"Die Polizei lernt nicht dazu"

  • Es gab beim Bundesliga Spiel von Eintracht Frankfurt in Nürnberg mal wieder schwere Ausfälle der dort eingesetzten Ordnungskräfte. Nun ist das ja schon lange nix neues mehr, allerdings macht mich ein Satz betroffen und das ist dieser hier aus dem angehangenen Artikel :


    „Wenn Sie zum Fußball gehen, verzichten Sie ab dem Kauf der Eintrittskarte auf einen Teil ihrer
    Grundrechte.“ (Zitat eines Einsatzleiters, Zeuge kann benannt werden)


    Ich finde diesen Satz extrem wiederlich. Er zieht Paralellen zur DDR Diktatur.


    Nachlesen kann man das Werk hier als Pdf:


    http://www.sge4ever.de/downloa…24_fansprechergremium.pdf


    Horschti



  • Horschti


  • Aus Nürnberg kennt man das ja...


  • :bayerapplaus


    Horschti

  • Was in Italien jetzt ab geht ist Angesichts des Auslöser fast schon verständlich.

    Das kleine Rund droht einzubrechen, die Stimmung ist explosiv. Auf dem Rasen stehen elf ratlose Espanyol-Spieler fast eingeschüchtert – und ergeben sich ihrem Schicksal.

  • Dabei sollte man allerdings auch dies nicht vergessen:


    Zitat

    2. Februar 2007: Der Polizist Filippo Raciti (38) stirbt durch einen Steinwurf. Der Stein trifft Raciti beim sizilianischen Derby zwischen Catania Calcio und US Palermo am Kopf. Der Ordnungshüter stirbt auf Grund von inneren Blutungen.


    Quelle: FAZ.NET: Todesopfer im italienischen Fußball


    So viel zum Thema "Die Polizei lernt nichts dazu".

  • Sicherlich muss man immer zwischen den verschiedenen Situationen unterscheiden, es behauptet ja keiner das Gegenteil. Allerdings gibt es zwischen den italienischen Fans und den deutschen schon gewisse Unterschiede...

  • Zitat

    Original von WBL-Fabi
    Sicherlich muss man immer zwischen den verschiedenen Situationen unterscheiden, es behauptet ja keiner das Gegenteil. Allerdings gibt es zwischen den italienischen Fans und den deutschen schon gewisse Unterschiede...


    Genau das kapiert die Masse aber nicht.
    Meiner Meinung nach könnte es in Italien jede Sportart sein die den Schauplatz dafür gibt, Fußball ist nunmal die populärste. Die (jungen?!) Italiener sind einfach sauer auf ihr Land und lassen ihren Wut an allen Institutionen aus. Die Polizisten im Umfeld des Stadions sind dann ein willkommenes Ziel und wer sich irgendeiner linken/rechten "Fan"organisation eines Vereins anschließt tut die , so denke ich, nicht nur weil er jetzt Fan des entsprechenden Vereins ist sondern weil er die Masse findet die sich mit ihm gegen die Polizei oder sonst wen stellt. Mittlerweile finden die Schlachten schon abseits der Stadien statt, das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit den Hooliganzeiten vergangener Jahre zutun sondern führt wenn die Italiener nicht aufpassen in Bürgerkriegsähnliche zustände. Das ist kein Sportlicher Hintergrund sondern NUR noch politischer Hintergrund, und das ist es in Deutschland nunmal nicht, wenn denn mal was passiert. Ohne die Dresdener Fanszene zu pauchalisieren, ich hasse dieses Wort, aber es ist meiner Meinung nach dort ein ähnlicher Zustand, wobei ich Dresden nur als Beispiel nehme wirds auch woanders geben. Perspektivlosigkeit, der Hass auf Instituionen und die breite Plattform Fußball, eine gefährliche Mischung.


    In Italien läuft das leider ganz aus dem Ruder, warum der Polizist da aber einfach mal eben einen niederschießt bleibt mir schleierhaft.

    Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages ist frei erfunden.
    Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.

    2 Mal editiert, zuletzt von lev1989 ()

  • Zitat

    Bin mal auf die Ergebnisse der Ermittlungen gespannt. Ich frage mich seit gestern warum um alles in der Welt der Carrabinieri seine Waffe scharf hatte....


    Naja ich kann verstehen warum er die Waffe scharf hatte: Wenn eine einzelne Polizeistreife bei einer größeren Rangelei eingreifen will und die Sache eskaliert sind die Leute (in Italien) schnell in Lebensgefahr.


