An Sprengstoff herrscht null Mangel

  • RP) Die Fußballer sind doch wirklich fein raus. Ihr propagierter Umbruch ist nun wirklich ein Klacks gegenüber den Verwerfungen, denen sich der Rest des Spitzensports in Leverkusen ab dem nächsten Jahr durch den Rückzug der Bayer AG (siehe Leitartikel und Seite C 4) mit derzeit noch unabsehbaren Folgen ausgesetzt sieht. Für die Bayer-Profis, die den Forderungen des Hauptsponsors nach internationaler Präsenz als Förderungsmaßstab in dieser Saison mühsam nachgekommen sind, fließen die (Image-Werbe-)Gelder munter weiter. (In der Vermarktung bahnt sich ein Geschäft über 100 Millionen Euro für acht Jahre mit der Agentur sportfive an.)
    Oder sind die Fußballspieler doch gar nicht so fein raus, wie das auf den ersten Blick scheint? Ein Risiko stellt eine solch tiefgreifende Veränderung allemal dar, an der sich Wolfgang Holzhäuser als Geschäftsführer und Rudi Völler als Sportdirektor mit Trainer Michael Skibbe derzeit versuchen – mit erklecklichen Investitionen im übrigen, aus denen Verpflichtungen wachsen. An Hoffnungen und Versprechungen auf eine ersprießlichen Zukunft herrscht wieder mal kein Mangel. Aber irgendwann wird sich auch die populärste Bayer-Sport-Sparte einer Kosten-Nutzen-Rechnung zu unterwerfen haben – vor der Hintergrund einer runderneuerten Arena zumal. Die will mit Anstand gefüllt sein. Mit Zustrom von Fans, die beim Basketball, Volleyball und Handball demnächst keine Stätte sportlicher Zuwendung mehr haben werden, ist nicht zu rechnen. Spannend ist das wieder mal. Und explosiv bei so viel Sprengstoff.


    das ist mir neu, hab ich da irgendwann was verpasst?