"Die Polizei lernt nicht dazu"
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Naja, ich lass mich gern belehren..
Wie ich finde, ein sehr gutes Interview. Sollte man mal lesen.
Horschti
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David Barr ist einer der wichtigsten Köpfe in der Szene der aktiven Fans des 1. FC Köln. Chaled Nahar unterhielt sich mit dem 24-Jährigen über Gewalt, Stadionverbote und das Verhältnis der Fans zur Polizei.
„Man nimmt den Fans praktisch alles“
ERSTELLT 08.05.07, 21:18h, AKTUALISIERT 08.05.07, 21:21h
Wer sind die „aktiven“ Fans, die sich „Ultras“ nennen?
Wir sind auffällige Fans. Wir bringen mit Fahnen und Gesängen Atmosphäre in die Kurven, mit unseren Aktionen äußern wir aber auch oft Kritik. Wir sind keine passiven Zuschauer, sondern aktive Fans. Wenn 500 FC-Anhänger nach Rostock fahren, sind mindestens 100 von uns dabei. Wir sind treibende Kräfte.
Mit den „Ultras“ wird häufig das Thema Gewalt in Verbindung gebracht. Nach den Auseinandersetzungen in Aue hat es einen runden Tisch zwischen FC-Fans, dem Verein und der Polizei Westsachsens gegeben. Was hat das gebracht?
Dieses Gespräch war ein Novum und ein Schritt in die richtige Richtung. Die Beamten haben keine Fehler zugegeben, für mich war es aber ein indirektes Schuldeingeständnis. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass wir für die Polizei eine große Unbekannte sind. Die wissen gar nicht, wie sie mit uns umgehen sollen. Die Polizei hat in Aue nur zur Eskalation beigetragen, die Mittel waren zu hart - auch wenn wir klar sagen müssen, dass es ein Fehlverhalten vieler FC-Fans gab.
Aktive Fans kritisieren besonders ihre Behandlung bei Auswärtsspielen. Warum?
Auswärts wird uns vieles verboten: Fahnen, Trommeln, Megaphone und fast alle Aktionen. Zudem steht man auswärts immer unter Verdacht. Die Kontrollen sind viel härter als bei Heimfans. In Berlin müssen Fans, die Stahlkappenschuhe tragen, auf Socken ins Stadion. In Saarbrücken musste sich ein weiblicher Fan von Dynamo Dresden in einem nach außen offenen Zelt nackt ausziehen. Der Vorwurf war, dass sie unverdächtig ausgesehen hätte und deswegen verdächtigt wurde, verbotene Gegenstände zu schmuggeln. Neben Aue blieb bei uns in Köln besonders die Fahrt nach Karlsruhe negativ haften: Unser Bus wurde vor dem Block geparkt. Einige Fans haben dann aus dem Stadion mit ansehen müssen, wie Ordner in den Bus gestiegen sind und die Taschen durchwühlten. Angeblich hätten sie nach Wurfgeschossen gesucht. Und das sind nur einige Beispiele.
Sie halten die Gästebereiche in den Stadien also für überreglementiert?
Absolut. In Karlsruhe durften die FC-Fans in der ersten Hälfte keine Würstchen mit in den Block nehmen. Die Ordner sagten, sie könnten als Wurfgeschosse missbraucht werden . . .
Einige aktive FC-Fans haben sich mit solchen von Bayer Leverkusen solidarisiert. Wie konnte es soweit kommen?
Vorab: An meiner Abneigung zu Leverkusen hat sich nichts geändert. Wir haben uns mit unserem größten Feind solidarisiert, aber aus einem guten Grund: Die Stadt Mainz hat gegen rund 20 Leverkusener Fans im Vorfeld des Bayer-Spiels beim FSV schriftlich ein Platzverbot in der Stadt für die Dauer des Spieltags ausgesprochen. Darunter waren Mitglieder der Ultras Leverkusen, die schon mal aufgefallen sind - aber auch unbescholtene Fans. Diese Fußballfans wurden präventiv vorverurteilt und in Sippenhaft genommen. Das darf in einem Rechtsstaat nicht sein. Das Plakat ist uns sehr schwer gefallen, aber hier verlassen wir die Ebene der Rivalität - selbst wenn es Leverkusen ist. Denn es geht um die Fan-Kultur an sich, um unsere Freiheiten.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Stadionverbote.