    Von daher finde ich scharfe Munition berechtigt...fraglich ist allerdings warum es zu einem gezielten Schuss kommen musste, Warnschüsse oder nicht tötliche Schüsse erfüllen ihren Zweck ja in der Regel auch. Und gerade ein Polizist muss mit dieser Stresssituation klar kommen...zudem ist es sicher mehr als streitbar ob eine einzelne Streife eingreifen sollte oder nicht.

  • Zitat

    Original von Horschti
    Das!! ist mal völlig am Sinn des Threads vorbei.


    Das war auch nur als Antwort auf den Beitrag von Avanti gemeint. Hat mit dem Sinn des Threads nichts zu tun, da gebe ich dir Recht.


    Zitat

    Original von SVB-Denz
    fraglich ist allerdings warum es zu einem gezielten Schuss kommen musste, Warnschüsse oder nicht tötliche Schüsse erfüllen ihren Zweck ja in der Regel auch.


    Das ist ja noch gar nicht klar, ob es überhaupt ein gezielter Schuss war. Siehe hier:


    Zitat

    Die Fans hasteten zu ihren Autos, fuhren los - und jetzt erst löste sich angeblich der tödliche Schuss, aus mindestens 50 bis 70 Metern Entfernung. Er sei in Richtung Fahrbahn gelaufen, um das Modell des wegfahrenden Wagens zu identifizieren, als die Pistole einfach losgegangen sei, sagte der Schütze aus.


    Die Zeitung "La Repubblica" zitiert jedoch auf ihrer Internet-Seite einen Augenzeugen des Vorfalls, der aussagt, der Polizist habe "die Pistole mit beiden Händen umfasst, die Arme ausgestreckt und gezielt geschossen".


    Jetzt wird gegen Luigi S. wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Noch ist etwa die Frage nicht beantwortet, wieso die Pistole in Richtung des wegfahrenden Autos wies, quer zur angeblichen Laufrichtung des Beamten. Suspendiert ist der 32-jährige Beamte nicht - er wurde bloß in den Innendienst versetzt.


    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,516899,00.html

  • Alles sehr schwammig. Ich behaupte einfach mal das sich ein Schuss nicht "einfach so" löst...andererseits warum sollte ein Polizist auf ein flüchtendes Auto schiessen?


    Bin gespannt was bei raus kommt.

  • Na, ja, wer schon mal "scharf" geschossen hat, weiss was möglich ist und was nicht.


    Mittlerweile tauchen ja auch immer mehr Aussagen auf, die behaupten der Polizist hat gezielt. Angesichts der Entfernung zum Auto ist das fast die einzige Möglichkeit.


    Vieleicht kommt auch so etwas dabei heraus:


    Zitat:
    Der Polizist berief sich auf Notwehr, da er sich vor dem mit einem Feuerlöscher angreifenden Carlo Giuliani habe schützen müssen. Das Verfahren gegen ihn wurde im Mai 2003 eingestellt. Die Richterin berief sich auf ein umstrittenes ballistisches Gutachten, demzufolge der Schuss, der Giuliani getötet hat, in die Luft abgegeben wurde, von einem Stein abprallte und erst deshalb Giuliani tödlich getroffen habe. Teile der globalisierungskritischen Bewegung und Giulianis Eltern bezweifeln diese Darstellung.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Giuliani

  • Ein weiteres Indiz für die "gezielt" These ist auch die Zeugenaussage:


    Der Zeuge wird wissen was auf ihn zukommt wenn er einen Polizisten des Totschlages bezichtigt...Presse, Staatsanwaltschaft etc. stürzen sich auf ihn, er zerstört damit wirklich die Familie des Polizisten und sein ganzes Umfeld und stürzt das Land noch tiefer ins Chaos.


    Ich denke das behauptet man nicht "einfach so" aus Polizistenhass da muss schon tiefe Überzeugung hinterstehen!

  • Der Hinweis von BigB ist (auch auf den Titel dieses Threads bezogen) empfinde ich nich als populistisch. Genauswenig würde den Auschreitungen einen wirklichen politischen Hintergrund zuschreiben.

    Das kleine Rund droht einzubrechen, die Stimmung ist explosiv. Auf dem Rasen stehen elf ratlose Espanyol-Spieler fast eingeschüchtert – und ergeben sich ihrem Schicksal.

