Der Form halber (da die Regeln hier - Sinnvollerweise- recht eng gehalten sind) hab ich den link ausgetauscht, wobei selbst Spiegel und Focus hier zu Videoportalen verlinken.
Die jetzige Verlinkung auf die Originalquelle sollte problemlos sein.
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Erste Stellungnahme des Niedersächsischen Landtages bzgl. der Dienstaufsichtsbeschwerde seitens des FCC-Präsidiumsmitglied Andreas Wiese zum Vorfall nach dem Auswärtsspiel des FC Carl Zeiss Jena bei Kickers Emden am 21.02.09
Polizeieinsatz beim Fußballspiel Kickers Emden gegen FC Zeiss Jena
30. März 2009 | Themenbereich: Fussball | Drucken
Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 27.03.2009; Fragestunde
Innenminister Uwe Schünemann beantwortet die Kleine Anfrage des Abgeordneten Ralf Briese (GRÜNE); Es gilt das gesprochene Wort!
Der Abgeordnete hatte gefragt:
Das Präsidiumsmitglied des FC Carl Zeiss Jena, Andreas Wiese, erhebt schwere Vorwürfe gegen die niedersächsische Polizei. Nach Wieses Darstellung hat der Erste Polizeihauptkommissar Herglotz bei einem Einsatz anlässlich des Fußballspiels Kickers Emden gegen den FC Carl Zeiss Jena am 20. Februar 2009 in Emden mit seiner Hundertschaft unverhältnismäßig hart gegen Fans des FC Carl Zeiss Jena agiert. Im Verlauf einer Personenfeststellungsmaßnahme sei es demnach zu Körperverletzungen und weiteren Strafverstößen durch die Polizei auch gegen Unbeteiligte gekommen. Herr Wiese hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den verantwortlichen Hundertschaftsführer erhoben.
Ich frage die Landesregierung:
1. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über den Vorfall am 20. Februar 2009 in Emden?
2. Sind Strafanzeigen gegen einzelne Polizisten bzw. den Einsatzleiter erhoben worden, wenn ja, wie ist der Ermittlungsstand?
3. Wie bewertet die Landesregierung die Tatsache, dass sich gerade die für ihre deeskalierenden Methoden bekannten Fanbeauftragten massiv über den Polizeieinsatz beschweren?
Innenminister Uwe Schünemann beantwortet namens der Landesregierung die Dringliche Anfrage wie folgt:
Zum Gegenstand der mündlichen Anfrage hat die Polizeidirektion Osnabrück Stellung genommen. Danach hat sich der Vorfall wie folgt dargestellt:
Am 21. Februar 2009 - nicht am 20. Februar 2009 - fand im Embdena Stadion in Emden die Begegnung der 3. Liga zwischen dem BSV Kickers Emden und FC Carl Zeiss Jena statt. Das Fußballspiel wurde von 2.777 Zuschauern besucht. Die Einsatz führende Dienststelle war die Polizeiinspektion Leer/Emden.
Auf Grundlage der Beurteilung der Lage, insbesondere der Erfahrungen zum Fanverhalten der Jenaer Fans bei Auswärtsspielen, wurde ein Einsatz mit ca. 120 Polizeibeamten durchgeführt. Darüber hinaus waren zwei Szenenkundige Beamte (SKB) der Polizeidirektion Jena eingesetzt.
Die Anreise der ca. 260 Fans aus Jena verlief störungsfrei. Vor dem Spiel und während des Spiels begingen Jenaer Fans eine Sachbeschädigung, einen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und eine gefährliche Körperverletzung zum Nachteil von mehreren Fans aus Emden und Meppen.
Im Verlauf der ersten Halbzeit beleidigten zwei Personen aus dem Jenaer Fanblock zwei Polizeibeamte der 6. Bereitschaftspolizeihundertschaft verbal und durch Zeigen des ausgestreckten Mittelfingers.
Die Feststellung der Identität dieser Personen wurde um Eskalationen zu vermeiden nicht unmittelbar im Fanblock durchgeführt, sondern sollte nach Ende des Spieles am Stadionausgang erfolgen. Noch während des Spieles entschuldigte sich einer dieser Tatverdächtigen bei den Beamten.