Es gibt eine Menge von absolut berechtigten Stadionverboten. Aber auch unberechtigte. Wir kämpfen vor allem gegen die Art und Weise an, wie sie erteilt werden. Das geschieht zu schnell und quasi präventiv, bevor die Schuld bewiesen ist. Betroffene Fans bekommen keine Gelegenheit zu einer Anhörung, es gab bislang auch keine Möglichkeit zur direkten Bewährung, aber zumindest das scheint sich zu ändern. Ich halte ein Stadionverbot für keine sinnvolle Strafe.
Was ist denn eine sinnvolle Strafe?Viele Fans haben in der Szene ihren Freundeskreis - man nimmt ihnen praktisch alles. In Bielefeld hat ein Arminia-Fan unter anderem wegen eines Stadionverbots sogar Selbstmord begangen. Wenn sich jemand falsch verhält, soll man ihn belangen. Aber eine hohe Geldstrafe tut auch weh und würde vielleicht eine bessere Wirkung zeigen. Die Menschen, die diese Verbote aussprechen, wissen gar nicht, was sie den Fans antun.
Wie kann man sich wehren?
Das ist schwer. Mit der Einrichtung des „Fanrechte-Fonds“ wollen wir - natürlich nach Prüfung des Falls - zu unrecht bestrafte Fans bei teuren Prozessen unterstützen.
Was tut die Fanszene, um schwarze Schafe ihrer gerechten Strafe zuzuführen?
Wir verpfeifen natürlich niemanden. Aber wir versuchen, auf unsere Leute einzuwirken. Wenn Wurfgeschosse auf den Platz fliegen, schadet das uns und unserem Verein. Der FC bekommt Geldstrafen aufgebrummt und wir Netze vor die Nase. Das kann keiner wollen.
Tragen die Fans nicht auch einen Teil der Schuld an dieser Situation?
Ja, aber mit Einschränkungen. Gerade beim FC fahren sehr viele Fans mit. Da baut eigentlich immer irgendjemand Mist. Oft sind das aber nur Kleinigkeiten - und dafür darf man nicht kollektiv die gesamte Gruppe mit immer mehr Einschränkungen bestrafen.
Hassen Sie die Polizei?
Hass ist das falsche Wort. Aber die Abneigung ist größer geworden nach vielen Aktionen. Vorfälle wie in Aue oder Karlsruhe sind für uns blanke Provokation. Das Unverständnis wächst, das Verhältnis zur Polizei entspannt sich nicht. Die sollen sich endlich einen sinnvollen Umgang mit uns überlegen. Das Gespräch mit der Polizei in Sachsen war aber ein guter Anfang.
http://www.rundschau-online.de…ikel.jsp?id=1176130313500 -
Kein Pardon bei Körperverletzung
VON CHALED NAHAR, 08.05.07, 21:20h
Stadionverbote sind das Reizthema in der Szene der aktiven Fußballfans. Viele Fans fühlen sich zu unrecht belangt. Und das mit der für sie härtesten Strafe: Stadionverbot. Doch wofür gibt es Stadionverbote?
Für das Zünden von pyrotechnischem Material oder dem Werfen von Gegenständen werden in Köln zwei bis drei Jahre Stadionverbot ausgesprochen. „Besonders bei Körperverletzung gibt es bei uns kein Pardon. Dafür gibt es fünf Jahre bundesweites Stadionverbot“, sagt Rainer Mendel. Der 42-Jährige ist seit 1989 Fanbeauftragter des 1. FC Köln. Nicht selten steht er zwischen den Fronten von Fans und Ordnungskräften.
