Zeigte der Lazio-Stürmer faschistische Geste?
Zarate gerät in Bedrängnis
Mauro Zarate, argentinischer Torjäger des Erstligisten Lazio Rom, ist in Italien wegen einer faschistischen Geste in Bedrängnis geraten.
Am Mittwoch wurde in italienischen Medien ein Bild abgedruckt, dass den 22-Jährigen dabei zeigt, wie er inmitten von Lazio-Ultras den rechten Arm zum "römischen Gruß" erhebt. Dem Südamerikaner droht nun eine Strafe.
Mauro Zarate verfolgte wegen einer Rotsperre aus der Partie bei Sampdoria Genua (1:2) das Heimspiel am letzten Sonntag gegen den AS Bari (0:2) in der Nordkurve bei den eigenen Fans. Das Bild zeigt Zarate und einige Lazio-Ultras mit ausgestreckter rechter Hand.
Teile der Anhänger des Hauptstadt-Klubs - insbesondere die größte Ultra-Gruppe "Irriducibili Lazio" - sind wegen ihrer Nähe zu rechtem Gedankengut gefürchtet. Immer wieder kommt es zu antisemitischen oder rassistischen Gesängen in der berüchtigten "Curva Nord".
Doch nicht nur die Fans, auch Spieler wie Paolo die Canio sorgten in der Vergangenheit für Skandale. Der ehemalige Kapitän zeigte nach Torerfolgen nicht selten den "römischen Gruß" und wurde deshalb auch mehrfach bestraft.
Doch anders als Di Canio, der aus seiner Bewunderung für den Faschismus nie einen Hehl machte und sich selbst als rechtsradikal bezeichnete, kann für Zarate die Unschuldsvermutung angenommen werden. Wie die Zeitung "La Stampa" mutmaßte, könnte sich der 22-Jährige der Bedeutung der Geste nicht bewusst gewesen sein.
Da das Verherrlichen des Faschismus in Italien unter Strafe steht, drohen ihm trotzdem Konsequenzen. Und auch der italienische Liga-Verband (FIGC) dürfte gegen den Argentinier Ermittlungen einleiten.
Mauro Zarate spielt seit Sommer 2008 bei Lazio Rom. In seiner ersten Saison kam er auf 13 Ligatore. In dieser Spielzeit läuft es bisher nicht so gut. Trotz regelmäßiger Einsätze stehen für den kleinen Bruder des ehemaligen Bundesligaprofis Sergio Zarate (80 Spiele und 23 Tore für den 1. FC Nürnberg und den Hamburger SV) erst drei Treffer zu Buche.