Nach Ende des Spieles wurde versucht, die Identität der zweiten Person durch Vorlage eines Lichtbildes zu ermitteln. Sowohl den SKB aus Jena, dem Leiter des Jenaer Fanprojektes, als auch dem Fanbeauftragten des Vereins, war die Person namentlich jedoch nicht bekannt.
Nachdem bereits ein Großteil der Gästefans das Stadion verlassen hatte, näherte sich der Tatverdächtige mit weiteren Personen, darunter Angehörigen der Ultragruppierung “Horda Azzuro”, dem Ausgang.
Bei Verlassen des Stadions wurde der Tatverdächtige durch Einsatzkräfte angesprochen. Die umstehenden Personen solidarisierten sich sofort und nahmen ihn in ihre Mitte. Dabei wurde ein Beamter zur Seite gestoßen, so dass in dieser Situation die Identitätsfeststellung unmöglich war.
Auch nach Erläuterung der beabsichtigten Personalienfeststellung zeigte sich die Personengruppe nicht kooperativ. Daraufhin kündigte der Hundertschaftsführer gegenüber den Personen an, dass die Identitätsfeststellung ggf. auch mit Zwang erfolgen würde.
Im Bereich des Gästeparkplatzes in der Nähe des Ausganges wurde der Täter zur Feststellung seiner Personalien vorläufig festgenommen. Dabei haben die Beamten nach entsprechender Androhung situationsbedingt auch unmittelbaren Zwang in Form körperlicher Gewalt angewandt.
Durch die Gegenwehr aus der Gruppe erlitten drei Polizeibeamte Prellungen, ein Beamter war einen Tag nicht dienstfähig.
Im Zusammenhang mit diesem Einschreiten sind neun Strafanzeigen gegen Anhänger des FC Carl Zeiss Jena gefertigt worden. Diese haben zum Gegenstand: 1x Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, 2 x Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, 3 x gefährliche Körperverletzung bzw. Körperverletzung und 3 x Beleidigung zum Nachteil von Polizeibeamten.
Bis zum 10. März 2009 wurden insgesamt sieben Strafanzeigen durch Angehörige der Jenaer Fanszene gegen eingesetzte Polizeibeamte erstattet.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:
Zu 1.:
Siehe Vorbemerkung.
Zu 2.:
Bei der Staatsanwaltschaft Aurich sind am 23. und 24. Februar 2009 zwei Strafanzeigen des Fan-Projekts Jena e.V. sowie des Mitglieds des Präsidiums des FC Carl Zeiss Jena, Herrn Rechtsanwalt Andreas Wiese, eingegangen. Weitere fünf Strafanzeigen gingen am 10. März 2009 ein. Diese hat Rechtsanwalt Wiese im Auftrag von Personen erstattet, die behaupten, im Verlauf des Polizeieinsatzes verletzt worden zu sein.
Die Staatsanwaltschaft hat darauf hin ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt gegen den namentlich bekannten Führer der Einsatzhundertschaft eingeleitet. Zur Aufklärung des Sachverhalts und zur Identifizierung weiterer am Einsatz beteiligter Personen sind dazu von der Zentralen Polizeidirektion Einsatzberichte und Stellungnahmen der eingesetzten Beamten angefordert worden. Nach deren Eingang und Auswertung wird die Staatsanwaltschaft über das weitere Vorgehen, namentlich auch über die Ausweitung der Ermittlungen auf weitere beteiligte Polizeibeamte, entscheiden.
Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
Zu 3.:
Eine Bewertung der vorliegenden Beschwerden ist erst nach Abschluss der Ermittlungen bzw. Überprüfungen möglich.
Quelle: http://www.cop2cop.de/2009/03/…mden-gegen-fc-zeiss-jena/
Bin sehr gespannt, was dabei raus kommt. Mal völlig wertfrei
Horschti
Sportfreunde Siegen Suporter in der Bahn auf dem Weg zu Fortuna K*ln.