Kaum einer kennt die Kölner Szene so gut wie Mendel. „Die Polizei ist in den letzten Jahren leider zu einem Feindbild der Ultras geworden“, erklärt Mendel. Von den Kölner Ultras vereinigen sich rund 500 auf die „Wilde Horde“, 30 auf die „Boys Köln“ und nochmal rund 20 auf die „Red Scorpions“, so Mendel. Besonders bei Auswärtsspielen fühlen sich viele Anhänger unter Verdacht gestellt. „Natürlich haben es Fans auswärts nicht einfach. Wenn am Bahnhof 250 Polizisten warten, ist das ein beklemmendes Gefühl“, sagt der Fanbeauftragte, „aber es gab in der Vergangenheit auch einige Anlässe, um von Seiten der Polizei so verfahren zu müssen.“
Für manchen Beobachter entsteht der Eindruck, dass sich die Ultras bewusst als Opfer darstellen, um die Schuld bei Ausschreitungen auf die Polizei abwälzen zu können. Jürgen Laggies, Leiter der Pressestelle der Kölner Polizei, will nicht vergessen wissen, wo die Ursachen für die Auseinandersetzungen zu suchen sind: „Die Polizei zündet keine Feuerwerkskörper im Stadion.“ Die Aggression gehe von einem Teil der Fans aus, so der 49-Jährige. „Aber wir suchen über unsere szenekundigen Beamten den Dialog mit den Fans. Nur so sind Probleme zu lösen und in Köln klappt das auch sehr gut.“ So stimme die Kommunikation mit den Ultras in Köln. Dennoch habe die Geduld Grenzen: „Wo eingeschritten werden muss, schreitet die Polizei ein“, sagt Laggies.
In der Kölner Szene bestehen rund 120 Stadionverbote. Trauriger Spitzenreiter ist Dynamo Dresden mit rund 280. Das Stadionverbot an sich hält Rainer Mendel für eine richtige Maßnahme: „Alle haben Angst davor, nicht mehr zum Fußball gehen zu dürfen. Diese Strafe ist neben der professionellen Fanbetreuung ein Grund, warum die Gewalt aus vielen Stadien gewichen ist.“
Mehr Kommunikation zwischen Fans, Polizei und Verein sei der einzige Lösungsweg, meint Mendel: „Vor dem Spiel bei 1860 München hat sich die sonst als so rigoros geltende bayerische Polizei bei uns vorgestellt und alles abgesprochen. Es gab keine Probleme - nur so kann sich das Verhältnis normalisieren.“ Ein weiterer Vorschlag von Mendel sind so genannte „Deeskalationsbeamte“, die auch bei der Weltmeisterschaft im Einsatz waren. „So etwas würde auch den Bundesligen gut tun“, sagt Mendel.
http://www.rundschau-online.de…ikel.jsp?id=1176130313504 -
Finde diese Interview sehr interessant. Es zeigt einmal mehr, dass von Verantwortlichen quer durch unser Land die gleiche Schiene gefahren wird.
Chefankläger
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Jup, guter Artikel!
Horschti
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Zitat
Im folgenden bezieht der 1. FC Kaiserslautern Stellung zu den Vorfällen nach dem Auswärtsspiel des FCK beim FC Augsburg am 29. April 2007, als es nach Spielende hinter dem Gästeblock zu einem in unseren Augen unverhältnismäßigen und überzogenen Einsatz der Polizei und des Ordnungsdienstes gegenüber den anwesenden FCK-Fans kam.Das harte Einschreiten einiger Polizei- und Ordnungskräfte mit Hilfe von Schlagstöcken und Pfefferspray, unter anderem auch gegen völlig unbeteiligte Frauen, Kinder und körperlich beeinträchtigte Fans geschah ohne ersichtlichen Grund und sorgte für Entsetzen bei den betroffenen Fans und den Augenzeugen der Vorfälle. Ein Fehlverhalten der FCK-Anhänger, das einen solchen Einsatz rechtfertigt, war zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Diese Erkenntnisse wurden nach einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema, dem Begutachten von zahlreichem, privatem Videomaterial und Gesprächen mit Betroffenen und Beteiligten Personen und Augenzeugen getroffen.
