Bayer 04 macht es spannender als es alle Leverkusener brauchen können. Dem 1:2 in Cottbus folgte Sonntag die nächste 1:2-Niederlage. Damit durfte Arminia Bielfeld wie schon in der Vorwoche Cottbus den Klassenerhalt feiern, während Bayers Vorsprung im Kampf um die Teilnahme am Uefa-Pokal auf einen Punkt geschmolzen ist.
„So kann es nicht weitergehen“, ärgerte sich René Adler über die bittere Niederlage, die Bayer vor den letzten beiden Spielen gegen Berlin und Dortmund unnötig unter Druck gesetzt hat.
Carsten Ramelow kehrte gegen Bielefeld in die Startformation zurück, Marko Babic erhielt den Vorzug vor Fredrik Stenman. Andrej Voronin stürmte nach abgelaufener Gelbsperre anstelle von Stefan Kießling.
Doch stürmen tat zu Beginn nur die Arminia. Unterstützt durch Fehler in Bayers Abwehr. Keiner stand bei Wichniarek, der eine Ecke knapp am langen Eck vorbeiköpfte (7.).
Außenpfosten rettet
Karim Haggui erwischte einen Böhme-Steilpass nicht, Eigler lief am herausstürzenden Adler vorbei und traf aus nicht mal allzu spitzem Winkel nur den Außenpfosten (9.). Und eine Minute später reagierte Adler bei Kuceras Direktschuss aus 11 Metern prächtig.
Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw lief ein flottes Spiel ab, das weiter mit Bayers Fehlern gefüllt war. Babic ließ sich auf der linken Abwehrseite kinderleicht den Ball von Tesche abnehmen, der flach in die Mitte passte, wo Wichniarek ungestört aus sieben Metern zum 1:0 einschoss (19.).
Mit ein wenig Glück kam Bayer zurück ins Spiel. Ein abgefälschter Schuss von Rolfes landete vor den Füßen von Sergej Barbarez, der in seinem 300. Bundesligaspiel aus sechs Metern ausglich (30.).
Chancen vergeben
Jetzt wackelte Bielefeld und Bayer setzte nach. Schneiders Schlenzer fand nicht ins Ziel (33.), einen weiteren Abpraller setzte Barbarez diesmal mit rechts am langen Eck vorbei (35.).
Die Abspielfehler häuften sich wieder nach der Pause, wodurch einige Torchancen ermöglicht wurden. Die erste Chance vergab Wichniarek, der einen Böhme-Freistoß zu unplatziert aufs Tor brachte (53.).
Im Gegenzug hatte Voronin das 2:1 auf dem Fuß. Die flache Hereingabe von Castro spitzelte der Ukrainer haarscharf links vorbei. Und nochmals Voronin vor Hain, diesmal grätschte Westermann in höchster Not dazwischen (59.).
Völlers Kritik
Bayer dem Sieg näher als Bielefeld, das nur noch sporadisch angriff. Kießling schoss nach guter Vorarbeit von Freier aus 14 Metern flach vorbei (79.).
Ein Sonntagsschuss des eingewechselten Kamper verdarb Bayer endgültig den sommerlichen Tag. Callsen-Bracker und Schneider störten den schussgewaltigen Dänen zu spät, der aus über 20 Metern traf (83.).
Die Entscheidung, weil Bayers Schlussoffensive verpuffte. „Einige waren heute nicht richtig auf dem Platz“, zürnte Rudi Völler, der aber auch richtig feststellte: „Wir können es immer noch aus eigner Kraft schaffen.“
Bayer 04: Adler - Castro, Haggui, Callsen-Bracker, Babic - Ramelow - Rolfes - Freier, Schneider - Barbarez, Voronin
Arminia Bielefeld: Hain - Bollmann, Westermann, Kucera, Rau - Kauf - Tesche, Böhme - Masmanidis - Wichniarek, Eigler
Tore: 0:1 Wichniarek (19.), 1:1 Barbarez (30.), 1:2 Kamper (83.)
Einwechslungen: 57. T. Marx für Masmanidis, 67. Kießling für Ramelow, 69. Kamper für Wichniarek, 76. Stenman für Babic, 84. Papadopulos für Haggui, 84. Schuler für Böhme
Gelbe Karten: Haggui, Freier, Voronin - Bollmann
Zuschauer: 22500 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Sippel (München)