5. Liga (!!)
ZitatEin etwa vierzehnjähriger Junge spielt mit dem Gummi der Türen rum, knibbbelt daran mit den Fingern. Ein Polizist in voller Montur schreit ihn an, damit aufzuhören, sonst gebe es was in die Fresse. Mehrere Führungspersonen in der Fanszene treten hinzu, versuchen zu schlichten, es fallen aber auch harte Worte. Reaktion: Der Polizist gerät völlig ausser sich schreit herum: "Ich krieg euch, gleich am Bahnhof, ihr drei gegen mich, ohne Montur, ich sag den Kollegen, sie sollen sich raushalten, ich mach euch fertig, alle drei ..."
Fällt mir nix mehr zu ein..
Horschti
ey was geht denn bitte mit dem ab?
ziemlich unausgelastet
assozial
ZitatOriginal von Horschti
Fällt mir nix mehr zu ein..
mir schon. Anzeigen.
ZitatOriginal von Erik M.
mir schon. Anzeigen.
Ja, das sind die Ausführungen des Fanbeauftraten der SFS. Denke schon, das er bzw. andere dort auch schon rechtliche Mittel eingeleitet haben.
Horschti
ZitatOriginal von Erik M.
mir schon. Anzeigen.
ja da is das problem, wem sie eher glauben....
den dreien... oder dem einen polizisten (oder halt noch mehr wenn andere dann falschaussagen machen)
Zitat
Polizeieinsatz am 19.04.2009 (Fortuna Düsseldorf und Union Berlin)
Einmal bei Tube eingeben und angucken
Ahlen vs. Duisburg :
ZitatAlles anzeigenStellungnahme der Polizei
25.04.2009 | 01:57 Uhr
POL-WAF: Einsatz anlässlich des Fussballspieles RW Ahlen - MSV Duisburg
Ahlen (ots) - Fußballeinsatz der Polizei am Freitag, 24. April 2009, RW Ahlen - MSV Duisburg
Insgesamt 29 verletzte Personen und 18 Strafanzeigen zählte die Polizei im Zusammenhang mit dem Einsatz am Freitag, 24. April 2009, anlässlich des Fußballspieles RW Ahlen : MSV Duisburg. Mit der Bahn, fünf Reisebussen und privaten Pkw waren die ca. 950 Gästefans angereist. Vereinzelte Kleingruppen hielten sich bereits seit den Mittagstunden im Ahlener Stadtgebiet auf. Kurz nach der Ankunft einer Personengruppe am Bahnhof wurden fünf Knallkörper gezündet. Auf diese Gruppe hatte die Polizei ein besonderes Augenmerk und begleitete sie zum Wersestadion, ohne dass es zu weiteren Vorkommnissen kam. Bereits bis zur Halbzeitpause mussten drei Duisburger Fans zur Verhinderung von Straftaten mit einem Platzverweis aus dem Stadion verwiesen werden. Zwei weitere Duisburger Fans mussten das Stadion während der zweiten Spielhälfte verlassen. Auch nach Spielende hatte die Polizei noch reichlich mit den rivalisierenden Fans zu tun. So musste Pfefferspray eingesetzt werden, als die Sicherheitskräfte im Gästefanblock angegriffen wurden. Es kam es zu weiteren Zwischenfällen, bei denen ein 16-jähriger und ein 37-jähriger Fan aus Duisburg randalierten. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Dem 37-jährigen wurde zudem eine Blutprobe entnommen, weil er alkoholisiert war und die eingesetzten Polizeibeamten angegriffen hatte. Beide Fans wurden im Anschluss an die polizeilichen Ermittlungen wieder entlassen. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen vor dem Stadion wurden zwei Männer leicht verletzt. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Zudem wird geprüft, ob gegen weitere randalierende Fans Ermittlungsverfahren eingeleitet werden müssen.
