauen...
    Am Sonntag gastiert Bayer Leverkusen in der Lausitz bei Energie Cottbus. bundesliga.de berichtet vor der Begegnung täglich aus beiden Lagern.



    Man täte Petrik Sander sicherlich Unrecht, würde man dem Trainer von Energie Cottbus ein Desinteresse für Geschichte unterstellen.


    Ein neues Kapitel


    Eine gewisse "Geschichtsmüdigkeit" bestenfalls. Und dies auch nur im Fall höchstaktueller sport- und vereinshistorischer Perspektiven – nach dem Motto: "Ich kann's nicht mehr hören!"


    Tatsächlich kann Energie mit einem Sieg über Bayer Leverkusen ein neues Kapitel in den Cottbuser Vereins-Annalen anzeichnen. Dann hätten die Lausitzer nämlich 40 Punkte in der laufenden Runde ergattert. So viele wie noch nie zuvor im Oberhaus. Aber mehr eben auch nicht. So jedenfalls sieht es Sander:


    Über dem Strich


    "Es geht nicht um Punkte und Plätze, sondern einzig und allein darum, am 34. Spieltag über dem Strich zu stehen", erklärt Energies Trainer ganz pragmatisch. "Dafür wäre ein Sieg gegen Leverkusen der wohl entscheidende Schritt."


    Sander hat allerdings keine Sorge, dass sein Team bei diesem entscheidenden Schritt im Schlussspurt auf der Saisonzielgeraden wegen verfrühter Zufriedenheit noch stolpern könnte.


    "Meine Spieler haben das nicht nur in allen Interviews immer wieder betont. Ich spüre im Training, wie groß der Wille ist, jetzt alles perfekt zu machen."


    Ein Sieg als Abstandshalter


    Leverkusens Trainer Michael Skibbe belohnt die selbstbewussten Cottbuser bereits mit einem verbalen Ritterschlag, wenn er den Aufsteiger als die "direkte Konkurrenz" anerkennt.


    Dies mutet angesichts der 38 Cottbuser und 45 Leverkusener Punkte am 31. Spieltag etwas sehr wohlwollend an. Skibbe meint es allerdings ernst, wenn er das Ziel ausgibt: "Möglichst Platz 5 erreichen und Cottbus auf Abstand halten."


    Somit spricht Skibbe von einer Tabellenplatzierung, die internationale Rendezvous mit Namen wie FC Everton, US Palermo oder dem FC Valencia in Aussicht stellen würde. Für Bayer sicherlich ein logisches Ziel.


    Erweiterte Zielsetzung


    Es wäre allerdings interessant zu erfahren, was Petrik Sander auf diese höfliche Einschätzung erwidern würde. Schließlich hatte Energie als Aufsteiger das logische Saisonziel definiert, erneute Rendezvous mit Namen wie SC Paderborn, Erzgebirge Aue oder Kickers Offenbach zu vermeiden.


    Mit einem Sieg über die Rheinländer wäre dieses primäre Ziel wohl erreicht und es blieben tatsächlich noch drei weitere volle Spieltage, um aus dem Augenwinkel spitzbübisch auf eventuelle Sekundärziele zu schielen…


    Michael Wollny



    bundesliga.de