Ganz klar widersprechen möchte der FCK einem Bericht der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 30. April 2007, in welchem zu lesen war, dass Fans des 1. FC Kaiserslautern nach dem Spiel Polizisten und Ordner angegriffen hätten. Die Berichte der Augenzeugen und die Auswertung der uns zugesandten Videos sowie die Aussagen der ebenfalls vor Ort befindlichen Verantwortlichen des FCK zeigen deutlich auf, dass diese Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen.
Vorstand Arndt Jaworski: "Wir möchten uns hiermit vor die Fans des 1. FC Kaiserslautern stellen, so wie diese hinter der Mannschaft des FCK stehen. Bei allem Verständnis für ein hartes Durchgreifen bei Straftaten oder anderweitigen nicht zu tolerierenden Vergehen, Fußballfans dürfen nicht pauschal kriminalisiert und ohne ersichtlichen Grund Opfer von Einsätzen übermotivierter Ordner und Polizeibeamter werden."
Keinen Zusammenhang gibt es zwischen den Vorfällen nach Spielende und den zuvor im Fanblock des FCK entzündeten Rauchkörpern, die der Verein weiterhin auf das Schärfste verurteilt und nochmals alle Fans aufruft, dieser Unsitte entgegenzuwirken, um weiteren Schaden vom 1. FC Kaiserslautern abzuwenden. Die möglichen Konsequenzen, wie nun im Fall Rostock zu sehen, können nicht im Sinne der Anhänger des 1. FC Kaiserslautern sein.
Fck.de
Horschti
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Wow, sowas würde ich mich öfter wünschen...
Hut ab!!
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Nen kleines Lüftchen, aber der Wind fängt an aus der anderen Richtung zu blasen..
Horschti
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Tja, und die Jungs im nachstehenden Artikel sind genau die, die dann für einen Ruf sorgen der sowohl Ultras als auch friedliche andere Fans in Dreck ziehen! Leider!
ZitatGäste zeigen sich als schlechte Verlierer
Fußball: Großeinsatz der PolizeiUnrühmliche Szenen spielten sich vor und nach dem „Klub"-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken im und außerhalb des Stadions auf der Husterhöhe ab. Dabei waren es ausnahmslos einige unbelehrbare Saarbrücker Krawallmacher, die die in großer Zahl anwesenden Polizeikräfte in Atem hielten.
Mit Bussen sollten die Gästefans direkt nach dem Spiel zum Pirmasenser Bahnhof gebracht werden. Beim ersten Bus klappte das gut, doch dann gab es Probleme. Statt der Polizeieskorte in Richtung B 270 zum Bahnhof zu folgen, bog ein Busfahrer in Richtung Rodalber Kreisel ab. Das Polizei-Konzept der Fan-Trennung ging zum Bedauern von Einsatzleiter Andreas Sarter dann nicht mehr auf. Denn kurz vor dem Rodalber Kreisel trafen „Hund und Katze" (FKP- und FCS-Fans) aufeinander. Blaulicht leuchtete und Sirenen ertönten, mehrere Polizei-Einsatzkräfte wurden in Windeseile zur besagten Stelle dirigiert. Es kam zu Rempeleien einiger Gästefans mit Ordnungshütern. Die Straße war dadurch für Autofahrer etwa eine halbe Stunde in Richtung Rodalben und Pirmasenser Innenstadt nicht passierbar. Glücklicherweise gab es keine Körperverletzungen.