Michael Dehardt
Kreispolizeibehörde Warendorf
Leitstelle
Telefon: 02581/ 600-244
Telefax: 02581/ 600-249
E-Mail: poststelle.warendorf@polizei.nrw.de
während der Bürodienstzeiten:
Kreispolizeibehörde Warendorf
Pressestelle
Telefon: 02581/ 600-130
Telefax: 02581/ 600-129
E-Mail: pressestelle.warendorf@polizei.nrw.de
Stellungnahme der Fans:
Die Zebraherde e.V. nimmt zu den Vorfällen nach der Begegnung RW Ahlen gegen MSV Duisburg am 24.04.2009 wie folgt Stellung:
Nach dem Spiel wurden das Stadion verlassende MSV-Fans von Ahlenern, die jenseits eines Tores sowie einer Mauer standen, mit Gegenständen beworfen. Dies hatte zur Folge, dass sich einige Duisburger Anhänger ebenfalls aggressiv zeigten und gegen das hinter der Gästetribüne befindliche Tor traten, hinter welchem sie die werfenden Ahlener Fans vermuteten. Ordner und Polizeikräfte schritten ein.
Dieses provozierte Verhalten einiger weniger Fans rechtfertigt keineswegs den nunmehr folgenden Polizeieinsatz gegen alle Fans, gegen die vielen unbeteiligten Anhänger, gegen Frauen und Kinder. Das Verhalten einiger Weniger kann es nicht rechtfertigen, dass ein Gästeanhang von über 1.000 MSV-Fans zum Freiwild der Polizei wird.
Die Polizei reagierte auf den Vorfall, indem sie wahllos große Mengen Pfefferspray in die das Stadion verlassenden MSV-Fans sprühte. Es wurde Fans auch aus nächster Nähe gezielt Reizgas in das Gesicht gesprüht. So berichten verschiedene Zeugen über einen besonders gravierenden Vorfall. Ein MSV-Fan und sein etwa siebenjähriger Sohn wollten einen Polizeikessel verlassen und verhielten sich absolut aggressionsfrei. Ein Polizeibeamter zog sein Pfefferspray, streckte seinen Arm, senkte ihn auf Kopfhöhe des etwa Siebenjährigen und drückte aus nächster Nähe in das Gesichts des Kindes ab. Diese Szene muss an eine Hinrichtung erinnert haben. Danach entstanden Tumulte unter Polizei und MSV-Fans.
Die Zebraherde verfügt über einige Zeugen, die diesen Vorfall beobachtet haben und würde sich über eine Kontaktaufnahme des Vaters und seines Sohnes freuen. Der etwa Siebenjährige trug das frühere gelb-rote Auswärtstrikot des MSV. Auch Zeugen zu anderen Vorfällen und Besitzer von aussagekräftigem Videomaterial können sich an uns wenden:
Die Zebraherde hat einen Rechtsanwalt mit der Aufarbeitung des Sachverhalts und der Erstattung von Strafanzeigen gegen Polizeibeamte beauftragt. Es liegen zahlreiche Zeugenaussagen vor und es gibt auch nicht wenige zukünftige Anzeigenerstatter.
Bei den Vorfällen nach dem Spiel wurden nach Polizeiangaben 29 Personen verletzt. Hierunter nach unseren Erkenntnissen einzig und allein MSV-Fans.
Auf der Internetplattform berichten Fans über teilweise erhebliche Verletzungen, deren Ausgang abzuwarten ist. Möglicherweise müssen Nachoperationen erfolgen, wie uns mitgeteilt wurde.
Des Weiteren sind u.a. folgende Vorfälle bekannt geworden:
Einer jungen Frau, die sich völlig unbeteiligt an einem Bierstand aufhielt, wurde von einem Polizeibeamten von hinten mit der Faust auf den Kopf geschlagen. Sie wurde mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert.
Einem MSV-Fan wurde bei seiner unberechtigten Festnahme von Polizeibeamten die Brille zertreten. Diesem durch Reizgas verletzten Fan wurde nach seiner Freilassung durch die Polizei der Weg zu einem Rettungswagen, der nur wenige Meter entfernt stand, verweigert.
Auch in zahlreichen anderen Fällen wurde seitens der Polizei nach Angaben der Fans die Versorgung der Verletzten erschwert und teilweise sogar verhindert.
Vom wahllosen, massiven Pfefferspray-Einsatz wurden auch Ordnungskräfte des RW Ahlen in Mitleidenschaft gezogen. Diese solidarisierten sich nunmehr sogar teilweise verbal mit den MSV-Fans.
