Cottbus – Im Stadion der Freundschaft war Party angesagt. Unten auf dem Rasen standen die Helden. Oben auf den Tribünen lagen sich die Fans in den Armen.
Cottbus feierte nach dem 2:1 über Leverkusen den Klassenerhalt. Trainer Petrik Sander war stolz auf sich, seine Spieler und sprach das aus, was alle dachten: „Das ist ein Wunder. Wer hätte uns zugetraut?“
Und Bayer? Die Spieler um Bernd Schneider schlichen bedröppelt vom Rasen, haben jetzt nur noch vier Punkte Vorsprung auf einen Nicht-UEFA-Cup-Platz. „Das war ein herber Dämpfer“, ärgerte sich Trainer Michael Skibbe, „der Vorsprung ist geschmolzen.
„Nun fängt das Zittern wieder an. „Nächste Woche kommt Bielefeld. Dann müssen wir unbedingt gewinnen“, fordert Stefan Kießling. Und das wir nicht so einfach. Mit Tranquillo Barnetta und Juan fallen zwei wichtige Stützen aus. Gelbsperre!
Gegen biedere Cottbuser lieferte das Bayer-Starensemble eine bedauerliche Leistung ab. Kaum Torchancen, wenig Esprit, dazu schlimme Abwehrpannen. Wie in Minute sieben, als Juan bei einem simplen Doppelpass alt aussah, Torjäger Radu ungehindert seinen 13. Ligatreffer erzielte.
Bayer kam nur deshalb zum Ausgleich, weil sich Energie-Torwart Tomislav Peplica mal wieder tölpelhaft verhielt, eine Flanke Barnettas nicht fing und Kießling einköpfte. Ein Tor aus dem Nichts. „Das hätte uns eigentlich Selbstvertrauen geben sollen„, meinte Kießling. Tat es aber nicht, weil sich Bayer dem tristen Fußball der Cottbuser anpasste.
Und dann passierte das, was in dieser Saison zu einem Markenzeichen Bayers wurde: Abwehrpatzer der schlimmsten Sorte. Callesen-Brackers Kopfball-Abwehr missglückte, irgendwie kam der Ball zum eingewechselten Daniel Gunkel, der schoss, Bayers Karim Haggui fälschte den Ball so ab, dass er im Bayer-Tor landete. „Da haben wir geschlafen“, polterte Kießling zurecht.
Quelle: http://www.express.de