Doch was war der Grund? Einige Anhänger des FCS hatten sich angeblich von „Stinkefingern" der FKP-Fans provoziert gefühlt und wollten aus den Bussen herausspringen. Sie randalierten, einige Scheiben und noch mehr an und in den Stadtwerke-Bussen gingen dabei zu Bruch.
Die nur noch in geringer Anzahl anwesenden FKP-Fans vor dem Blockeingang hätten sich, laut Fanbeauftragtem Clemens Schmidt, ruhig verhalten. Um eine weitere Eskalation zu verhindern und die Saarbrücker Sachbeschädiger feststellen zu können, wurden die Busse von der Polizei Richtung Innenstadt mit Fahrzeugen eskortiert.
Am Bahnhof kam es, wohl auch aufgrund des hohen Polizeiaufgebotes verstärkt mit Hundeführern, zu keinen nennenswerten Zwischenfällen mehr. Einige Einsatzkräfte sind im Zug bis zur saarländischen Landesgrenze mitgefahren, weshalb es auf der Heimfahrt zu keinen weiteren Vorkommnissen mehr kam.
Zuvor musste allerdings kurz nach dem Anpfiff der Partie ein zwölfjähriges Mädchen aus Pirmasens mit vermutlich einem Knalltrauma in die Uniklinik Homburg gefahren werden. Grund war ein Böller, der mit einer Pistole aus dem Saarbrücker Fanblock abgefeuert wurde. Der Pirmasenser Polizeisprecher Reinhard Tillmann bestätigte auf PZ-Anfrage, dass drei Tatverdächtige innerhalb kürzester Zeit ermittelt werden konnten. In diesem Zusammenhang machten sich die Videoaufnahmen der Polizei bezahlt.
Bereits bei der Anreise von über 200 Gäste-Anhängern mit dem Zug wurde die Polizei am Hauptbahnhof aktiv. „Etliche pyrotechnische Gegenstände wurden sichergestellt", sagt Tillmann. Nicht alles wurde gefunden, denn später im Stadion wurden trotz weiterer Durchsuchungen noch Rauchbomben, bengalische Feuer und Böller gezündet. Die Polizei nahm vier Personen zur Feststellung der Identität fest, die aber alle wieder auf freiem Fuß sind. (est)
[Blockierte Grafik: http://img267.imageshack.us/img267/3605/pz20070319buswebhc5.gif]Quelle:fkpirmasens.de
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Jahrhundertrandale! Stinkefinger? Rempeleien? Unglaublich!
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Noch was gefunden auf der Regatta durch die weiten Fussballdeutschlands:
Stellungnahme des FC Carl Zeiss Jena zum Polizeieinsatz in Burghausen
Der FC Carl Zeiss Jena und das Fan-Projekt Jena widersprechen Berichten, wonach der Polizeieinsatz nach dem Zweitligaspiel zwischen Wacker Burghausen und dem FC Carl Zeiss Jena durch Jenaer Fußballfans, die einen Ordner bedrängt hätten, ausgelöst worden sei. Vielmehr bestätigen mehrere Augenzeugen sowie auch der Leiter des Fan-Projektes, dass der gewaltsame Übergriff eines gewerblichen Ordners gegen einen Fan Auslöser der Vorfälle war.
Das daraufhin erfolgende Eingreifen der Polizeibeamten war aus unserer Sicht völlig überzogen und das rücksichtslose Vorgehen einiger Polizeibeamter selbst gegen Personen, die bereits - teils bewusstlos - am Boden lagen, bzw. Personen, die diesen erste Hilfe zu leisten versuchten, ist absolut nicht nachvollziehbar. Der willkürliche und rücksichtslose Einsatz sowohl des Schlagstocks als auch von Pfefferspray widersprach eklatant dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wie auch den rechtlichen Vorschriften über die Anwendung unmittelbaren Zwangs. Über 20 Verletzte, darunter auch Frauen und Kinder, von denen 8 im örtlichen Krankenhaus von Burghausen behandelt werden mussten, und von denen 2 erst am Montagmittag entlassen werden konnten, sprechen eine deutliche Sprache.