Ferner wurden in verschiedenen Fällen unbeteiligte, sich vom Geschehen abwendende Fans mit dem Schlagstock und Reizgas angegriffen. Ebenso Fans, die sich um Verletzte kümmerten. Hierunter befanden sich auch zahlreiche Frauen.
Polizeibeamte haben einmal mehr pflichtwidrig ihre Namensnennung verweigert und auf Befragen zum Besten gegeben, sie hießen "FC Nürnberg", "LR Ahlen" etc. Einige drohten sofort mit Reizgas, als Auskunft über ihre Namen und den Einsatzleiter verlangt wurde. Fans, die Polizeibeamte zur Rede stellen wollten und offensichtlich keinerlei unfriedliche Absichten hegten, wurden sofort mit Reizgas besprüht.
In einem Fall berichtet eine Frau davon, wie sie von einer Polizeibeamtin mit Reizgas bedroht wurde, weil sie Straftaten der Polizeibeamten mit dem Handy filmte. Die Beamtin richtete das Tränengas auf die Filmende und deutete an: Handy runter!
In einem anderen Fall wurde ein Vater, der durch eine Polizeikette von seinem weinenden, kleinen Kind getrennt worden war, der Zugang zu diesem verwehrt. Als dieser vor lauter Angst um sein Kind fast besinnungslos wurde, wurde er brutal festgenommen.
Die Festnahmen waren teilweise durch Brutalität gekennzeichnet. Sich nicht mehr wehrende Fans schrien vor Schmerzen wegen der sich in ihr Fleisch schneidenden Kabelbinder.
Das Vorgehen der Polizei war in den geschilderten Fällen durch Menschenverachtung geprägt.
Die Fanatics Duisburg haben in einem Bericht die Geschehnisse etwas ausführlicher zusammengefasst. Die Zebraherde kann sich diesen Ausführungen und Eindrücken der Fanatics Duisburg nur voll und ganz anschließen und zitiert deshalb abschließend ihren Bericht:
"Nach dem Abpfiff gab's ne standesgemäße HUMBA, die Mannschaft wurde abgefeiert und wir wollten mal langsam runter von der Tribüne und Richtung Bahnhof. Unten war aber erstmal Ende.
Während der Feierei im Block gab es wohl am Ausgang einige Rangeleien mit den anwesenden Ordnern, da wir noch im Block waren, will und kann ich hier nicht sagen, wer angefangen hat oder was der Grund war. Anstatt beschwichtigend die Situation zu beruhigen, sah man plötzlich große Mengen Pfefferspray durch den Zaun in die Menge fliegen, die ersten Duisburger gingen zu Boden. Hier hätte die Polizei es dabei belassen können, stattdessen betraten sie auf möglichst einschüchternde Art den Bereich und bildeten um die dort stehenden Fans eine Kette. Die dort wartenden Fans waren aber keinesfalls ausschließlich die sogenannten Problemfans (von denen ich an dem Tag sowieso wenige gesehen habe), hier standen Familien, Kinder, Mütter, Jugendliche, Väter, Frauen. War aber kein Grund, Milde walten zu lassen.
Wahllos wurde ab jetzt Pfefferspray eingesetzt, die Fans die in dem Chaos zur Toilette wollten, um ihre Augen auszuwaschen, wurden mit Schlagstöcken traktiert, regelrecht auf den Boden geschlagen, Fans die ob der für sie vollkommen unverständlichen Situation aufgebracht diskutierten und der Polizei zu nahe kamen, wurde wieder das Spray in vollkommen übertriebenen Mengen entgegengesprüht.
(...)
Horschti
ZitatAlles anzeigenAugenzeugen berichteten hinterher von 7-8-Jährigen, denen aus kurzer Distanz das Tränengas direkt ins Gesicht gesprüht wurde, eine junge Frau (und damit das hier klar ist - die NICHT zu den sogenannten Problemfangruppen gehörte) bekam einen Schlagstock ab und musste noch lange nach dem Spiel von den Sanitätern behandelt werden.
