HELMES IM INTERVIEW
„Ich muss dahin, wo die Musik spielt!“
Helmes will wechseln
Warum? Das sagt er im EXPRESS-Interview!
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Köln – Er hat sich festgelegt. Diese Woche verkündete Patrick Helmes, dass er keinen neuen Vertrag beim FC unterschreiben und 2008 zum ungeliebten Nachbarn nach Leverkusen wechseln wird.
Seine Fußreizung scheint auskuriert – der 23-Jährige trainierte am Samstag und wird wohl gegen Fürth auflaufen. EXPRESS sprach mit Helmes.
Rechnen Sie mit Pfiffen der Fans?
Die gab es ja schon einmal, das Thema mit Bayer ist ja kein neues. Ich muss damit rechnen. Aber es wäre ein Ding, wenn da richtig was kommen sollte.
Ausgerechnet junge Identifikationsfiguren wie Sie und Lukas Sinkiewicz wechseln zum Rivalen Bayer. Haben Sie da nicht Verständnis für die Fans?
Ich weiß genau um die Rivalität. Obwohl, es ist ja keine Rivalität von der Ligazugehörigkeit her. Manchen Fans tun diese Wechsel nach Leverkusen weh – das kann ich verstehen. Aber man sollte auch mich verstehen: Ich muss dahin, wo die Musik spielt. Und die spielt in der 1. Liga. Solch eine Entscheidung kann man keinem Spieler der Welt übelnehmen.
Ihr Zeitpunkt, an die Öffentlichkeit zu gehen, hat überrascht. Gab es da etwa Druck von Bayer?
Mit Bayer gab es seit Wochen keinen Kontakt. Ich wollte endlich eine Entscheidung, um mich nur auf Fußball konzentrieren zu können.
Leverkusen will Sie bereits im Sommer holen …
Ich weiß. Ich habe noch ein Jahr Vertrag beim FC. Es geht nicht darum, was ich will. Das ist jetzt Sache der Vereine. Vergleichen Sie doch mal die sportliche Situation beider Klubs.
Bei Bayer geht es bergauf. Der Klub zählt seit Jahren zu den Top sechs in Deutschland. Bayer hat eine entwicklungsfähige Klasse-Mannschaft mit vielen jungen Spielern, von denen ich viele kenne, und einigen erfahrenen wie Bernd Schneider. Die Mischung stimmt. Dazu kommt ein guter Trainer. Und auch oben in der Führung stimmt alles.
Und beim FC?
Stimmt auch vieles. Es ging aber sportlich zuletzt nicht in die Richtung, wie sie sich es alle wohl vorgestellt haben. Dabei ist der FC doch ein Riesen-Klub mit super Fans und einer tollen Struktur. Wenn man aber in der 1. Liga spielen will, dann muss man derzeit weg aus Köln.
Köln will Sie nicht vor 2008 gehen lassen. Sehen Sie Ihre Nationalmannschaftskarriere in Gefahr?
Poldi hat bewiesen, dass man es auch in der 2. Liga in die Nationalelf schaffen kann. Aber ob es auf Dauer geht, wage ich doch zu bezweifeln.
Wann gab es den letzten Kontakt zum Bundestrainer?
Joachim Löws Assistenztrainer Hansi Flick hat mich in der vergangenen Woche angerufen. Um es aber vorwegzunehmen: Er hat mir zu nichts geraten.