Der FC Carl Zeiss Jena und das Fan-Projekt Jena wünschen in erster Linie allen betroffenen Fans gute Besserung. Wir danken den eingesetzten Notärzten und Rettungssanitätern für die Versorgung der Verletzten. Ein besonderer Dank geht an den Burghausener Fanbeauftragten Michael Wirnsberger für die Versorgung der vor dem Krankenhaus auf ihre verletzten Freunde wartenden Fans sowie für die Unterstützung beim Rücktransport der beiden erst am Montag aus der Klinik entlassenen Zeiss-Anhänger.
„Der FC Carl Zeiss Jena und das Fan-Projekt Jena stehen auch weiterhin an der Seite der Jenaer Fußballfans und werden das in ihren Kräften stehende tun, einer Stigmatisierung und Kriminalisierung von Fußballfans entgegenzuwirken. Fußballfans sind keine Verbrecher und auch kein Freiwild! Es muss auch erlaubt sein, sich vor seine Fans zu stellen, die sonst in erster Linie nur eines im Sinn haben – hinter Ihrer Mannschaft zu stehen!“, so FCC-Präsident Rainer Zipfel und der Vorsitzende des bundesweit anerkannten Jenaer Fan-Projektes Matthias Stein in einer gemeinsamen Stellungnahme.Horschti
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Jo, in Bayern werden gerne die Knüppelgeschwungen.
Abends singen die Jungs dann sicher
HA HO HE, Kategorie P. -
Zitat
46 Tage im Hochsicherheitstrakt
VON OLIVER TEUTSCH
Gut 27 Jahre lang hatte Jörg Heigl nach eigener Aussage kein Pflichtspiel der Eintracht versäumt. Besuchte jedes Heimspiel, war auswärts immer im Stadion live dabei. Bis zu jenem 2. November 2006. Jörg Heigl ist kein Kind von Traurigkeit.
Als es im Vorfeld des Europapokalspiels zwischen Celta Vigo und Eintracht Frankfurt zu Ausschreitungen zwischen der spanischen Polizei und Eintracht-Fans kommt, ist der 42-Jährige in vorderster Front mit dabei. Einige Fans kicken auf der belebten Plaza de la Constitución mit einem Fußball. Die spanische Polizei will das unterbinden. Als ein Fan sich den Ball aus einem Brunnen angeln will, kassiert er dafür mehrere Schläge mit einem Schlagstock aus Holz. Heigl baut sich vor dem Beamten auf. Dafür kassiert auch er mehrere Stockhiebe. Folge ist eine stark blutende Risswunde am linken Ohr. Daraufhin werfen aufgebrachte Fans mit Flaschen, Gläsern und massiven Stühlen nach den Polizisten (Dies ist der Augenblick, in dem sich der Autor sicherheitshalber vom Ort des Geschehens entfernt; Anm. d. Red.).
Spätere Recherchen ergeben folgendes Bild: Einer der Beamten wird von einem Stuhl getroffen und trägt eine Platzwunde am Kopf davon. Heigl sagt, er habe keinen der Stühle geworfen. Das beteuert er, das bestätigen drei Zeugen - darunter auch der offizielle Fanbeauftragte der Eintracht, Andreas Hornung.
Nach der Verletzung ihres Kollegen seien die spanischen Polizisten außer sich gewesen und hätten mit Gummigeschossen auf flüchtende Fans gezielt. Einen Randalierer zu fassen bekamen sie nicht. Stunden später wird Heigl vor dem Stadion als einziger Eintracht-Fan festgenommen. Sein blutverkrustetes Ohr hat einen hohen Wiedererkennungswert und wird ihm zum Verhängnis. Die spanischen Behörden lasten Heigl an, den Stuhl geworfen zu haben, der den Polizisten verletzte. Der 42-Jährige kassiert bei der Festnahme und im Polizeigewahrsam Stockhiebe und Fußtritte. Offizieller Vorwurf gegen den gelernten Bankkaufmann: "Angriff auf die Staatsautorität."