Man sollte davon ausgehen, dass man es hier mit ausgebildeten Fachkräften zu tun hat, die eine vernünftige Ausbildung durchlaufen und auch auf solche Situationen geschult werden, die wissen wie man mit aufgebrachten Fans umgeht, die wissen welche gesundheitlichen Folgen ein Schlag mit dem Stock haben kann - und die vor allem in solchen Situationen auch deeskalierend einwirken können. Der Eindruck, der in dem Chaos aufkam, war ein vollkommen anderer. Keinerlei erkennbare Struktur in den Reihen der Polizei, mit wahlloser Gewaltausübung wurde versucht, wieder Herr des selbst ausgelösten Chaos zu werden. Die beschwichtigenden Worte gegenüber der Polizei brachten erstmal gar nichts, statt dessen wurden provozierend die Tränengasflaschen geschüttelt. Deeskalation? Fehlanzeige. Wir wollten eine Frau ca. Mitte 50, gut gekleidet, eher "Marke Kaffeekranz", die mit in der von Tränengas brennenden Luft stand durch die Polizeikette nach draußen lotsen - ihre Antwort auf unseren Vorschlag war nur: ‚Warum? Ich bleibe hier, ich bin auf Eurer Seite!' Das sagt wohl alles.
Erstaunlicherweise war es wieder eine Hundertschaft aus Bielefeld, die schon beim letzten Auswärtsspiel bei der Arminia einen Duisburger Fan vorsätzlich von hinten mit dem Polizeibus angefahren hat.
Nachdem sich die Lage irgendwann einigermaßen beruhigt hatte, wurden die Verletzten (Zeitungsberichten zufolge handelt es sich um sagenhafte 30!!!) in Autos verfrachtet und wir fuhren nach Hause. Hier möchte ich gerne sogar die Polizei lobend erwähnen! Wie es so üblich ist, werden Fangruppen am Bahnhof an eine neue Truppe übergeben - die sich nach anfänglicher Verspanntheit (man hatte wahrscheinlich nach den Berichten aus dem Stadion mit kampfeswütigen Horden gerechnet) deutlich entspannte. Später am Duisburger Hauptbahnhof habe ich einen Beamten gefragt, woher die Hundertschaft käme. Er antwortete St. Augustin, fragte aber wissen, warum ich das wissen wolle. Meine Antwort war, weil der Kontrast zu dem vorher Erlebten so krass war. Da guckt der mich an und sagt: ‚Warum, ich hab die Leute im Zug als sehr entspannt empfunden.' Ohne Worte.
(...)
Vollkommen daneben auch die Mitarbeiter des Caterers, der die Gästekurve bewirtschaftet. Auf freundliche Nachfragen nach leeren Colaflaschen (wir wollten Wasser für die Augen der vom Pfefferspray fast ‚blinden' Fans in der Toilette holen) kamen ausschließlich pampige Antworten. Selbst auf das Angebot, die leeren Flaschen für notfalls das Zwanzigfache zu bezahlen, wurde nur mit abweisenden Worten reagiert. Die richtige Bezeichnung für so etwas ist wahrscheinlich unterlassene Hilfeleistung.
Es hätte ein Tag werden können, von dem wir alle noch lange gezehrt hätten, nachdem jeder mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause gegangen und glücklich gewesen wäre. Und an den sich jeder der dabei war gerne noch lange erinnert hätte. Stattdessen war es ein Tag, an dem hinterher alle nur noch vollkommen konsterniert, geschockt und fassungslos nach Hause fuhren, und an den sich keiner mit Freude erinnern wird."
Horschti
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=763543
Mai-Krawalle: Mit Steinen auf die Kollegen geworfen - Täter war auch Polizist
Nach Angaben des Internetportals "Morgenpost Online" ist ein Bundespolizist in die Krawalle am 1. Mai in Kreuzberg verwickelt. Der Vorgang wurde von der Bundespolizei bestätigt.
Mindestens zwei Mal wurde der 24-jährige Beamte dabei gesehen, wie er mit Steinen auf seine Kollegen geworfen hat. Danach wurde der Mann von einem anderen Bundespolizisten, der privat vor Ort war, festgenommen und den regulären Kräften überstellt.
Gegen den Steine werfenden Polizisten wurde ein Haftbefehl ausgestellt, der aber wegen Haftverschonung nicht vollzogen wurde. Warum der Mann Steine auf seine Kollegen geworfen hat ist noch unklar.