    Einmal editiert, zuletzt von Avanti SVB! ()

  • sehr guter Artikel vom Kurier wie ich finde



    Ausnahmezustand in Italien


    Daniel Mandl | 12.11.2007, 00:44
    Am Sonntag wurde in Italien ein 26jähriger Fan des SS Lazio Rom getötet. Täter ist ein italienischer Verkehrspolizist, was in der Fanwelt hohe Wellen schlägt.
    Woanders wurde mehr Fußball gespielt


    Sportlich war die vergangene Woche wieder sehr interessant. In Österreich war es ein Spieltag für die Wiener, denn Rapid und Austria waren die einzigen Teams, die siegen konnten. Mattersburg und Kärnten gingen leer aus, alle anderen remisierten. Somit ist das Derby in zwei Wochen ein echtes Spitzenspiel, das Duell Erster gegen Zweiter. In Deutschland wiederum stolperten die Bayern auswärts über Stuttgart und haben damit Bremen und Hamburg unangenehm im Nacken sitzen. In Italien wurden hingegen zwei Partien abgesagt, eine weitere musste wegen schwerer Fankrawalle nach nur sieben Minuten abgebrochen werden...
    Beide Seiten sehen


    Die schweren Auseinandersetzungen in Italien sind ein sehr heikles Thema. Kaum ein Thema spaltet Fans mehr, als die Kluft zwischen mentalitätsbefangenen "A.C.A.B."-Schreiern und autoritätsgläubigen Ultra-Verachtern. Das Grundproblem sind politisch meist zu korrekte Medien und ein umfassender Mangel an Information. Die Menschen, die das Wort Fans beim ersten Anflug von Gewalt sofort in Anführungszeichen setzen, sind meistens in keinster Weise mit den Gesinnungen oder Codices von organisierten Fangruppierungen vertraut. Dass viele Fans keine Engel sind, ist klar. Doch ebenso gefährlich sind manchmal von Angst und Selbstschutz getriebene Polizisten, die Fußballspiele im Allgemeinen als Ausnahmesituation sehen und ihrem Ruf als Freund und Helfer gar keine Ehre machen wollen. Klar haben Uniformierte in den Stadien dieser Welt kein leichtes Leben, aber auch sie sind nicht ohne Sünde.
    Fan-Krawalle in ganz Italien


    Ein Polizist erschoss heute einen Fan. Laut ersten Informationen handelte es sich um einen tödlichen "Warnschuss". Die Reaktion italienischer Fans ist brutal. Fans verschiedener Mannschaften schließen sich zusammen und führen einen offenen Hasskrieg gegen die italienische Polizei. Die Gewalt wird ausufern, die Fans fordern ihre Rache ein - der Verlierer ist die Reputation des Fußballfans. Am möglicherweise verhängten Auswärtsfahrverbot werden auch friedfertige Fans kiefeln. Nebenbei wird die italienische Polizei, sowieso nicht unbedingt als das Fingerspitzengefühl in Person bekannt, durch die derzeit auftretenden Krawalle noch unsicherer und unbeliebter als vorher. Ein Teufelskreis, der sich mit keinem Gesetz eindämmen lässt.
    Niemand muss beim Fußball sterben


    Bill Shankly sagte einst: "Manche Leute meinen, dass es beim Fußball um Leben und Tod geht. Ich bin mit dieser Einstellung sehr unglücklich. Ich versichere, es geht um viel mehr als das." Witziger Spruch, leider manchmal wahr. Kein Mensch muss auf oder um den Fußballplatz sterben. Fankrawalle werden erst aufhören, wenn sich sämtliche Parteien mit Respekt gegenübertreten. Wenn man wie Vieh behandelt wird, kann man keine gegenseitige Akzeptanz erwarten. Leider behandeln sich die Parteien gegenseitig wie Vieh. Krawalle wie der Aktuellste ziehen unsere einzigartige Fußballwelt noch weiter in den Schlund der Gewalt. Aufklärung, keine Verbote, ist der erste Schritt um diese gegenseitige Akzeptanz zu erreichen.


    Ruhe in Frieden, Gabriele Sandri. Unser Beileid gilt deiner Familie und deinen Freunden.



    hier der Link
    http://kurier.at/interaktiv/blog/fankurve/120490.php

  • Zitat

    Original von Horschti


    Das!! ist mal völlig am Sinn des Threads vorbei. Schade das du so populistisch agierst. Aber das Thema haben wir ja schon eine Seite vor vorbei diskutiert.


    Horschti


    Diversen Berichten zufolge soll der Polizist damals, von seinen eigenen Leuten im Rückwärtsgang angefahren worden und daraufhin an den Folgen gestorben sein. Nur mal so als Ergänzung.