Heigl sieht nicht das 1:1 der Eintracht, er fliegt auch nicht wie geplant am folgenden Tag zurück in die Heimat. Stattdessen verbringt er 46 Tage in einem Hochsicherheits-Gefängnis in den Bergen, 40 Kilometer von Vigo entfernt. Er sitzt mit Schwerverbrechern und ETA-Mitgliedern ein. "Während der Zeit hat es dort einen Mord, einen Selbstmord und einen versuchten Selbstmord gegeben", erinnert sich Heigl. Der Frankfurter schwört einem Mithäftling, er werde zu Fuß von seiner Heimatstadt nach Altötting laufen, wenn er noch 2006 aus dem Gefängnis raus kommt.
Am 19. Dezember 2006 wird Heigl gegen Zahlung einer Kaution in fünfstelliger Höhe auf freien Fuß gesetzt. Er darf das Land allerdings zunächst nicht verlassen und muss sich einmal in der Woche beim Gericht in Vigo melden. Der arbeitslose Devisenhändler nimmt sich eine Wohnung 15 Kilometer von Vigo entfernt.
Die Forderung der Staatsanwaltschaft lautet: Vier Jahre Haft und 4000 Euro Geldstrafe. Heigls spanische Anwältin handelt mit der Anklagebehörde einen Deal aus: Zwei Jahre Haft auf Bewährung und die Zahlung von 3000 Euro. Dafür soll er die Vorwürfe einräumen. "Gestehen Sie, das ist ihre einzige Chance", rät die Anwältin.
Die Gerichtsverhandlung am 21. März dauert laut Heigl "handgestoppte elf Minuten". Zweimal muss er "si" sagen, dann ist er vorbestraft - und frei. Das Strafverfahren trägt dem eingefleischten Fußballfan allerdings automatisch ein bundesweites Stadionverbot für fünf Jahre ein. "Ich habe fünf Jahre für eine Tat bekommen, die ich nicht begangen habe", sagt Heigl. Er ist mittlerweile von seinem 13-tägigen Fußmarsch nach Altötting zurück. Gegen das Stadionverbot hat er beim DFB Widerspruch eingelegt. Heigl weiß aber selbst, dass er als rechtskräftig Verurteilter nur geringe Chancen hat.
"Die Fälle werden individuell geprüft, aber man muss davon ausgehen, dass das Stadionverbot bestehen bleibt", bestätigt DFB-Sprecher Harald Stenger. "Als Fußballfan hast du keine Lobby", sagt Heigl. Er räumt ein: "Ich hatte vielleicht einen Denkzettel verdient." Aber das sei "ein bisschen viel". Demnächst reist Jörg Heigl ins Zillertal. Er will die Eintracht sehen. Sei es auch nur im Trainingslager.
Horschti
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"Gewaltäter Sport" werden in "Anti-Terror-Datei" eingespeist. Damit stehen die Betroffenen pauschal unter erhöhtem Terrorverdacht. Besonders schön, wenn bei einer Dienstreise mit dem Chef an der Passkontrolle am Flughafen der Bildschirm der Beamten bunt blinkt... Weiterhin sehr Interessant: In der Datei "Gewalttäter politisch motivierte Ausländerkriminalität" sind 298 Personen eingetragen. Die Datei "Gewaltäter Links" bringt es immerhin auf 1292 Personen. In der Datei "Gewaltäter Sport" sind hingegen 9284 (!!!) Personen vermerkt. Auch dies zeigt, wie niedrig die Aufnahmekriterien bei dieser Datei sind. Routinemäßig Personalien notiert -> Eintrag "Gewaltäter Sport" auf Verdacht -> mutmaßlicher Terrorist -> ...bald Erschießung?!?!?