Sport frei!
Horschti
Komisch, in diesem -völlig objektiv betitelten Thread- lese ich gar nichts zu dem Urteil zu dem Urteil gegen die Täter aus dem Spiel Bielefeld gegen Bochum. Ach, ich vergaß...es sind ja immer nur die Poliizisten und Ordner...
ZitatOriginal von Schwicker
Komisch, in diesem -völlig objektiv betitelten Thread- lese ich gar nichts zu dem Urteil zu dem Urteil gegen die Täter aus dem Spiel Bielefeld gegen Bochum. Ach, ich vergaß...es sind ja immer nur die Poliizisten und Ordner...
Poste es doch du Gesperrt oder verwarnt? NICHT ERLAUBT bei Werkself.de
ZitatOriginal von YBL-McPorck
Poste es doch du Gesperrt oder verwarnt? NICHT ERLAUBT bei Werkself.de
Haftstrafen für Bochum-Fans nach Attacke auf Ordner
dpa am 19.05.2009 11:09 Uhr
BIELEFELD Weil sie einen Bielefelder Stadion-Ordner mit Schlägen und Tritten zum Schwerbehinderten machten, müssen zwei Fans des VfL Bochum ins Gefängnis. Das Bielefelder Landgericht verurteilte eine 22 Jahre alte Rechtsanwaltsgehilfin wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung.
Eine Rauchbombe war Auslöser bei der Auseinandersetzung des Ordners mit den Bochumer Fußball-Fans.
Foto: dpa
Ein 21-jähriger Mitangeklagter bekam zwei Jahre und neun Monate Jugendstrafe. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden Mitglieder der „Bochumer Ultras“ den 34-jährigen Ordner im Mai 2008 beim Fußball-Bundesligaspiel von Arminia Bielefeld gegen Bochum im Gäste-Fanblock brutal attackiert hatten.
Ein dritter 20-jähriger Angeklagter, der die Übergriffe mit einem Rauchbomben-Wurf angezettelt hatte, wurde zu einer Jugendstrafe von zehn Monaten auf Bewährung wegen Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollzugsbeamte verurteilt.
Von seiner Mutter in den Gerichtssaal geführt
Das Leben des Opfers sei zerstört worden, schilderte der Vorsitzende Richter laut eines Gerichtssprechers die Dimension der Tat. Bei dem brutalen Übergriff waren Schädel- und Gesichtsknochen des Opfers zertrümmert worden. Er leidet heute unter Gedächtnisschwund, ist arbeitsunfähig und in seinen Bewegungen sichtlich eingeschränkt. Während des Prozesses war er von seiner Mutter am Arm in den Gerichtssaal geführt worden.
Auf den Kopf gesprungen
Die Kammer stützte sich in ihrem Urteil auf Zeugenaussagen und Videoaufzeichnungen. Demnach sei die Gewalt von den Hooligans ausgegangen, sagte der Gerichtssprecher weiter. Auslöser des Konflikts war demnach die gezündete Rauchbombe des 20-Jährigen. Daraufhin sei der Ordner zusammen mit einem Kollegen in den Gästeblock vorgedrungen und dort von dem Mann geschlagen worden.
Anschließend habe sich die 22 Jahre alte Rechtsanwaltsgehilfin mit einem Sprung von einer Abtrennung („Wellenbrecher“) auf den Ordner gestürzt. „Sie traf ihn mit den Schuhen zuerst“, beschrieb der Sprecher. Der Dritte im Bunde, der 21-Jährige, habe schließlich brutal auf den Ordner eingetreten - auch gegen dessen Kopf.
VfL zahlte Entschädigung
Das Trio zeigte im Prozessverlauf nach Angaben des Gerichtssprechers wenig Reue und räumte die Taten nur Stück für Stück und auch nur teilweise ein. Arminia Bielefeld hatte nach dem Vorfall wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen 20 000 Euro Strafe an den Deutschen Fußball-Bund zahlen müssen. Der VfL Bochum hatte aus freien Stücken 30 000 Euro an das Opfer seiner gewalttätigen Fans gezahlt.
[URL=http://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/nrw/art1544,565994]Quelle[/URL]