Quelle: http://www.hei(bitte entfernen)se.de/ct/hintergrund/meldung/85995
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Hier ein wirklich sehr interessanter Bericht über Gewalt in Fußballstadien:
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"Fußballrandale klassischen Zuschnitts sind ein Ding von gestern. Der Staat, die Medien und die Mädchen haben gewonnen. Ist irgendjemand darüber traurig? Wohl nicht inmal die alten Hooligans selbst. Sie kommen zum Fußballgucken und Freundetreffen, denn es gibt längst keine Kämpfe mehr im modernen Stadion, keinen Kurvensturm und keine Schlachten auf der Wiese davor. Dafür gibt es im Gegensatz zu früher, als es schlimm war, heute Politiker, die mit Hinweis auf die Gewalt beim Fußball Bürgerrechte beschneiden, sowie eine Gesellschaft, die das nicht hinterfragt, weil sich ein in erbitterter Konkurrenz um Schmutz und Gewalt befi ndlicher Fernseh- und Yellow-Press-Boulevard überbietet, bei 35 Profi partien pro Spieltag jede Leuchtrakete oder ostelbische Prekariatsflatulenz als Terrorismus darzustellen.
Es gab Sozialhilfeempfänger und Akademiker,Linke und Rechte, Spießer und Freaks, nette Kerle und gefährliche Psychopathen. Fast alle liebten den Fußball, kaum einer ging nur wegen der Schlägereien hin. Alle fanden in der Fankurve eine Familie, die sie nahm, wie sie waren. Und alle gaben alles für ihren Verein: Zähne, Geld, Leidenschaft, Jahre. Jeder von ihnen ist mehr der Verein als jeder Fußballsöldner, der dort spielt, Schecks abholt, und eiterzieht. Nimmst du ihm den Verein, dann reißt du ihm sein Herz raus. Der Verein aber liegt mit der Reklame-Hure im Bett und plant eine Zukunft ohne ihn. Und daran ist nichts mehr romantisch. "Selten so einen treffenden Bericht gelesen, Kompliment
Man sollte beim Penthouse doch nicht nur Bilderchen kuckenNur die Tread Überschrift passt nicht.
Die Polizei ist ein Instrument der Politik, die Politik nur ein Spielball der Medien, die Medien im Besitz des großen Geldes, wer will den nächsten Superstar in "seiner" Arena ? -
Jaja, die Polizei in Dortmund...die kenne ich auch. Nur zu gut!
Glaube dem Nürnberger JEDES Wort. Ist echt nicht zu fassen
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Schön geschrieben.
"Der Verein aber liegt mit der Reklame-Hure im Bett und plant eine Zukunft ohne ihn. Und daran ist nichts mehr romantisch. "
Horschti
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Zitat
Original von MBL-Patrick
"Gewaltäter Sport" werden in "Anti-Terror-Datei" eingespeist. Damit stehen die Betroffenen pauschal unter erhöhtem Terrorverdacht. Besonders schön, wenn bei einer Dienstreise mit dem Chef an der Passkontrolle am Flughafen der Bildschirm der Beamten bunt blinkt... Weiterhin sehr Interessant: In der Datei "Gewalttäter politisch motivierte Ausländerkriminalität" sind 298 Personen eingetragen. Die Datei "Gewaltäter Links" bringt es immerhin auf 1292 Personen. In der Datei "Gewaltäter Sport" sind hingegen 9284 (!!!) Personen vermerkt. Auch dies zeigt, wie niedrig die Aufnahmekriterien bei dieser Datei sind. Routinemäßig Personalien notiert -> Eintrag "Gewaltäter Sport" auf Verdacht -> mutmaßlicher Terrorist -> ...bald Erschießung?!?!?Quelle: http://www.hei(bitte entfernen)se.de/ct/hintergrund/meldung/85995
WAAAHNSINN, ich glaube mir haben nach dem lesen eine threads noch nie so die worte gefehlt...
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